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Kapitel 43* Verlangen
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Eine Stunde ließ ich Nathan und Lucas noch schlafen. Ich ging grade nach oben in mein Zimmer und sah Lucas, wie er grade wach wurde. Seine grünen Augen sahen mich verschlafen an. Ich legte einen Finger auf meine Lippen, um ihn damit zu sagen, dass er leise sein sollte. Er stand auf, kam auf mich zu und umarmte meine Beine. Ich legte eine Hand auf seinen Rücken und er ließ mich wieder los, um dann zu verschwinden. Lächelnd sah ich ihm hinterher, bevor ich mich dem schlafenden Nathan widmete, der immer noch das Kuscheltier umklammerte. Ich setzte mich neben ihn auf das Bett umd beobachtete ihn. Seine dunklen Wimpern lagen sanft auf seiner Wange und seine braunen Haare waren leicht berwuschelt. Das Kuscheltier lag fest in seinen Armen und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Warum musste ich nur diese süße Situation jetzt zerstören?

»Nathan aufwachen«, sagte ich und berührte leicht seinen Arm.

Er zuckte leicht zusammen, wurde aber nicht wach sondern zog mich zu sich runter. Sofort spürte ich seine angenehme Wärme und Gänsehaut bildete sich an meinem ganzen Körper. Es war ein komisches Gefühl, wenn einem kalt und warm gleichzeitig war. Angestrengt versuchte ich mich aus seiner Umarmung zu befreien, doch nun war ich sein Kuscheltier, was er anscheinend extrem beschützen musste.

»Nathan«, versuchte ich ihn wieder zu wecken.

Ein kleines Brummeln kam von ihm aus, doch erneut blieben seine Augen zu. Ich hatte mich so in seinen Armen gedreht, dass ich nun halb auf seiner Brust lag und sein Gesicht sehen konnte. Wie konnte er nur so einen festen Schlaf haben? Verträumt sah ich auf seine weichen Lippen und jetzt erst wurde mir bewusst, wie sehr ich es vermisse, sie auf meinen zu spüren. Ich spürte Nathan seinen Herzschlag und wie seine muskulöse Brust sich hob und senkte. Würde er es merken, wenn ich ihn jetzt küssen würde? Vorsichtig rutschte ich etwas nach oben, sodass unserer Gesichter auf gleicher Höhe waren. Langsam kam ich ihm näher und spürte seinen Atem, wie er warm meine Wange streifte. Die letzten Zentimeter hatte ich überwunden und spürte nun seine vollen Lippen auf meinen. Ein kribbeln durchfuhr mich und mir wurde plötzlich ziemlich warm.

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Ich spürte jemanden in meinen Armen, wie er sich bewegte und mich dann beobachtete. Plötzlich landeten warme Lippen auf meinen und ich nahm ihren Duft war. Langsam öffnete ich meine Augen, um zu sehen, dass June halb auf mir lag. Reflexartig bewegte ich meine Lippen zu ihren. Ich spürte wie überrascht sie war, jedoch nicht aufhörte mich zu küssen. Meine Hände schlangen sich um sie und ich zog sie ganz auf mich. Ich Hände lagen nun kühl an meinen Hals, doch ich spürte wie warm ihr eigentlich war und wir ihr Herz raste. Mein Herz passte sich dem Rhythmus ihres Herzens an und so lagen wir nun auf dem Bett. Beide verlangten wir mehr, hielten uns trotzdem zurück. Wenn das weiter so ging, dann stand es fest das sie mein Tod war. Ich musste dringend Marry davon erzählen. Länger konnte ich das nicht für mich behalten, dass einzigste, was mir sorgen machte war, ob Marry dann auch bestraft werden würde. Meiner Familie durfte wegen meiner eigenen Dummheit nichts passieren, dafür musste ich sorgen. Plötzlich durchfuhr mich ein kribbeln und ich wusste jetzt, dass ich dringend aufhören sollte June zu küssen. Geschickt drehte ich uns um, sodass sie unter mir lag und überlegte kurz. Sollte ich wirklich aufhören? Ich wollte es nicht, ich wollte einfach nicht diesen Kribbeln in mir ignorieren, doch wenn ich es nicht tat und jetzt nicht ging, dann würde ich June gleich ihre Sachen vom Körper reißen. Bei diesem Bild in meinen Kopf zog ich mich ruckartig von ihr zurück, stand auf und lief zun Balkon.

»Tut mir leid, irgendwann erkläre ich es dir«, sagte ich noch, bevor ich die Tür öffnete und kühle Luft mich umhüllte.

Ich kletterte über den Balkon auf meinen und verschwand im Bad. Jetzt musste ich mich erstmal beruhigen, bevor ich mit Marry sprechen konnte.

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Enttäuscht saß ich auf meinem Bett und hatte immer noch das Gefühl, Nathan seine Lippen auf meinen zu spüren. Vorsicht berührte ich meine und schloss die Augen. Warum hatte er so abrupt aufgehört und war verschwunden? Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich wollte nicht auf irgendwann waren, ich wollte das er es mir jetzt erklärte, doch ich würde garantiert nicht dort rüber gehen. Frustriert ließ ich mich nach hinten auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Warum musste ich auch so dumm sein und ihn küssen? Ich musste mein inneres Verlangen, welches ich spürte wenn ich in seiner Nähe war, unterdrücken. Vielleicht konnten wir dann Freunde sein, falls wir das nicht schon waren.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt