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Kapitel 40* Aufräumen
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Mit Schmerzen setzte ich mich auf und blieb erstmal sitzen. Die kleinen Steinchen der Rennstrecke hatten sich beim Aufsetzen in meine Hand gebohrt und hinterließen Abdrücke. Nathan hob hinter mir einen Ball auf, warf ihn und half mir dann hoch.

»Das waren keine hundert Kilo die auf dir gelandet sind, sondern nur achtundachtzig«, sagte er und zog mich mit Schwung hoch.

Ich stoppte kurz vor seiner Brust und sah ihn böse an.

»Und außerdem lag ich ja nicht das erste Mal auf dir«, grinste er frech.

»Gewöhn dich nicht dran«, sagte ich, klopfte meine Sachen ab und lief wieder zu Misses Leech.

Nathan sein Lachen war noch zu hören und als ich mich noch mal umdrehte, sah ich, wie er wieder zurück zum Feld lief. Wir machten noch eine halbe Stunde Unterricht, als Misses Leech zu mir kam.

»Könntest du bitte alles aufräumen?«, bat sie mich.

Ich nickte und wurde alleine gelassen. Ein Regentropfen landete auf meiner Wange und plötzlich fing es an, in strömen zu regnen. Das konnte ja mal wieder nur mir passieren. Ich sammelte alles ein, was auf der Strecke lag und stellte jetzt erst fest, dass ich doch nicht alleine war. Ein nackter Rücken war zu sehen, wo das Wasser langsam seinen Weg nach unten suchte. Ich schüttelte den Kopf und suchte die Hirden zusammen. Mir war es egal, wer das war, ich wollte mich einfach nur umziehen gehen. Als ich fertig war, ging ich in die Umkleiden und zog mich um. Endlich trockene Sachen, aber die würden eh gleich wieder nass werden.

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Mister Bancroft ließ mich doch wirklich noch das Feld aufräumen und die anderen durften schon gehen. Manchmal geht mir der Typ echt auf die Nerven. Gernervt räumte ich alles weg und kam natürlich in den Regen. Ein Glück hatte ich ein Auto und konnte so gleich im trockenen nach Hause fahren. Ich ging in die Umkleide und duschte schnell. Nach zehn Minuten war ich fertig und ging auf den Flur. Mit dem Handy in der Hand lief ich durch den Gang, als ich wieder gegen jemanden lief.

»Wer zum...?«

»Das kann ja jetzt wohl nicht wahr sein. Was machst du denn hier?«, fragte mich June und stemmte ihre Hände in die Hüften.

Ich zog eine Augenbraue hoch und fing an zu grinsen.

»Das gleiche könnte ich dich auch fragen«, sagte ich.

Sie verdrehte die Augen und lief an mir vorbei.

»Soll ich dich vielleicht mitnehmen?«, fragte ich.

Mir war klar, dass sie nein sagen würde, aber mit dieser Antwort würde ich mich nicht zufrieden geben. Sie sah mich kurz nachdenklich an und nickte dann. Überrascht über ihre Antwort, folgte ich ihr.

»Ich hab nur zugestimmt, weil ich nicht nass werden will«, sagte sie.

»Ja natürlich. Insgeheim wolltest du es doch, um in meiner Nähe zu sein«, sagte ich und grinste.

»Als wenn. Deine Nähe ist mehr als nur anstrengend.«

Manchmal machte es echt Spaß, sie zu ärgern.

»Und trotzdem gefällst dir«, ärgerte ich sie weiter. 

Still lief sie neben mir her und als wir nach draußen kamen, liefen wir schnell ins Auto und stiegen ein. June ihre Haare waren nass und fragend sah ich sie an.

»Ich musste aufräumen«, erklärte sie.

»Was für ein Zufall, ich auch.«

Ich startete den Motor und fuhr los. Eine ganze Weile schwiegen wir, aber es wirkte so, als ob June etwas sagen wollte.

»Nathan?«

»Ja?«, fragte ich.

»Danke für heute. Ich hätte nicht gedacht, dass du mich trösten könntest, geschweige denn, dass du es überhaupt machst«, sagte sie und sah auf ihre Hände.

Ich wusste nicht so wirklich, was ich darauf antworten sollte.

»Ich musste dich einfach trösten«, sagte ich stattdessen.

Einerseits stimmte es. Es war meine Pflicht, mich um sie zu kümmern, und andererseits habe ich es auch freiwillig gemacht, da ich sie so nicht sehen konnte.  June schwieg wieder und ich konzentrierte mich auf die Straße. Wie sehr ich ihr doch alles erzählen wollte.

Tut mir leid, dass das Kapitel jetzt erst kommt, aber ich hatte die Woche keine Zeit wegen der Klassenfahrt und ich musste das Kapitel noch mal neu schreiben, da es irgendwie nicht gespeichert wurde. Hoffe es gefällt euch und Danke für die vielen Reads *-*

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt