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Kapitel 50* Popcorn
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Die ganze Zeit fragte ich mich, wie er es schaffte, zu wissen wann ich log. Gedankenversunken saß ich also im Schneidersitz neben den Mädels auf der Couch und überlegte. Die Jungs saßen auf dem Boden und zockten irgendein Spiel. Sie wollten erst später Filme gucken, wenn es etwas später war. Natürlich hatten sie die Filme ausgesucht und somit konnte man sich schon denken, was es für welche waren.

»Also es können zwei im Gästezimmer schlafen, vier im Wohnzimmer und einer bei mir«, erklärte Brian kurz, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Spiel widmete.

»Also klar ist schonmal, dass Marry bei Brian schläft«, grinste Maja.

Marry schlug ihr gegen den Arm und sie wurde leicht rot. Wir stimmten alle zu und verteilten dann den Rest. Adrian und Damian wollten im Wohnzimmer schlafen, genau wie ich. Nathan und Ryan stritten sich grade um den letzten Platz im Wohnzimmer.

»Ganz einfach, Nathan schläft hier«, mischte sich Brian ein und somit schlief Ryan mit Maja im Gästezimmer.

Vielleicht würde es bei den beiden ja knistern.

»Wollen wir jetzt mal einen Film gucken?«, fragte Marry.

Nathan und Brian sahen sich an und standen auf. Sie verschwanden und kurze Zeit später kamen sie mit Filmen und Popcorn in den Händen zurück. Wir setzten uns alle auf den Boden, der mit Decken und Kissen ausgelegt war, und lehnten uns an die Couch. Brian hatte mir eine der drei Popcornschüsseln auf den Schoß gestellt und schob die CD in den Player. Der Film den wir guckten, war echt gruselig, sodass ich öfters zusammenzuckte. Nathan musste es bemerkt haben und nahm meine Hand. Wir verschränkten unsere Finger ineinander und jetzt beruhigte ich mich immer etwas schneller, nach einem Schreckmoment. Ich spürte aufeinmal, dass etwas mich am Kopf traf. Irritiert sah ich mich um und Brian grinste mich schief an. Sein Blick deutete auf Nathan und meine Hand. Ich guckte ihn unschuldig an und warf ein Stück Popcorn zurück. Das ganze artete in einer Popcornschlacht aus und jedem hing etwas in den Haaren. Nathan warf grade ein Stück auf mich, jedoch reagierte ich nicht schnell genug und er traf genau meinen Ausschnitt. Er grinste mich breit an und ich fragte mich, ob er das grade wirklich gemacht hatte. So unauffällig wie möglich, versuchte ich es aus meinen Ausschnitt zu bekommen, doch Nathans Blick lag auf mir. Nachdem ich es endlich geschafft hatte, nahm ich eine ganze Hand voll und ging auf ihn zu. Skeptisch sah er mich an. Ich überlegte die ganze Zeit, wo ich ihm das jetzt hinmachen sollte. Kurz bevor ich vor ihm war, hielt ich und versuchte das Popcorn zu zerkleinern. Als ich es geschafft hatte überwand ich auch die letzten paar Zentimeter und Nathan bekam die ganzen kleinen Krümmel in seine weichen, braunen Haare. Etwas krümmelte ihm auch ins Shirt, doch ihn schien es nicht wirklich zu stören. Ich fing an zu lachen was die Aufmerksamkeit der anderen auf uns richtete. Als sie Nathan sahen, brachen sie ebenfalls in Gelächter aus.

»Wir sollten vielleicht wegen, bevor die anderen heute Nacht in Popcorn schlafen müssen«, sagte Brian nachdem er aufgehört hatte zu lachen.

Wir holten ein paar Besen und begannen den Boden zu fegen. Der Film war schon fast zuende und so entschieden wir uns, einen anderen zu sehen. Bei der Hälfte des Filmes schliefen die meisten von uns schon ein, also machten wir unsere Betten fertig. Brian, Marry, Maja und Ryan verschwanden nach oben und Adrian, Damian, Nathan und ich blieben unten. Adrian und Damian lagen irgendwo hinter der Couch und Nathan und ich lagen auf unseren Matratzen vor der Couch. Kurz bevor ich einschlief, spürte ich, wie jemand sich unter meine Bettdecke schlich und ein Arm sich um mich legte. Sofort stieß mir Nathan sein Geruch in die Nase und ich kuschelte mich näher an ihn.

»Ich hab vorhin echt gut getroffen«, flüsterte er leise in mein Ohr.

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

»Ja das hast du«, gab ich als Antwort.

Ich wollte grade wieder einschlafen, als mir etwas einfiel.

»Wie kannst du wissen, ob ich lüge«, fragte ich und drehte mich zu ihm, sodass ich trotz der Dunkelheit in sein Gesicht gucken konnte.

»Dein Herzschlag beschleunigt sich dabei und ich kann es hören. Genauso wie er jetzt etwas schneller als normal schlägt«, hauchte er und berührte leicht meine Lippen.

»Schlaf jetzt, wir müssen morgen wieder früh aufstehen.«

Ich drehte mich wieder um und schlief, mit dem Gefühl das er mich küsste, ein.

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Ich blieb noch etwas wach, bis ich mir genau sicher war, dass June friedlich schlief. Bevor ich auch schlafen ging, lief ich nochmal in die Küche und trank ein Glas Wasser. Morgen, oder besser in ein paar Stunden, würde sie meine ganze Familie kennenlernen. Ich hatte Angst, dass sie nicht akzeptiert werden würde, was sowieso schon schwer war. Viele meiner Familienmitglieder waren absolut dagegen, etwas mit einem Menschen zu haben. Wahrscheinlich lag es nur daran, dass sie Angst vor den obersten hatten. Zur Not würde ich ihnen erklären, dass ich sobald wie möglich nach diesen Treffen in unserer Welt gehen würde, um alles zu klären. Zurück im Wohnzimmer legte ich mich wieder zu June, die sich sofort am mich kuschelte. Ruhig schlief ich dann auch endlich ein.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt