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Kapitel 22* Provozieren
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Endlich Freitag. Ich stand auf und wollte ins Bad, doch es war besetzt.

»Marry, bewegt deinen fetten Arsch daraus, ich will ins Bad«, schrie ich durch die Tür an meine Schwester.

»Ach halt die Fresse Nathan«, kam als Antwort.

Gott, warum brauchten Mädchen solange im Bad? Ich lief also nach unten in unserer Küche und machte mir Müsli. Meine Eltern waren schon weg und ich war wie immer alleine mit Marry. Ich hörte eine Tür zu knallen und stellte meine Schüssel in den Abwasch. Natürlich hätte ich sie auch in den Geschirrspüler räumen können, aber ich hatte keine Lust mich zu bücken. Oben angekommen ging ich erstmal ins Bad. Mein Blick wanderte sofort rüber zu June, doch dort war alles noch ziemlich dunkel. Ich stellte mich unter die Dusche und trocknete meine Haare. Mit dem Handtuch um den Hüften lief ich in mein Zimmer und ging in meinen begehbaren Kleiderschrank. Ich weiß, dass ist nicht typisch für einen Jungen, aber meine Mom wollte das unbedingt. Dort suchte ich mir eine dunkelblaue Jeans, ein normales Shirt und einen Pullover raus. Nachdem ich fertig mit anziehen war schmiss ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy. Warum musste es Schule geben? Und ausgerechnet heute hatte ich auch noch Spanisch. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht kann, nur die Lehrerin kann mich nicht leiden, so wie fast alle. Ich sah auf die Uhr. Schon halb acht.

»Marry bist du fertig?«, rief ich aus meinem Zimmer und stand vom Bett auf.

Ich hasste es ihr Chauffeur zu sein. Natürlich hätte ich sie auch eiskalt hier alleine lassen können und sie mit dem Bus fahren lassen können, doch dann würde Mom wieder mit mir meckern und darauf hatte ich keine Lust.

»Ja doch«, schrie sie zurück und lief anscheinend die Treppe runter.

Ich nahm meine Tasche, lief die Treppe runter und ging schonmal zum Auto. Die Dame schaffte es dann auch endlich mal und stieg ins Auto. Dies mal ließ Marry endlich die Finger von meiner Musikanlage und so verging die Fahrt ohne Streit.

»Danke Bruderherz fürs fahren«, sagte sie und knallte lächelnd die Tür zu.

Ich stieg ebenfalls aus und machte mir eine Zigarette an. Meine Jungs standen vor dem Zaun und unterhielten sich.

»Da bist du ja endlich. Hast mal wieder Stunden vor dem Spiegel gebraucht«, ärgerte mich Brian, mein bester Freund.

»Nee, meine tolle Schwester«, gab ich zurück und schlug bei den anderen ein.

Sofort sah Brian sich auf dem Hof um. Ich wusste genau das Marry suchte, aber sie war wahrscheinlich schon im Gebäude.

»Wir gehen rein«, sagten alle.

Ich nickte nur, blieb aber am Zaun stehen. Der Schulbus war immer noch nicht gekommen und auch der Schulhof leerte sich immer mehr. Wahrscheinlich würde ich eh später in den Unterricht gehen. Ich hörte das Klingel der Schulglocke und lachte. Immer wieder schaffte ich es, meine Zeit mit einer Zigarette zu vertrödeln. Der Rauch lichtete sich grade und ließ den Blick auf den gelben Bus frei. Alle die, die ausstiegen waren uninteressant, außer die letzte Person. June. Ihr Blick sah alles andere als fröhlich aus und sie lief auf mich zu, da ich genau am Eingang stand. Amüsiert sah ich sie an und ihr Blick wurde noch genervter, als sie mich sah. Ich folgte ihr und sie blieb stehen.

»Was willst du Nathan?«, fragte sie und lief dann weiter.

»Da ist aber jemand mit dem falschen Bein aufgestanden«, sagte ich lachend.

»Nein, dann Anblick reicht um meine Laune zu senken«, sagte sie zickig.

»Was ist los Babe?«, provozierte ich sie.

»Prinzesschen, kannst du mal den Mund halten?«

Sie konnte verdammt gut kontern. Diesen blöden Namen werde ich wahrscheinlich nie los und das alles nur, wegen ihrem Bruder.

»Nein kann ich nicht.«

»Ich habs eilig, schließlich ist schon Unterricht«, sagte sie und lief irgendwo lang.

Ich folgte ihr und sie lief in die Richtung, wo Musik statt fand.

»Wo muss unser Miesepeter denn hin?«

»Latein«, grummelte sie.

»Das ist die völlig falsche Richtung«, lachte ich.

»Argh ich hasse diesen Tag«, stöhnte sie.

»Komm mit, ich zeig dir den Weg, schließlich muss ich da auch hin«, sagte ich und schob sie durch das große Gebäude.

»Das ist ein Scherz oder?«, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Nein«, sagte ich und lief weiter.

Sie war ja schon süß, so wie sie sich aufregte, aber ich hatte meine Regeln die ich einhalten musste.

»Und ich dachte schon, der Tag konnte nicht noch schlimmer werden«, sagte sie und folgte mir.

»Insgeheim willst du doch Zeit mit mir verbringen«, sagte ich und grinste.

»Träum weiter.«

Ich hörte Schritte und schob June in eine Nische. Wenn wir jetzt erwischt wurden, gab es noch mehr ärger, als wir jetzt schon am Hals hatten.

»Hey was soll das?«, zischte sie.

»Sei leise«, sagte ich und drückte mich an sie.

»Ich bekomme keine Luft«, flüsterte sie und ich drückte mich nicht ganz so sehr an sie.

Kurz sah ich, wer dort lang lief und erkannte nur eine blonde Person, also kein Lehrer. Erneut drehte ich mich zu June, die mir tief in die Augen sah. Ich beugte mich zu ihr runter und ihr Atem ging schneller.

»Wir können jetzt weiter«, hauchte ich und löste mich von ihr.

Wir gingen weiter und drehten uns beide um. Das blonde Mädchen war Cleo, die uns beide böse anguckte und sich dann wieder umdrehte. Ich ließ June ihre Hand wieder los und lief weiter. Wir kamen an dem Raum an und ich riss die Tür auf.

Hii :)
Mal ein ganzes Kapitel aus Nathans Sicht. Würde mich freuen, wenn ihr mir mal ein Feedback gebt und Kritik ist erwünscht oder Verbesserungsvorschläge

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt