Kapitel 28* Tequila und Limetten
____________________________________»Ich hätte nie gedacht, dass hier so viele Partys stattfinden«, sagte ich, um nicht so gelangweilt zu sein.
»Das sagen viele, aber dieser Ort wirkt trostloser, als er eigentlich ist und irgendwie müssen wir Jungendlichen ja unsere Zeit verbringen«, sagte er und grinste mich an, bevor er wieder auf die dunkle, leere Straße sah.
»Heißt das, dass hier jedes Wochenende eine Party stattfindet?«
»Nein, aber hier passieren auch genug andere Dinge«, sagte er, sprach aber nicht weiter.
»Warum bist du hierher gezogen?«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
Warum wollte er nicht weiter über das andere sprechen?
»Meine Mom wollte zu meinen Großeltern ziehen«, sagte ich zögernd.
»Und von wo kommst du?«
»New York.«
»New York ist wirklich schön. Wir haben dort mal Urlaub gemacht«, erzählte Ryan.
»Ja, es ist wirklich sehr schön, doch es hat auch seine Nachteile«, sagte ich und schwieg dann wieder.
Ryan fragte nicht weiter nach, sondern konzentrierte sich auf die Straße. Wir hielten und stiegen aus. Anscheinend mussten wir noch ein Stück laufen, da Ryan seinen Arm um meine Hüfte legte und mich die Straße lang führte.
»Weißt du, wer noch alles da ist?«, fragte ich.
»Nein keine Ahnung«, sagte er und bog in eine Nebenstraße.
Wir hielten vor einem großen Haus und Ryan öffnete das Gartentor. Am Eingang wurde uns ein kleines Glas in die Hand gedrückt, doch ich hatte mal wieder keinen Plan, was es war. Es roch ziemlich nach Tequila, also kippte ich es hinunter und hatte recht, es war Tequila. Überall standen diese kleinen Gläser rum oder wurden verteilt und somit hatte man fast nie ein leeres Glas in der Hand. Ryan nahm mein zweites Glas aus der Hand und stellte es ab. Er zog mich auf die Tanzfläche und legte seine Hände an meine Hüfte. Seine Haut berührte leicht meine, doch mir war das egal. Ich bewegte mich im Takt der Musik und wurde immer näher an Ryan gedrängt. Die Musik bebte und manche sangen mit.
»Du tanzt echt sexy«, sagte Ryan dicht an meinem Ohr, damit ich ihn besser verstand.
Ich sah nach draußen, wo ich einen Pool entdeckte. Es waren doch tatsächlich manche da drin. Vielleicht war es ja auch ein beheizter Pool, schließlich sah das Haus nicht grade danach aus, als könnten sie sich diesen Luxus nicht leisten. Ein paar Leute verschwanden in den Fluren oder gingen die Treppe hinauf.
»Ich geh kurz raus«, sagte Ryan und verschwand.
Ich drängelte mich durch die Menge und suchte die Küche. Meistens fand ich irgendwelche Paare, die sich in den kleinen Fluren fast auffraßen. Irgendwann fand ich die Küche und holte mir einen Plastikbecher, die auf der Küchenplatte standen. Ich nahm mir ein Glas Tequila, schluckte es runter und nahm eine Limette in den Mund.
»Gott, dass ist so heiß«, hörte ich jemanden mit rauer Stimme sagen.
Verwirrt suchte ich nach der Stimme. Eine Person trat aus dem Schatten hervor und grinste mich an.
»Kannst du das vielleicht noch mal machen«, bat mich Nathan.
»Okay«, sagte ich und füllte das Glas erneut.
Nathan kam auf mich zu und füllte sich ebenfalls eins. Zusammen kippten wir den Inhalt hinunter und bissen in die Limette.
»Reicht das?«, fragte ich, da ich eigentlich etwas anderes trinken wollte.
»Hmm vielleicht«, hauchte er.
Warum nur war die Musik hier so leise und seine Stimme so deutlich? Nicht mal irgendwer anders war hier.
»Was machst du eigentlich hier?«, fragte er mich, nachdem ich die Vodkaflasche gefunden hatte.
»Mir trinken holen«, gab ich als Antwort.
»Ja, dass seh ich, aber was machst du hier auf der Party?«
»Ryan hat mich eingeladen«, erklärte ich.
Warum ich ihm das erzählte wusste ich selbst nicht. Vielleicht war es schon zu viel Tequila.
»Da bist du ja June. Oh Hi Nathan«, sagte Ryan, als er die Küche betrat.
Er kam auf mich zu und zog mich an sich. Irgendwie fühlte ich mich unwohl, vorallem da Nathan sein Blick dunkel und kalt wurde. Wortlos verschwand er aus der Küche und ließ mich mit Ryan alleine. Er fing an meinen Hals zu küssen, doch ich löste mich aus seiner Umarmung.
»Ich muss mal«, sagte ich und lief aus der Küche.
Ich fand das volle, stickige Wohnzimmer und lief die Treppe nach oben. Wahrscheinlich würde ich dort eine Toilette finden. Ich hatte immer noch meinen Becher mit Vodka in der Hand. Die erste Tür die ich fand, öffnete ich, fand jedoch ein besetztes Schlafzimmer. Hastig schloss ich die Tür und lief zir nächsten. Ein leeres Schlafzimmer. Gott verdammt, wo war in diesem riesen Haus die Toilette? Erneut fand ich ein Schlafzimmer und dachte mir, wie viele es hier wohl noch gab. Der nächste Raum war eine Art Abstellkammer. Ich hatte noch zwei Türen vor mir und entschloss mich, die letzte zu öffnen. Als ich sie öffnete sah ich die Fliesen auf dem Boden und schloss die Tür. Ich drehte mich um und stellte fest, dass ich nicht alleine war.
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Mein Engel und Ich
Fantasy»Komm sags mir«, bettelte ich. »Ich bin sowas wie dein Schutzengel«, grummelte er. Ich prustete los und lachte Tränen. »Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen.« »Du verarschst mich doch«, sagte ich außeratem. »Oder?«, fragte ich jetzt doch er...