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Kapitel 19* Eingeladen
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»Kind, warum hast du denn so nasse Haare? Es regnet doch gar nicht mehr«, fragte Oma nachdem ich im Wohnzimmer ankam.

Sie war heute früher von der Arbeit gekommen und hatte Lucas abgeholt, da Mom länger in der Schule bleiben musste.

»Wir mussten in Sport laufen gehen und sind im Schlamm gelandet. Der Lehrer meinte dann, dass wir duschen gehen sollten«, erzählte ich kurz.

»Lucas ist im Garten, falls du ihn suchst«, sagte sie.

Ich ging raus um ihn zu begrüßen, fand jedoch niemanden. Panisch lief ich zurück ins Wohnzimmer.

»Oma Lucas ist nicht im Garten«, schrie ich und plötzlich klingelte es an der Tür.

Oma lief an die Tür und ich folgte ihr. Nathan stand dort mit Lucas auf dem Arm.

»Oh mein Gott Lucas«, sagte ich und nahm ihn aus Nathan seinen Armen.

»Kommen Sie doch erstmal rein«, hörte ich Oma noch sagen, als ich im Wohnzimmer ankam.

Wir setzten uns alle auf die Couch und ich hatte Lucas auf meinem Schoß.

»Wo warst du denn? Du kannst doch nicht einfach so woanders hingehen«, sagte ich und fuhr ihm durch die Haare.

»Er hat mich an meinem Motorrad gesehen und kam dann zu mir«, erklärte Nathan und ich sah ihn giftig an.

»Und warum ist er zu Ihnen gekommen?«, fragte Oma.

»Meine Güte Oma hör auf Nathan zu siezen, schließlich ist er unser Nachbar und nicht vierzig«, sagte ich.

»Lucas gehst du bitte auf dein Zimmer«, bat ich den kleinen Jungen und er ging nach oben.

»Lucas ist zu Nathan gegangen, weil er jetzt so sein will wie er«, erklärte ich.

»Oh achso, dann bist du also der Sohn von Kat«, redete Oma gleich los.

»Ja genau«, sagte Nathan.

»Willst du vielleicht zum Abendbrot bleiben?«, fragte Oma ihn.

Ich sah sie warnend an und sie redete gleich weiter.

»Es gibt Tomatensuppe. Vielleicht wollen deine Eltern ja auch kommen.«

»Ich kann ja mal fragen gehen«, sagte Nathan leicht überfordert.

»Wie wärs wenn du mit gehst und guckst, ob sie kommen wollen«, sagte Oma und scheuchte uns beide raus.

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»Wow«, sagte ich und fühlte mich etwas von June ihrer Oma überrumpelt.

»Sag nichts. Sie ist immer so«, unterbrach sie mich.

Wir liefen rüber und sie blieb vor der Tür stehen.

»Du kannst auch mit reinkommen, schließlich werde ich nicht gleich über dich herfallen«, sagte ich und lachte.

Sie folgte mir und wir blieben im Flur stehen.

»Mom?«, schrie ich einmal durchs Haus, da ich zu faul war, das Haus abzusuchen.

»Ja?«, kam eine Stimme von oben.

»Wir wurden zum Essen bei den Wains eingeladen«, erzählte ich.

»Na dann werden wir dort hingehen«, sagte sie und kam elegant die lange Treppe runter.

Mir gefiel diese Entscheidung nicht wirklich, ich meine, wer hat schon Bock bei einer anderen Familie essen zu gehen?

»Sagst du Marry noch Bescheid? Dein Vater kommt erst spät von der Arbeit also wird das nichts mit ihm«, sagte sie und lächelte mich an.

Ich lief hoch und klopfte bei Marry.

»Komm runter«, sagte ich und ging dann wieder.

»Ich bin letztes Mal gar nicht dazu gekommen mich vorzustellen, ich bin Kat«, sagte meine Mom zu June.

»June«, sagte sie.

Ich kam unten an und Marry auch.

»Reicht ja jetzt auch mit dem Vorstellen. Können wir dann?«, sagte ich.

Zusammen liefen wir rüber und es roch schon nach Essen. Wir gingen uns ins Wohnzimmer und ich sah mich erstmal um. Eine große Balkontür, die zur Terrasse führte. Eine Couch mit Fernseher in der einen Ecke und gegenüber ein Esstisch. Von dort konnte man gut auf die offene Küche sehen, wo Junes Oma stand.

»Hallo Judith«, begrüßte meine Mom die Frau.

»Oh hallo, schön das ich deine Familie mal kennenlerne«, sagte sie und rührte die Suppe um.

»Mein Mann kann leider nicht kommen«, sagte Mom und setzte sich.

»Marry wollen wir hoch gehen?«, fragte June.

»June nimm doch Nathan mit«, mischte Judith sich ein und grinste.

Musste diese Frau sich in allem einmischen?

June stöhnte einmal und augenrollend folgte ich ihr.

»Oh man, dass ist ja echt abartig. Du hast du perfekten Blick auf mein Bett und ins Badezimmer«, sagte ich, als wir in June ihrem Zimmer waren und ich aus dem Fenster sah.

»Du bist nicht so interessant, dass ich in dein Zimmer gucken muss«, sagte sie und setzte sich auf ihr Bett.

»Wer weiß wie oft du mich stalkst«, sagte ich und verschwand wieder.

Ich lief zu einer weiteren Tür, die hier oben war, und öffnete sie. Ein kleiner Junge saß an einem Tisch und spielte. Sein Blick ging zu mir und er lächelte breit.

»Spielst du mit mir?«, fragte er und ich setzte mich zu ihm.

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»Wie hälst du es nur mit dem in einem Haus aus?«, fragte ich Marry.

»Wir gehen uns meistens aus dem Weg und selbst wenn, dann endet es so wie am Montag«, sagte sie.

»Ich würde ja mein eigenes Auto haben, aber Dad meint, dass eins reicht«, sagte sie.

»Ich muss noch etwas sparen um mir eins leisten zu können«, sagte ich und sah auf meine Spardose.

Es fehlten vielleicht noch so hundertfünfzig Euro. Ich hörte ein lautes Lachen und sah verwundert zu Marry. Wir standen auf und gingen nach draußen. Das Lachen kam aus Lucas seinem Zimmer. Ich öffnete die Tür und das Bild was sich mir bot, werde ich nie in meinem Leben vergessen. Leider fehlte die Kamera, um diesen Moment festzuhalten.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt