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Kapitel 31* Wir... wir haben
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Nathan zog eine dünne Decke über uns, sodass wir nicht ganz so nackt waren. Ich löste mich von seinen Lippen und sah ihn in die Augen. Sie leuchteten förmlich und waren so hell und friedvoll. Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht und ich legte meine Lippen an seinen Hals. Ich spürte wie seine Hände meinen Bh öffneten und er, genau wie der Rest der Sachen, auf dem Boden landete. Dieses komische Gefühl in mir breitete sich wieder aus. Aufregung und Lust. Der Rest unserer Sachen landete ebenfalls auf dem Boden. Es war schockierend, dass mich Alkohol und dieser Junge soweit brachten. Nie wollte ich jemand so sehr. Ich hatte sogar niemals das Bedürfnis verspürt, irgendjemand zu küssen, bis ich ihn traf. Was würde sich nach dieser Nacht alles ändern? Vielleicht ja auch gar nichts, schließlich war er ein Badboy und machte das ständig.

»Ist alles ok?«, fragte er leise und ich nickte.

Seine Lippen trafen wieder auf meine und sein Duft kam in meine Nase.

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Sie wirkte abgelenkt, fühlte sich aber anscheinend nicht unwohl, dabei, dass sie nackt unter mir lag. Meine Hände wanderten langsam ihren Körper entlang. Ich spürte, wie sie Gänsehaut bekam. Schmunzelnd küsste ich sie weiter. Irgendwie hatte ich angst, dass ihr etwas unangenehm war oder ich ihr sogar weh tat, doch sie zeigte keine Anzeichen darauf. Mit schnellen Atemzügen atmete sie ein und aus, genau wie ich. Sanft strich ich ihr die Haare aus dem Gesicht und spürte ihre warme Hand auf meinem Rücken und die andere in der Nähe meines Herzens, welches wie wild pochte. Sie war so schön und hätte das sein müssen, was ich bin.

Die Decke rutschte von meiner Brust und die Sonne schien in mein Gesicht. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, um sie langsam an das grelle Licht zu gewöhnen. Die Decke lag leicht über meiner Hüfte und wurde von der Person neben mir in Beschlag genommen. Der weiße Stoff hüllte sich sanft um sie und ihre dunklen Wimpern warfen leichte Schatten auf ihre Wangen. Behutsam strich ich ihr über die Wange, um sie nicht zu wecken. Ihre Haut war so weich. Sie bewegte sich und machte ein Geräusch. Hastig zog ich meine Hand weg und legte mich wieder hin, um kurze Zeit später einen kleinen Körper an mir zu spüren. Sie kuschelte sich an mich und legte einen Arm um mich. Ihr Rücken lag frei und ihre Brust und ihr Hintern war bedeckt. Immer wieder streifte ihr Atem meine Haut und ich bekam leichte Gänsehaut. Bei jedem anderen Mädchen wäre ich sofort gegangen, wenn das alles vorbei war oder ich aufgewacht wäre, doch jetzt, jetzt konnte ich nicht einfach gehen. Es wirkte so, als würde mich irgendetwas aufhalten und ich fand es gut. Was wäre nur, wenn June aufwachte? Wie würde sie sich gegenüber mir verhalten? Ich musste so weiter machen wie immer. Das Arschloch sein und sie nerven. Mir ging es nicht um mein Image an der Schule, ich durfte nur keine Gefühle zu lassen und wenn ich nett zu ihr war, dann war ich mir nicht so sicher, ob ich das konnte. Ein jedoch wusste ich, sie gehörte mir und somit musste sie sich von Ryan fernhalten. Ob Maja ihr schon etwas über unsere Familie erzählt hatte? Hätte sie das getan, dann hätte sie bestimmt anders auf mich reagiert. Irgendwann würde ich ihr mein Geheimnis erzählen, doch vorher musste ich mit meiner Mutter darüber reden, ob ich das überhaupt durfte. Ich hasste es, lauter Regeln zu haben und nicht wie ein einfacher Teenager leben zu können. June hatte es so einfach. Sie lebte ein einfaches Leben eines Teenagers. Aber eigentlich hätte ich das auch tun können, schließlich konnte Marry es doch auch. Zwar hatte Marry ihre ganzen nervigen Mädchenprobleme, aber das hatten glaube ich alle. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich wieder ein leises Geräusch hörte. June wachte auf.

»Guten Morgen«, sagte ich und sah die an.

Total verwirrt und müde sah sie mich an.

»Wo bin ich?«, fragte sie und setzte sich auf.

Mein Blick viel auf ihren Rücken, der leichte rote Striemen hatte. Schockiert sah ich, was ich getan hatte. Sowas war mir zuvor noch nie passiert, aber sie schien es nicht zu bemerken und zum Glück verblassten sie schon wieder.

»Wir sind bei Dylan im Haus«, erklärte ich.

Sie drehte sich zu mir um und sah immer noch verwirrt aus. Sie fuhr sich durch die Haare und sah sich dann im Zimmer um.

»Scheiße«, flüsterte sie, doch ich hörte es.

»Wir... wir haben... oh Gott, dass darf nie jemand erfahren.«

Schmerz breitete sich in mir aus. Es tat weh, sowas von ihr zu hören.

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Geschockt stellte ich fest, dass ich mit Nathan geschlafen hatte. Wenn Marry das erfährt, dann denkt sie doch mit Sicherheit, dass ich nur mit ihr befreundet bin, um an Nathan ranzukommen. Ich musste verhindern, dass jemand etwas davon erfuhr.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt