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Kapitel 13* Angesprochen
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»Hey Süße«, sagte jemand kurz bevor ich den Raum betrat.

Warum mussten mich denn immer alle ansprechen? Ich drehte mich um und sah in ein unbekanntes Gesicht.

»Ich bin Ryan«, stellte er sich vor.

»Schön«, gab ich desinteressiert von mir und wollte in den Raum gehen, doch mein Handgelenk wurde gepackt und ich wurde zurück gezogen.

»Bleib doch mal hier. Ich wollte dich fragen, ob du heute abend zu meiner Party kommst?«

»Warum sollte ich? Ich kenn dich nicht mal.«

»Dann lern mich kennen und deine Freundin Marry wird auch da sein, also?«, sagte er und sah mich mit seinen leuchtend blauen Augen an.

»Mal sehen«, sagte ich und er ließ mich los.

Erleichtert lief ich in den Raum und setzte mich. Zwar hatte ich null Bock auf Musik, aber niemand den ich kannte war hier. Bis jetzt. Fünfzehn Minuten nach Unterrichtsbeginn kam Nathan in den Raum und setzte sich auch noch neben mich. Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an.

»Was ist?«, fragte er und sah mich an.

Seine Augen wirkten zum ersten Mal nicht ganz so wütend und aggressiv.

»Nichts«, sagte ich kopfschüttelnd.

»Sag schon.«

»Naja, du kommst zu spät und entschuldigst dich nicht mal«, sagte ich und sah ihm tief in die Augen.

Ich vergass alles um mich rum und hatte das Gefühl, mich in seinen Augen zu verlieren.

»Das stört hier niemanden«, sagte er und sah kurz nach vorne.

Die Lehrerin labberte irgendetwas von Noten und solch einem Zeug.

»Warum bist du hier?«, fragte er mich.

»Ich hab doch keine andere Wahl, schließlich gibt es eine Schulpflicht«, sagte ich und sah ihn verwundert an.

Warum war er jetzt so normal und nett?

»Nein, warum bist du hier her gezogen?«

»Meine Mom wollte hier her, wahrscheinlich um meinen Großeltern zu helfen und neu anzufangen«, sagte ich.

»Weshalb neu anzufangen?«, fragte er weiter, doch ich blockte ab.

Ich wollte ihm nichts über meine Vergangenheit erzählen, denn um so mehr jemand von mir wusste, um so mehr konnte er mich verletzen.

»Das ist nicht wichtig.«

Nach diesen Worten wurden seine Augen wieder dunkler und er schwieg. Es wirkte so, als würde er über etwas nachdenken, doch ich sprach ihn nicht weiter an. Dieser Junge war schon merkwürdig.

Ich hatte die zweite und dritte Stunde hinter mich gebracht und suchte jetzt auf dem Hof nach Marry und Maja. Endlich fand ich sie und steuerte auf die beiden zu.

»Da seid ihr ja«, sagte ich und setzte mich auf die Bank.

»Worüber redet ihr?«, fragte ich, da ich in das Gespräch der beiden geplatzt war.

»Über die Party heute abend. Kommst du mit?«, fragte Maja.

»Ich weiß nicht. Ich kenn doch da niemanden.«

»Doch uns und die Jungs«, grinste Marry.

»So ein Ryan hat mich heute auch schon gefragt«, sagte ich und träumte durch die Gegend.

»Was? Ryan hat dich gefragt. Man June, du ziehst die Badboys ja nur so an dich«, plapperte Maja los.

Völlig überrumpelt sah ich sie an und wartete, bis sie endlich fertig mit reden war.

»Dann musst du kommen.«

»Weil?«

»Er dich sonst weiter nach Treffen und Dates fragt«, sagte Marry.

»Na schön, aber ich komme wegen euch und nicht wegen dem«, verkündete ich.

»Ok gut. Ich hol dich dann ab und wir fahren zusammen ok?«, fragte Marry.

»Ich wusste gar nicht, dass du ein Auto hast«, sagte ich.

»Nathan gibt mir ausnahmsweise seins, er fährt mit Motorrad dort hin«, gab sie mir als Antwort und ich nickte.

Er hat also ein Motorrad. Ich wollte schon immer mal mit so etwas fahren. Einfach mal spüren wie es ist, den Wind zu spüren, die Geschwindigkeit und das Adrenalin, was einen den Körper durchströmt. Es war bestimmt cool. Auch wenn ich es nicht mochte, mit einem Auto schnell zu fahren, so war es mit Sicherheit mal ein Versuch wert, was neues zu probieren. Es klingelte zum reingehen und wir verabschiedeten uns alle. In der sechsten Stunde würden wir uns eh wieder sehen.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt