Kapitel 9* Nachbarn?
____________________________________»Willst du mit?«, fragte mich eine bekannte Stimme, nachdem das Fenster runtergelassen wurde.
»Oh nein, ich habs nicht mehr so weit«, sagte ich und lief weiter, doch der Wagen fuhr neben mir her.
Ich konnte nicht erkennen, wer den Wagen fuhr.
»Aber du wirst dann noch ganz nass«, erwiderte Marry.
»Das bin ich sowieso schon.«
»Marry lass sie doch. Wer nicht will der hat schon«, sagte der Fahrer.
»Nein, June du steigst jetzt ein«, befahl Marry.
Ich gehorchte und öffnete die Hintertür.
»Setz dich hier rauf, ich will nicht das du mir meine Sitze einsaust«, sagte der Fahrer, der sich als Nathan heraus stellte.
Ich setzte mich auf seinen Pullover, den er mir so nett gegeben hatte und sah die beiden an.
»Wo wohnst du denn?«
»Ach, lasst mich einfach bei euch raus. Wie ich heute morgen festgestellt habe, wohnt ihr ja nicht weit von mir entfernt.«
»Naja, eigentlich wohne ich weiter weg. Mein netter Bruder hat mich einfach aus dem Wagen geschmissen«, sagte sie und funkelte Nathan böse an.
Ich sah in den Rückspiegel und sah, wie Nathan grinste.
»Selbst Schuld. Ich hab dir gesagt, du sollst nicht an der Musikanlage rum spielen und wer nicht hören kann muss fühlen«, sagte er und sah auf die Straße.
Er fuhr ziemlich schnell und ich klammerte mich krampfhaft an den Sitz. Ich werde nie wieder in dieses Auto einsteigen!
»Ist der Kuchen eigentlich noch da?«, fragte Nathan Marry.
»Welcher?«
»Na der, den die Nachbarn uns auf die Treppe gestellt hatten«, sagte er.
Bei diesen Worten verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke und hustete los. Nathan sah mich durch den Rückspiegel verwundert an und schüttelte dann den Kopf.
»Ist alles gut?«, fragte Marry besorgt und verdrehte sich fast dabei, nach mir zu gucken.
»Ja alles gut, hab mich nur verschluckt«, versicherte ich ihr noch etwas heißer.
»Gut und ja, der Kuchen ist noch da«, antwortete sie Nathan.
Das durfte doch nicht wahr sein oder? Waren die beiden wirklich unsere Nachbarn?
»Das find ich gut, vielleicht sollten wir uns mal das Rezept holen«, sagte er.
Bloß nicht. Dachte ich mir und sah nach unten. Wir schwiegen den Rest der Fahrt und als wir vor dem großen, weißen Haus hielten war meine Hoffnung, dass alles nur ein Irrtum war, leider ruiniert.
»Sollen wir dich wirklich nicht nach Hause fahren?«, fragte Marry erneut.
»Ich müsste sie ja dann wohl fahren«, mischte sich Nathan ein.
»Um ehrlich zu sein, ich wohn genau neben euch«, gab ich zu.
»Was? Warum hast du das nicht früher gesagt«, schrie Marry begeistert.
»Weil ich es nicht wusste, aber ich geh jetzt mal, wir sehen uns morgen«, sagte ich und rannte fast zur Haustür.
»Bis morgen und danke für den Kuchen«, rief Marry mir von ihrer Haustür her zu.
Das war ja irgendwie ein bisschen peinlich.
»June bist du das?«, rief Mom mir zu.
»Ja«, antwortete ich. Wer sollte es denn sonst sein?
»Und wie war dein erster Tag?«
War ja klar, dass sie mich gleich ausfragte. Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine Jacke auf einen Bügel, da sie ja noch etwas nass war.
»Ich geh mich schnell umziehen«, sagte ich, als auf ihre Frage zu antworten.
Im Zimmer achtet ich erstmal darauf, dass Nathan nicht in seinem Zimmer war und zog mich dann schnell um. Mit trocknen, bequemen Sachen lief ich nach unten und setzte mich auf die Couch.
»Schule war gut und der Heimweg etwas feucht«, sagte ich und sah sie vorwurfsvoll an.
»Was denn?«, fragte sie unschuldig.
»Mom, du hättest mich wenigstens abholen können oder warten bis ich Schluss hatte«, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Tut mir leid Spatz.«
»Du hast Glück, dass die Nachbarn mich mitgenommen haben, sonst hättest du dir noch mehr anhören können«, sagte ich, um ihr ein schlechtes Gewissen zu verpassen.
»Und warum warst du dann nass?«
»Weil ich die halbe Strecke gelaufen bin und Marry erst später kam«, erklärte ich genervt.
»Marry?«
»Unsere Nachbarin, sie geht mit ihrem Bruder auf unsere Schule«, gab ich als Antwort.
»Wo ist eigentlich der Rest?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
»Lucas ist in seinem Zimmer und Oma und Opa kommen gleich vom einkaufen«, erklärte sie.
Gemütlich quetschte ich mich in die Ecke der Couch und zog meine Knie an die Brust. Kurz überlegte ich, was ich jetzt machen konnte, als mir einfiel, dass ich meinen Rucksack auspacken musste.
»Bin gleich wieder da«, sagte ich meiner Mom und trampelte die Treppe hoch.
In meinem Zimmer legte ich mich erstmal auf mein Bett und sah an die Decke. Ich wusste jetzt schon, dass ich mich nie wieder normal in meinem Zimmer umziehen konnte, wenn ich wusste, dass Nathan in mein Zimmer gucken konnte. Jemand klopfte an meine Tür und ich setze mich auf.
»Ja?«, fragte ich und meine Tür ging knarrend auf.
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Na, was glaubt ihr wer in ihr Zimmer kommt?
Ich muss ja mal sagen, dass mich dieses ständige Update von Wattpad ja dezent nervt, aber was soll man machen? Na gut, ich nerv nicht weiter und viel Spaß beim weiter lesen :DEure Schokoholiker16 ♡
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Mein Engel und Ich
Fantasy»Komm sags mir«, bettelte ich. »Ich bin sowas wie dein Schutzengel«, grummelte er. Ich prustete los und lachte Tränen. »Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen.« »Du verarschst mich doch«, sagte ich außeratem. »Oder?«, fragte ich jetzt doch er...