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Kapitel 25* Noch eine Stunde
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Ich warf sie über meine Schulter, doch ihre Augen waren geschlossen. Sie landete auf der Matte und schrie leise.

»Tu das nie wieder«, sagte sie und stand auf, doch ich schubste sie wieder um und legte mich neben sie.

Verwundert sah sie mich an, doch ich machte mich einfach auf der Matte breit.

»Du hast echt Probleme Baker«, sagte sie und rutschte nach hinten an die Wand, um sich anzulehnen.

»Oh, sie weiß endlich meinen Nachnamen«, sagte ich und verschränkte meine Arme hinter dem Kopf.

»Prinzesschen, du bist anstrengender als mein Bruder«, sagte sie.

Ich setzte mich auf und zog sie an ihren Beinen zu mir.

»Und du quickst wie ein Meerschweinchen.«

»Hey! Obwohl, Meerschweinchen sind süß«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich setzte mich auf sie rauf und löste ihre Arme, um sie dann neben sie zu legen.

»Du bist schwer«, sagte sie und sah mir tief in die Augen.

»Das sind alles Muskeln«, gab ich an und wackelte mit den Augenbrauen.

»Wohl ehr Fett.«

Ich zog eine Augenbraue hoch und um sie zu ärgern, zog ich mein Shirt aus. Geschockt sah sie mich an.

»Und jetzt sag nochmal, dass das Fett ist«, forderte ich sie auf, doch sie schwieg.

»Wow. Ich habe June Wain mal sprachlos gemacht«, grinste ich.

»Bilde dir nicht so viel darauf ein«, sagte sie und legte ihre Hände auf meine Brust, um mich von ihr runter zu schieben.

Ihr Hände lagen kühl und sanft auf meiner Brust, doch ich bewegte mich kein Stück von ihr runter, sondern bewegte mich näher zu ihr. Ich spürte, wie sie schneller Atmete und als ich mich ihren Lippen näherte, streifte ihr warmer Atem meine Wange. Plötzlich piepte ein Telefon und June holte es aus ihrer Hosentasche. Ich ging von ihr runter und setzte mich neben sie. Natürlich lugte ich mit auf ihr Handy und erkannte den Namen Ryan mit einem Kusssmily. Was hatte sie mit einem Kumpel von mir zutun und warum dieser Smily?

»Du kannst es echt nicht lassen oder?«, fragte sie.

Natürlich wusste ich, was sie meinte, aber mir war es egal.

»Was hast du mit Ryan zutun?«, fragte ich stattdessen.

Er war kein guter Umgang für sie, schließlich war er genau wie ich ein Badboy und spielte noch viel schlimmer mit den Mädels als ich.

»Was geht dich das an?«, fragte sie und packte ihr Handy wieder weg.

»Naja, du wirkst nicht so, als ob du dich mit Badboys abgibst.«

»Tu ich doch grade, zwar unfreiwillig, aber naja«, sagte sie und stand dann auf.

»In fünf Minuten können wir gehen.«

Ich sah auf meine Handyuhr und sie hatte recht. Die Zeit war wirklich schnell vergangen. Ich stand ebenfalls auf und zusammen stellten wir die große Matte wieder auf. Als wir bei der Tür ankamen, war sie schon wieder offen und June stürmte förmlich raus. War es denn so schlimm mit mir zusammen?

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Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause, bevor ich noch den Verstand wegen Nathan verlor. Aus der Tür raus sah ich mich erstmal um. Niemand war mehr da und Nathan sein Auto stand einsam auf dem Parkplatz. Da eh kein Bus mehr fahren würde, lief ich los. Schon nach ein paar Schritten hörte ich sein Auto und sah nach links. Die Fensterscheibe war heruntergelassen und Nathan lehnte sich auf den Beifahrersitz, eine Hand aber immer noch am Lenkrad.

»Steig schon ein«, sagte er.

»Nein«, sagte ich stur und lief weiter.

Im Schritttempo fuhr er neben mir her.

»Sei nicht so stur und steig ein.«

Ich ignorierte ihn einfach und lief, gespielt motiviert, weiter.

»Jetzt komm schon June, bevor dich noch die Wölfe fressen«, grinste er.

Hier gab es Wölfe? Ich riss die Tür auf und sprang in den Wagen. Zwar mochte ich Wölfe, aber auch nur, wenn ein Zaun zwischen ihnen und mir war oder der Bildschirm des Fernsehers. Schnell schloss ich die Tür und schnallte mich an.

»Hat da jemand etwa Angst vor Wölfen?«, grinste Nathan mich an und trat aufs Gaspedal.

»Nein, ich will nur nicht als Abendbrot enden«, sagte ich und drückte mich weiter in den weichen Sitz.

»Dir ist schon bewusst, dass das ein Scherz war?«

»Was?! Na danke, jetzt werde ich auch noch entführt«, sagte ich.

»Nein, einfach von einem gutaussehenden Gentleman nach hause gefahren«, sagte er.

»Gutaussehenden, naja und Gentleman, wohl kaum«, gab ich zurück um ihn zu ärgern.

»Autsch, dass tat weh«, lachte er und hielt sich die Hand ans Herz.

»Pech gehabt.«

Es herrschte wieder Stille zwischen uns.

»Gehst du morgen auch auf diese Party?«, fragte ich, um endlich diese drückende Stille zu unterbrechen.

»Ja, warum?«, fragte er und sah mich kurz an, um dann wieder auf die Straße zu sehen.

»Ach nur so«, sagte ich, lehnte meinen Kopf an die Scheibe und sah nach draußen.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt