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Kapitel 48* Wie war was?
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Wir kamen an der Schule an und ich hatte das Gefühl, alle würden uns ansehen.

»Die Gerüchteküche wird jetzt auf jeden Fall brodeln«, sagte Nathan und stieg grinsend aus.

Verwirrt folgte ich ihm.

»Wie meinst du das?«

»Naja, du bist aus dem Auto des Badboys der Schule ausgestiegen und die Hälfte der Schule hat es gesehen.«

Ich hatte es schwer, mit ihm Schritt zu halten.

»Entweder bist du jetzt die neue Schlampe, die mit mir geschlafen hat, meine Freundin oder einfach das Mädchen, was die anderen beneiden«, beendete er den Satz.

»Wenn ich so überlege, finde ich keine Variante davon sehr angenehm. Wenn ich deine Freundin wäre, dann würde ich Todesblicke abbekommen«, sagte ich und sah die Blicke jetzt schon.

»Wir sollten jetzt mal zu Kunst gehen«, sagte Nathan und grinste hinterhältig, als hätte er das alles geplant.

»June, wir haben noch ein ernstes Wörtchen zu reden«, sagte plötzlich Marry neben mir, die dann aber gleich wieder abbog.

»Hast du ihr irgendwas erzählt?«, fragte ich Nathan, als ich wieder bei ihm ankam.

»Eh... vielleicht solltet ihr alwbsr darüber reden.«

»Nathan!«

»Könnte sein, dass ich einen Rat gebraucht habe und ihr somirt erzählen musste, dass wir Sex hatten«, sagte er unschuldig.

»Pscht!«, zischte ich.

Wahrscheinlich war ich schon rot angelaufen. Ich konnte nur hoffen, dass Marry nicht sauer war. Im Raum angekommen, sah ich Adrian, dessen karamellfarbenen Augen mich fröhlich ansahen. Ich ging zu ihm und umarmte ihn erstmal.

»Ich hab das Gefühl, dass wir uns schon ewig nicht mehr gesehen haben«, sagte er und lächelte.

Ich musste ihm da Recht geben. Dieses Gefühl hatte ich irgendwie auch. Nathan beobachtete uns die ganze Zeit und ab und zu, wenn unsere Blicke sich trafen, zwinkerte er mir zu. Ein kleines Schmunzeln entstand auf meinem Lippen, bevor ich mich Adrian wieder widmete. Wir quatschten die ganze Zeit, auch als der Unterricht schon angefangen hatte. Meistens war es belangloses Zeug.

Ich saß auf dem Schulhof und aß meine Stulle, als sich Maja und Marry zu mir setzten. Marry sah mich abwartend an.

»Was?«, fragte ich verwirrt

»Wie wars?«, fragte Marry und sah mich neugierig an.

»Wie war was?«

»Jetzt sag ihr schon was du meinst!«, mischte sich Maja ein und sah mich ebenfalls gespannt an.

»Könnt ihr mir vielleicht mal erklären, was hier vor sich geht?«

»Sie will wissen, wie es war mit ihrem Bruder zu schlafen«, verschaffte Maja mir Klarheit.

Sofort spürte ich, wie mir das Blut in den Kopf stieg.

»Ich eh...ich«, fing ich an zu stottern.

»Ist schon gut, ich weiß das du nicht nur mit mir wegen ihm befreundet bist«, sagte sie.

Erleichterung machte sich in mir breit.

»Ich hatte total angst, dass du mich jetzt hasst«, sagte ich.

»Nein. Und jetzt erzähl!«

Wenn man so darüber nachdachte, war es schon komisch, dass sie etwas über das Sexleben ihres Bruders wissen wollte.

»Was soll ich denn bitte erzählen?«

»Vielleicht wie es dazu gekommen ist, dass du mit dem heißesten Badboy der Schule geschlafen hast!«, meckerte Maja.

»Naja, es war bei der Party. Irgendwie hatten wir zu viel getrunken und dann ist es einfach passiert«, sagte ich, als wäre es selbstverständlich.

»Ist es nur ein Mal vorgekommen?«

»Ja! Das eine Mal haben wir nur so getan, um Cleo und Amber los zu werden und letztes Mal, wo wir uns geküsst haben ist er plötzlich gegangen«, erklärte ich.

Sie mussten keine Details erfahren, da es ja eigentlich nur Nathan und mich etwas anging.

»Und was ist da jetzt zwischen euch?«, fragte Maja.

»Nichts? Ich weiß es nicht«, sagte ich etwas verzweifelt.

Ich wusste jetzt, dass er eigentlich nicht mit mir zusammen sein durfte, aber trotzdem wusste ich, dass er etwas von mir wollte. Und um ehrlich zu sein, wollte ich ihn auch. Mein Blick schweifte kurz über den Hof, als ich ihn schon sah. Er hatte eine Zigarette in der Hand und unterhielt sich mit den anderen. Auch Adrian und Damian waren bei ihm. Plötzlich kamen ein paar mir fremde Mädchen auf die Jungs zu. Sie schmissen sich förmlich an sie und ich spürte, wie ich anfing sauer zu werden. Marry und Maja bermerkten es und drehten sich um. An Marrys Blick konnte ich sehen, dass es ihr auch nicht wirklich gefiel. Ich beruhigte mich wieder, als ich sah wie Nathan immer wieder einen Schritt von dem Mädchen weg ging und sie genervt ansah. Die anderen taten das gleiche und keine Minute später kamen die Jungs zu uns. Brian setzte sich zu Marry, Damian und Adrian zu Maja und neben mir saßen Ryan und Nathan. Ganz unauffällig für die anderen berührte Nathan meine Hand. Ein Kribbeln durchfuhr mich und mein Puls beschleunigte sich. Leicht lächelte ich und hörte den anderen gespannt bei ihren Gesprächen zu. Anscheinend planten sie alle grade eine Pyjamaparty bei Brian. Alle stimmten zu und so wurde unser Wochenende, schon bevor es überhaupt angefangen hatte, besprochen.

Mein Engel und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt