Kapitel 56* Perfekt
_________________________________________Ich machte einen Schritt nach vorne, wo plötzlich der Boden unter meinen Füßen knarrte. Jetzt musste mich ja jemand gehört haben, also ging ich in das Zimmer, wo die beiden sich auch schon zu mir umdrehten. Nathan lächelte mich leicht an und winkte mich zu sich. Unsicher lief ich auf die beiden zu. Dieses wunderschöne, zierliche Mädchen sah mich durchdringen an. Ich versuchte meinen Blick von ihr zu nehmen, doch ihre Augen fesselten mich zu sehr. Ihr linkes Auge war blau, doch wenn man genauer hinsah, entdeckte man auch etwas lila. Ihr rechtes Auge hatte hingegen eine ganz andere Augenfarbe. Es war grün mit etwas orange an der Pupille.
Ich war viel zu sehr davon fasziniert, dass ich gar nicht mitbekam was um mich herum geschah. Als Nathan plötzlich etwas sagte wurde mir erst alles wieder bewusst. Ich saß mittlerweile zwischen ihm und dem Mädchen
»June das ist Angie«, sagte Nathan und verschränkte unsere Finger miteinander.
»Hallo June«, sagte Angie mit kühler und distanzierter Stimme.
»Hal-lo«, stotterte ich hingegen nur und sah mich endlich in dem Raum um.
Er war heller als die anderen und die kleinen kahlen Äste der Bäume, die mit kleinen Lichtern begangenen waren, erinnerten mich irgendwie an Weihnachten. Es sah alles so harmonisch aus. Der helle Boden und der weiße Rahmen des Kamins, vorin das Feuer knisterte. Es passte alles gar nicht zum Rest des Hauses.
Angie stand auf und verließ den Raum. Ihre Absätze klackerten leise auf dem Boden und mir fiel auf, wie groß und schlank sie eigentlich war.
»Wenn ihr etwas braucht, ich bin in der Küche«, sagte sie und verschwand.
Völlig verwirrt und überwältigt von allem sah ich Nathan an.
»Du bist eiskalt«, stellte er fest und jetzt merkte ich es auch.
»Ich hätte da eine Idee wie wir das ändern können«, flüsterte er und stand auf.
Langsam zog er mich mit sich und lief die Treppe wieder hoch. Er setzte mich aufs Bett und schloss meine Augen.
»Warte hier«, sagte er und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
Gefühlte fünf Minuten später spürte ich seine Hände an meiner Taille.
»Lass deine Augen zu.«
Ich gehorchte und er führte mich immer weiter. Irgendwann merkte ich wie er anfing mich auszuziehen. Mir war das anfangs erst ziemlich unangenehm, doch ich dachte irgendwann nicht mehr drüber nach und ließ ihn machen. Seine Lippen wanderten von meinem Hals zu meinem Schlüsselbein, wodurch ich meinen Kopf leicht neigte. Plötzlich verstärkte sich sein Griff um meinen Bauch und er hob mich hoch. Ich wollte meine Augen öffnen, doch er hatte bis jetzt noch nicht gesagt das ich es darf. Warmes Wasser umhüllte plötzlich meine Füße und ging immer höher, bis mein ganzer Körper davon umhüllt war. Es roch nach Rosen und ich öffnete langsam meine Augen. Wir lagen in einer großen dunklen Wanne, wo rote Rosenblätter auf der Wasseroberfläche schwammen und entlang des Badewannenrandes lagen. Ein paar Kerzen flackerten und sogar kleine Lichter waren im Wasser.
Ich drehte mich in Nathan seinen Armen und sah ihm tief in die Augen bevor ich meine Lippen auf seine legte. Langsam öffnete er seinen Mund und ich ließ unsere Zungen miteinander tanzen. Wärme umhüllte mich, äußerlich wie innerlich und zum ersten Mal machte ich mir um nichts Gedanken. Alles schien in diesem Moment perfekt.
»Danke«, sagte ich nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten.
»Nicht dafür.«
Ich drehte mich wieder, sodass mein Rücken an Nathans Brust lehnte und verschränkte seine Finger mit meinen. Er küsste meinen Hals bevor er sein Gesicht darin vergrub. Es war alles so perfekt.
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Mein Engel und Ich
Fantasy»Komm sags mir«, bettelte ich. »Ich bin sowas wie dein Schutzengel«, grummelte er. Ich prustete los und lachte Tränen. »Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen.« »Du verarschst mich doch«, sagte ich außeratem. »Oder?«, fragte ich jetzt doch er...