Kapitel 41* Physik
____________________________________Als wir ankamen, stieg ich aus und schenkte Nathan noch ein Lächeln, bevor ich ins Haus lief. Ich konnte nur hoffen, dass die ganze Sache mit dem Foto morgen nicht mehr so interessant war. Geschockt viel mir meine Mutter ein. Wie konnte sie denn nicht von der ganzen Sache mitbekommen haben? Ich wollte nicht mit ihr darüber reden, aber zu meinem Glück, war sie noch nicht da. Das sie immer so spät nach hause kam hatte seine Vor- und Nachteile. Meine Grandma stand mal wieder in der Küche und machte irgendwas gut durftenes. Lucas saß auf dem Boden und spielte mit seinen Spielzeugautos. Ich sagte beiden hallo, lief nach oben und schmiss meine Tasche in die nächste Ecke. Meine Hausaufgaben werde ich später machen, jetzt hatte ich absolut keine Lust darauf.
»Wie war es denn in der Schule?«, fragte Grandma mich, als ich wieder unten ankam.
Wollte ich Grandma von der tollen Aktion von Cleo erzählen? Nein eigentlich nicht. Wahrscheinlich würde sie es eh mitbekommen, wenn Mom mit mir darüber sprach. Sie würde mit Sicherheit sagen, dass ich besser aufpassen sollte und mir das nicht zu Herzen nehmen soll. Ich nahm es mir zu Herzen, doch Nathan machte es irgendwie erträglicher. Gruselig, dass ausgerechnet er mir helfen konnte.
»Gut«, sagte ich knapp und setzte mich auf den Boden zu Lucas.
Ich sollte dringend mal wieder was mit Marry und Maja machen. Einen Mädelsabend mit Schokolade und irgendwelchen Filmen.
»Das ist ja gut. Hast du keine Hausaufgaben auf?«
»Doch, aber ich mache sie später«, sagte ich.
Vielleicht sollte ich sie aber doch jetzt schon machen, um nicht noch weiter mit Fragen zugetextet zu werden. Ich fand sowas total nervig, wenn jemand ständig etwas fragte.
»Deine Mutter geht heute abend aus und wir auch«, erzählte Grandma.
»Ach wirklich?«, hackte ich nach.
Endlich mal etwas interessantes.
»Ja. Sie geht ins Kino und wir Essen«, sagte sie und grinste.
»Ihr wart schon lange nicht mehr aus oder?«, fragte ich und schob das kleine Auto vor mir hin und her.
»Nein, aber wir holen das ja jetzt nach.«
Es war traurig zuhören, dass meine Großeltern kaum noch Zeit für sich alleine hatten. Lag es daran, dass wir da waren und sie sich nur um uns kümmerten? Ich hoffte, dass es nicht an uns lag. Auf keinen Fall wollte ich, dass Grandma und Grandpa sich wegen uns auseinander lebten.
»Grandma? Liegt es daran, dass wir jetzt hier sind?«, fragte ich.
»Nein natürlich nicht meine Süße, nur es ist zurzeit viel los bei der Arbeit deines Grandpas. Mach dir keine Sorgen«, sagte sie und lächelte mich warm an.
Ich lächelte zurück und stand vom Boden auf.
»Ich geh meine Hausaufgaben doch schon mal machen«, sagte ich und lief nach oben.
Aufgaben in Physik, na das konnte ja was werden. Ich hasste Physik. Wenn es ein Wort gäbe, was meine Gefühle für Physik verdeutlichen könnte, dann würde ich es breit auf den Hefter schreiben! Grübelnd saß ich nun vor meinen Hausaufgaben und sah frustriert darauf. Das werde ich doch niemals lösen können! Nach fünfzehn Minuten hatte ich immer nur noch ein Wort zu stehen und plötzlich klopfte es an meinem Fenster. Ich zuckte zusammen und warf dabei meinen Stift runter. Stöhnend hob ich ihn auf und sah dann zu dem Verursacher. Nathan stand grinsend da und schien anscheinend darauf zu warten, dass ich die Tür öffnete. Skeptisch sah ich ihn an und er zeigte auf die Klinke. Ich lief zur Tür und klappte sie an.
»Was willst du?«, fragte ich.
»In dein Zimmer.«
»Nenn mir einen Grund, warum ich dich hier rein lassen sollte«, grinste ich hinterhältig.
»Damit ich dir in Physik helfen kann«, gab er als Antwort.
Geschockt sah ich ihn an. Wie konnte er wissen das ich daran saß und einfach nichts konnte? Langsam schloss ich das Fenster wieder und öffnete es ganz. Er trat einen Schritt hinein und setzte sich auf mein Bett.
»Wie wäre es, wenn du mir mal die Aufgaben gibt's, damit ich sie dir erklären kann?«, fragte er.
Ich stand immer noch total verdattert vor der Balkontür. Blinzelnd erwachte ich aus meiner Starre und gab ihm die Aufgaben. Er klopfte neben sich aufs Bett und ich setzte mich hin. Na mal gucken ob der Badboy mir Physik bei bringen kann. Das kann lustig werden.
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Mein Engel und Ich
Fantasy»Komm sags mir«, bettelte ich. »Ich bin sowas wie dein Schutzengel«, grummelte er. Ich prustete los und lachte Tränen. »Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen.« »Du verarschst mich doch«, sagte ich außeratem. »Oder?«, fragte ich jetzt doch er...