Kapitel 7

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Wir fuhren schon so einige Minuten, da klopfte es plötzlich an die Tür meines Abteils. Die Schaffner machten das eigentlich nie, also musste ich mich mit dem Fakt abfinden, dass das mein neuer Zeitgenosse sein würde. Ich sah auf. Moment mal! ,,Die kennst du doch.", schoss es mir durch den Kopf. Es war das Mädchen mit dem schweren Gepäck vom Bahnsteig. Sie öffnete, immer noch sichtlich angespannt, die Tür und fragte:,,Bin ich hier richtig im Abteil 12?" Ich sah sie kurz an und nickte dann leicht lächelnd. Sie wirkte erleichtert, als sie meine Reaktion vernahm. Tief durchatmend nahm sie ihren Rucksack von den Schultern und warf sich auf einen der Sitze. Keine Ahnung, ob es ihrer oder einer von meinen war, aber im Endeffekt war es ja eh egal. Mein Blick fiel erneut auf ihren überdimensionalen Koffer, welcher mitten in unserem Abteil stand. Daraufhin erlaubte ich mir einen kleinen Scherz und fragte sie:,,Wo will den das ganze Gepäck hier mit Ihnen hin?" Wieder lächelte ich sie an. ,,Nach Köln. Dort treffe ich mich mit meinen Eltern um in den Urlaub zu fliegen.", antwortete sie. ,,Irgendwie umständlich!", dachte ich mir. Innerlich rollte ich verständnislos meine Augen. Nach außen hin behielt ich jedoch mein lächeln bei. Wieder beäugte ich diesen riesigen Koffer und unter ihrem fragenden Blick erhob ich mich, packte ihn und hiefte ihn mit einer Bewegung auf die Gepäckablage über ihrem Kopf. Erstaunt sah sie mich an. ,,So, jetzt haben wir wenigsten etwas mehr Platz.", sagte ich und zwinkerte ihr zu. Verlegen sah sie auf den Boden und ich vernahm ein leises ,,Danke".

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