Kapitel 10

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,,Na da können Sie ja froh sein, dass ich hier bin.", sagte ich und wir fingen an zu lachen. Was für ein wunderbarer Klang. ,,Wohnen Sie in Berlin?", fragte sie mich, als wir uns beruhigt hatten. ,, Ja. In Friedrichshain. Und Sie?" ,,Cool, ich auch. Bin vor einer Woche frisch her gezogen. Das ist eigentlich auch der Grund, warum ich auf diesen Urlaub 0 Bock hab. Ich hatte gar keine Zeit mich richtig einzuleben." Ich lachte wieder. ,,Die Zeit werden Sie schon noch finden. Jetzt genießen Sie erstmal Thailand. Ist echt schön dort." ,,Waren Sie schon einmal da? Und duzen Sie mich doch bitte. Ich bin Hannah." ,,Danke. Klar, war schon oft da. Darf ich mich zu dir setzen, dann kann ich dir ein paar Bilder zeigen." ,, Klar gerne.",sagte sie lächelnd und nahm ihren Rucksack von dem Sitz neben sich auf dem ich wenig Zeit später Platz nahm. Wir schauten uns eine Vielzahl von Bildern an. Die mit Ulrike und mir hatte ich selbstverständlich schon alle gelöscht und so war allen Fotos nur die einzigartige Natur zu sehen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und während einer Gesprächspause, merkte ich, dass sie plötzlich eingeschlafen war. Etwas unhöflich fand ich es ja schon, aber ich konnte ihr nicht böse sein. Ich blieb neben ihr sitzen und gerade als ich mich doch entschloss aufzustehen fiel ihr Kopf durch eine Kurve, die der Zug fuhr auf meine Schulter. Sie schlief weiter und auch ich schloss meine Augen. Irgendwann vernahm ich dann die Stimme, die die nächste Haltestelle ankündigte. Köln. Ich musste Hannah wecken, denn in wenigen Minuten würde der Zug im Kölner Bahnhof einfahren. Sanft strich ich ihr über die Haare und langsam öffnete sie ihre Augen. Lächelnd sah ich sie an und erneut wurde sie rot. ,,Gut geschlafen? Wir sind gleich in Köln. Du musst aufstehen." Sie streckte sich und kramte ihr Zeug zusammen und in der Zwischenzeit stellte ich ihren Koffer wieder auf den Boden. Der Zug wurde immer langsamer und wenig später hielt er auch schon an. ,,Danke f-für Ihre Hilfe." sagte sie verlegen und hielt mir ihre Hand hin. ,,Sag doch bitte Michi.", entgegnete ich und gab ihr meine Hand. Ein Kinstern lag in diesem Moment zwischen uns und sie spürte es wohl auch, denn erstaunt sah sie zu mir auf. ,,Danke Michi." ,,Vielleicht läuft man sich ja in Berlin mal über den Weg. Viel Spaß im Urlaub." sagte ich noch schnell, als sie das Abteil verließ und erntete ein verlegenes Lächeln. Ich sah, wie sie den Zug verließ und als er sich wieder in Bewegung setzte, drehte sie sich um und winkte mir mit traurigem Blick zum Abschied. Auch ich hob meine Hand und sah ihr mit besorgen Blick hinterher.

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