Kapitel 59

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(Hannahs Sicht )

,,Smudo...er...Michi, er hat gesprochen.", sagte ich und sah aufgeregt vom einen zum anderen.
,,Das hast du dir sicher nur eingebildet.", sagte Smudo und wandte sich zum gehen ab.
,,Nein, Smu. Bitte glaub mir, ich hab ihn gehört. Er hat deinen Namen gesagt. Bleibt bitte hier, er braucht dich jetzt.", sagte ich und sah ihn flehend an während ich Michis Hand hielt.

Er überlegte eine Weile, starrte mich und ihn regelrecht an bis er sich dann endlich dazu entschlossen, sich wieder auf seinen Stuhl zu setzten.

,,Ich hoffe echt, du hast dich nicht geirrt.", sagte er und sah mich ein wenig ängstlich an.
,,Hab ich nicht. Ich war ihm doch gerade so nah. Ich hab ihn genau gehört.", gab ich zurück und sah ihn zuversichtlich an.

Smudo ergriff Michis andere Hand und drückte sie leicht.
,,Hey Kumpel. Wir sind bei dir. Wir verlassen dich nicht. Ich verlass dich nicht. Du musst jetzt nur stark sein und kämpfen, hast du verstanden? Wenn du uns hörst, mach einfach irgendwas, ok?", redete Smudo auf Michi ein.

Eine gefühlte Ewigkeit saßen wir so an seinem Bett, doch nichts passierte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Hatte ich mich wirklich so geirrt.
,,Tut mir leid, Smu.", sagte ich und sah bedrückt zu Boden.
,,Schon ok. Lass uns gehen.", antwortete er, erhob sich und ging zur Tür.

Zum Abschied gab ich Michi nun noch einen Kuss und sah ihn kurz an.
,,Ich weiß, dass du gesprochen hast. Bitte tu mir den Gefallen und mach einfach irgendwas, sonst bist du bis morgen wieder allein.", sagte ich und sah ihn verzweifelt an.

Plötzlich passierte es. Seine Augen begannen zu zucken.
,,Smudo, komm schnell her!", rief ich ohne den Blick von Michi zu wenden.
,,Hannah, bitte. Ich will endlich gehen."
,,Smudo, du kommst jetzt sofort hier her."
,,Na guuuut.", gab er klein bei und kam langsam zurück ans Bett.

,,Das siehst du doch auch, oder?", fragte ich Smudo und wandte meinen Blick von Michi ab um ihn anzusehen.

Mit offenem Mund starrte er seinen besten Freund an.
,,Was...denkst du, wir sollten einen Arzt rufen?", fragte er verunsichert
,,Ähm...ja klar.", antwortete ich, griff die kleine Fernbedienung an Michis Bett und drückte einen großes roten Knopf.

Wenige Sekunden später stand eine Schwester im Zimmer.
,,Was gibt's denn?", fragte sie verwundert.
,,Schauen Sie sich das an.", sagte Smudo und wies mit seiner Hand auf Michi.

,,Er kommt zurück.", sagte die Schwester entzückt und verließ den Raum um wenige Sekunden später mit einem Arzt, den ich nicht kannte im Schlepptau den Raum erneut zu betreten.

,,Herr Beck? Sie müssen jetzt ganz stark sein. Nicht nachlassen, in Ordnung? Sie müssen das ganze jetzt bis zum Ende durch ziehen, haben Sie mich verstanden?", redete der Arzt, wie schon zuvor Smudo auf Michi ein.

,,Zeigen Sie uns, dass sie Leben wollen.", fuhr er nach einer kurzen Pause fort. ,,Ihr Freund und Ihre Freundin warten auf Sie."
Ein paar Minuten ging das so, ohne das sich viel tat.
,,Los Michi! Sonst bist du doch auch so ein Dickkopf, der sich immer durchsetzten muss. Komm, du schaffst das.", sagte Smudo und hockte sich neben das Kopfende von Michis Bett.

Dann geschah es. Erst zuckte einer seine Finger und kurz darauf öffnete Michi langsam seine Augen.
Erleichtert atmeten alle im Zimmer auf.
,,Willkommen zurück, Herr Beck.", sagte die Schwester erfreut.

Michi blinzelte kurz und drehte seinen Kopf langsam in Smudos Richtung, der ihn mit Tränen in den Augen ansah.
,,Hey Kumpel.", flüsterte er leise und schenkte Smudo ein müdes Lächeln.

,,Endlich bist du wieder da.", sagte Smudo kurz angebunden und schloss Michi in die Arme.
Als er sich von ihm löste, wandte Michi seinen Blick langsam von Smudo ab. Erneut blinzelte er und im nächsten Moment trafen sich unsere Blicke. Keiner sagte etwas und Smudo sah uns angespannt an.
,,Steht dir.", sagte er leise und hob kurz einen seiner Finger um auf meinen Bauch zu zeigen.

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