Kapitel 23

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Sie sah so atemberaubend schön aus. Sie trug eine weiße, schwach blickdurchlässige Bluse, eine enge, dunkelblaue Jeans und schwarze Schuhe mit kleinem Absatz. Ihre Haare trug sie diesmal nicht offen, sondern als Hochsteckfrisur.

Als sie sich nach mir umsah stieg ich aus dem Auto und ging auf sie zu. Als sie mich erblickte lächelte sie und rannte, soweit es ihr durch ihre Absätze möglich war, auf mich zu und wenige Augenblicke später hielt ich sie endlich wieder in meinen Armen.
,,Ich hab dich vermisst.", flüsterte ich ihr ins Ohr.
,,Ich dich auch, Michi."
Langsam löste ich mich von ihr und gab ihr einen leichten Handkuss. Sie kicherte leise.
,,Du siehst wunderschön aus, Hannah."
,,Du meintest doch, ich solle mich hübsch machen und der Aufforderung bin ich gefolgt. Du siehst aber auch total gut aus...und dein Parfüm riecht fantastisch."
,,Vielen Dank.", sagte ich und mal wieder war ich der jenige, der rot anlief. Um dies zu vertuschen, wollte ich für Ablenkung sorgen, nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände, sah ihr tief in ihre wunderschönen Augen und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Danach legte ich meinen Arm um sie und buxierte sie zu meinem Auto und zusammen fuhren wir zum Restaurant.
Während der Fahrt unterhielten wir uns über unseren Tag. Sie hatte so einiges für die Uni zu tun, wie sie mir bereits in der SMS berichtete und ich erzählte ihr von meiner Arbeit mit Milla. ,,Wow, ich hätte nicht gedacht, dass auch Berühmtheiten Sonntags was zu tun haben." ,,Da hast du dich getäuscht. Wenn man will, dass das Ergebnis gut wird, darf man auch Sonntags keine Scheu vor der Arbeit haben.", sagte ich und musste lachen.
,,Da hast du recht. Ohne Fleiß kein Preis. Wo fahren wir denn nun eigentlich hin?", fragte sie neugierig.
,,Lass dich überraschen.", antwortete ich. Gespielt beleidigt verschränkte sie ihre Arme und sah aus dem Fenster. ,,Geschmollt wird hier aber nicht, junge Dame...sonst muss ich hier zu anderen Mitteln greifen.", sagte ich mit stengem Ton, musste aber trotzdem lachen.
,,Mach doch", antwortete sie frech und steckte mir feixend die Zunge raus.
,,Na gut, du hast es nicht anders gewollt."
Ich fuhr in eine kleine Parklücke am Straßenrand und sah sie ohne jegliche Bewegung an woraufhin sie fragend die Augenbrauen hochzog. Kaum hatte sie das getan streckte ich meine Arme aus und kitzelte sie am ganzen Körper. Sie lachte und flehte mich währenddessen an, dass ich doch aufhören solle. ,,Nix da. Erst versprichst du mir, dass dein Lächeln den ganzen Abend auf deinen süßen Lippen bleibt."
,,Ich versprechs, ich verprechs. Jetzt hör bitte auf.", schrie sie während des Lachens. Als ich von ihr abließ, war sie komplett außer Atem. ,,Danke."
,,Kein Thema. Jetzt steigen wir aber aus. Das letzte Stückchen gehen wir zu Fuß." Ich öffnete meine Tür, lief um das Auto herum und half ihr ganz wie ein Gentleman aus dem Wagen. Ich schlug die Tür leicht zu und verschloss das Auto mit einem Knopfdruck.
Entgegen meiner Erwartung hatte sie jedoch nicht den Wunsch meine Hand wieder los zu lassen und auch ich wollte mich nicht wieder von ihr lösen und so spazierten wir Hand in Hand zum Restaurant.
Als sie das sah, klappte ihre Kinnlade herunter. ,,G-gehen wir etwa hier essen?"
,,Klar doch?"
,,Wow Michi, wie hast du denn hier einen Tisch bekommen?"
,,Ist sozusagen mein Stammlokal. Ich geh hier öfter mal mit Freunden oder auch allein essen, wenn ich mal keine Lust habe zu kochen."
,,Aber das ist doch total teu-... . Ach ja, ich vergaß. Weißt du, ich bin es einfach nicht gewöhnt mich mit so wohlhabenden Leuten rumzutreiben.", sagte sie und wurde dabei immer leiser und lief rot an.
,, Ach Hannah, das kommt mit der Zeit. Klar ist das erstmal neu, aber lass dir gesagt sein, du bist es mir wert, dass ich ein bisschen mehr Geld für das Essen ausgebe." Sie lächelte mich an, viel mir um den Hals und küsste mich auf den Mund. Ich sah sie überrascht an, legte aber kurz darauf meine Hand in ihren Nacken und drückte sie wieder näher an mich heran. Wieder legten sich unsere Lippen aufeinander. Diesmal jedoch zu einem viel länger und viel innigerem Kuss als eben.
Als wir uns atemlos von einander lösten, sagte ich mit einem Blick auf die Uhr: ,,Komm, lass uns rein gehen. Wir werden sicher schon vom Chef erwartet."

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