Kapitel 37

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Ich weiß nicht, wie lange ich hier stand und gegen die Tür hämmerte doch so langsam schmerzten meine Knöchel, die ich immer wieder vor die Tür schlug. Plötzlich hörte ich aber Geräusche im Zimmer und brachte nochmal die letzte Kräfte auf und verstärkte mein Klopfen.
Es klickte ein paar mal und bald darauf ging die Tür auf.
Im Zimmer war es dunkel. Die Vorhänge waren zu gezogen und es brannte kein Licht. Michi sah ich nicht. Wo steckte er jetzt bitte?
Ich betrat das Zimmer, suchte einen Lichtschalter und kurz darauf wurde das Zimmer beleuchtet. Dann schloss ich dich Tür hinter mir.
,,Michi?"
,,Ich bin i-im Bad. Warte kurz.", rief er und mein Blick fiel auf die Tür neben dem Eingang. So konnte er also so schnell verschwinden. Ich stand noch ein paar Augenblicke im Raum, bis dann auch die letzte Tür, die uns voneinander trennte geöffnet wurde.
Besorgt sah ich Michi an, der einfach nur auf den Boden sah.
,,Michi, bitte sieh mich an.", sagte ich leise und sah im zu, wie er seinen Kopf hob. Als ich sein Gesicht sah, blieb mir fast das Herz stehen. Er sah so schrecklich aus. Seine Augen waren total rot und verheult...vermutlich hatte er sich gerade die letzten Tränen aus den Augen gewischt. Er war blass und er wirkte so schwach.
,,Oh Michi, was ist nur mir dir los?", fragte ich ihn und ehe ich mich versah, fiel er mir um den Hals und fing wieder jämmerlich an zu weinen.

,,S-smudo...ich hab's verkackt. Ich hab mal wieder alles kaputt gemacht.", schluchzte er mir in die Ohren.
,,Beruhig dich doch bitte erstmal und erzähl mir alles. Friss es doch nicht in dich hinein. Ist es wegen Hannah?", fragte ich ihn, währen ich ihm über den Rücken strich. Bei dem Namen drücke er sich noch stärker an meine Brust.
,,Komm wir setzten uns erstmal aufs Bett.", sagte ich und schob uns ein paar Schritte weiter zu dem großen Doppelbett.
,,So, und jetzt erzählst du mir mal, was passiert ist. Das kann doch nicht so weitergehen. Morgen beginnt unsere Tour. Die anderen machen sich auch schon Sorgen."

Es dauerte eine Weile, bis er aufhörte zu weinen und dann fing er langsam an auszupacken. An manchem Stellen rollte ihm noch eine Träne über die Wange, aber er wischte sie immer schnell mit seinem Pullover weg.

Als er fertig war, nahm ich ihn schnell wieder in den Arm, denn er stand wieder kurz vor einem Gefühlszusammenbruch.
,,Ach Michi. Vielleicht sollte es einfach nicht sein. Wenn sie mit deinem Leben nicht klar kommt oder klar kommen will, kannst du sie nicht dazu zwingen.", versuchte ich ihn ein wenig zu besänftigen.
,,Ja, aber ich dachte, das mit uns war was besonderes...sie war was besonderes und ich liebe sie doch so sehr."
,,Ich weiß Michi, aber wer nicht will, der hat schon. Vielleicht sieht sie ihren Fehler ja früher oder später ein."
,,Früher wäre mir lieber.", sagte er, sah mich an und brachte ein schüchternes Lächeln hervor.
,,So gefällst du mir schon besser, mein Freund.", entgegnete ich ihm und wir lösten uns aus unserer Umarmung.
,,Lass uns die Tour genießen und tun, was wir am besten können- die Bühne rocken.", fügte ich noch hinzu und erhob mich vom Bett.
,,Hast recht.", sagte Michi und tat es mir gleich.
,,Wo willst du denn jetzt hin.", fragte ich und sah ihn verwirrt an.
,,Ich könnte was zu essen vertragen und außerdem sollte ich auch den anderen noch alles erzählen. Sie sollten auch Bescheid wissen. Kommst du mit?"
,,Hört sich nach einem guten Plan an.", antwortete ich ihm.
,,Na dann, auf geht's. Und nochmal danke für alles Smu. Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann.", sagte er und klopfte mir auf die Schulter, als wir das Zimmer verließen.
,,Captain Smu steht Ihnen stets zu Diensten, Sir.", entgegnete ich und salutierte vor ihm. Er fing an zu lachen und auch ich stimmte mit ein, denn es freute mich einfach so sehr ihn wieder so glücklich zu sehen.

Zusammen gingen wir nun zurück in den Speisesaal. Die anderen saßen noch immer da und staunten nicht schlecht als sie uns beide kommen sahen.

,,Was hast du denn mit dem gemacht?", fragte mich Thomas, als ich mich neben ihn setzte und Michi sich am Buffet bediente.
Er musste vermutlich einfach mal mit jemandem reden, aber er will es euch alles gleich selbst erzählen.
,,Na da bin ich mal gespannt.", sagte Thomas und sah mich verwundert an.

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