,,Und, hats geschmeckt.", fragte ich sie als sie fertig war.
,,Es war köstlich. Danke für den Tipp.", erwiderte sie fröhlich.
,,Nichts zu danken. Noch ein wenig Wein?"
Sie nickte und hielt mir ihr Glas entgegen und ich schenkte ihr die letzten Tropfen des Rotweins ein.
Plötzlich hört ich mein Handy klingel, kramte es aus meiner Tasche und las die Nachricht. Sie war von Smudo.,,Freut mich für dich. Ich habs dir doch gesagt, dass ihr euch wieder sehen werdet. Viel Glück mein Freund, du hast es verdient."
Lächelnd steckte ich mein Handy zurück in die Tasche.
,,Gute Nachrichten?", fragte Hannah, als sie meinen Gesichtsausdruck sah.
,,Kann man so sagen. Es war eine Nachricht von meinem besten Freund. Approps er und noch 3 andere Freunde kommen bald nach Berlin. Wir haben ein bisschen was zu erledigen und ich würde sie dir sehr gerne vorstellen. Was sagst du?", fragte ich sie und nahm ihre Hände in meine.
,,Sind das deine Bandkollegen?", entgegnete sie skeptisch.
,,Ja, Thomas, Smudo und Andy. Sie sind alle super nett und-."
,,Denkst du, das ist echt eine gute Idee. Ich meine wir kennen uns kaum und da willst du mich gleich deinen Freunden bzw. Kollegen vorstellen."
Entgeistert sah ich sie an.
,,Bitte Hannah, sie sind meine zweite Familie. Ich kenne sie schon seid über 26 Jahren und sie wissen vermutlich mehr über mich, als meine Eltern. Wer mich kennenlernen will, kommt um diese 3 nicht drum herum. Ich bitte dich. Wir haben doch noch 3 Wochen für uns allein. Überleg es dir doch nochmal. Die Sache ist mir echt wichtig."
,,Wissen sie überhaupt schon von mir?", fragte sie.
,,Ähmm...naja, nicht wirklich. Also sie wissen alle von der Trennung von Ulrike, aber von dir weiß nur Smudo...mein bester Freund. Er hat sofort gemerkt, dass wieder jemand mein Herz erobert hat, aber ich war mir damals noch nicht im klaren über meine Gefühle und deshalb hab ich es den anderen noch nicht erzählt."
,,Achso. Hör zu, ich überlege es mir, ok? Aber ich kann dir nichts versprechen."
,,Es wäre echt schön, wenn du einem Treffen zustimmst, aber ich will dich nicht zwingen."
Schweigen trat ein.
,,Es ist schon spät. Ich glaub es wird langsam Zeit für mich nach hause zu gehen.", unterbrach sie die Stille und sah auf ihr Uhr.
,,Na dann los. Ich bezahle schnell und dann fahr ich dich nach hause."
Ich rief einen der Kellner an unseren Tisch bezahlte unser Essen und bald darauf standen wir auf der Straße. Es regnete und damit Hannah nicht nass wurde, gab ich ihr meine Jacke, die sie stumm entgegen nahm und als Regenschutz nutze. Schweigend liefen wir zu meinem Auto. Wortlos verlief auch die Fahrt.
Was hab ich denn falsch gemacht. Hatte ich es mit dem Treffen mit den anderen vielleicht doch überstürzt? Anfangs hielt ich es für eine gute Idee, aber jetzt jedoch nicht mehr. Klasse Michael! Du hast es mal wieder verkackt!
Wenige Minuten später parkte ich erneut vor ihrer Haustür.
,,Da wären wir. Die Jacke kannst du ruhig erstmal mit rein nehmen. Ich möchte nicht, dass du nass wirst und dich erkältest.", sagte ich und sah sie an doch sie blickte immernoch geradeaus durch die Windschutzscheibe.
,,Ähm Hannah? Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt und wedelte mit meiner Hand vor ihren Augen umher.
,,Michi.", sagte sie leise.
,,Ja?"
,,D-darf ich mit zu dir kommen?", fragte sie und wurde bei jedem Wort leiser und unsicherer.
,,Wieso denn das? Also nicht, das ich was dagegen hätte, aber-."
,,Ich möchte nicht, dass du wieder gehst und ich aufs neue alleine bin."
,,Ich möchte dich keineswegs alleine lassen, aber du musst doch morgen auch wieder zur Uni."
,,Lass das bitte meine Sorge sein. Also, was sagst du?"
,,Solange du mir versprichst, dass du nicht schwänzt, ist das alles kein Problem."
,,Ich verprechs dir.", sagte sie und ein Lächeln trat auf ihr Lippen, als sie mich nun endlich ansah. Sie hatte Tränen in den Augen.
,,Bitte nicht weinen.", sagte ich beruhigend zu ihr, nahm sie, soweit es mir durch den Gurt möglich war in den Arm und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf beide Wangen.
,,Na dann, auf geht's.", sagte ich, als wir uns voneinander lösten und lenkte meinen Wagen wenige Straßen weiter in das kleine Parkhaus, welches zu meinem Wohnblock gehörte.
Als Hannah all die teuren Autos sah, blieb ihr der Mund offen stehen.
,,Keine Panik, das sind nicht alles meine.", scherzte ich kurz.
,,Aber an Geld fehlt es dir wirklich nicht."
,,Hmmm, ist schon richtig, aber mit damit will ich mich nicht profilieren. Das ist nicht mein Ding. Mein Herz schlägt für die Musik und die sollen die Leute schätzen und nicht meinen Kontostand."
,,Das klingt sehr vernünftig, Michi.", sagte sie anerkennend während ich das Auto auf seinem Platz parkte.
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Neuanfang
FanfictionNach der Trennung von seiner Frau lernt Michi auf einer Zugfahrt in die Eifel Hannah, ein Mädchen Mitte 20, kennen. Sie stellt sein Leben wieder neu auf den Kopf und auch er löst beinahe unbekannte Gefühle in ihr aus. Ihr seid neugierig, was zwisch...