Kapitel 28

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Mein Plan mit dem Frühstück ging einwandfrei auf. Ich schnappte mir am nächsten Morgen ihren Schlüssel und schlich mich aus der Wohnung um frische Brötchen zu besorgen.
Als ich bei ihr dann den Tisch mit allem drum und dran gedeckt hatte und sie endlich aufgestanden war, freute sie sich sehr über meine kleine Überraschung.
Wir saßen eine ganze Weile zusammen und aßen, bis sie sich dann für die Uni fertig machen musste.
30 Minuten später standen wir dann zusammen auf dem Bürgersteig vor ihrer Haustür und verabschiedeten uns mit einem innigen Kuss und einer langen Umarmung. Danach gingen wir in verschiedene Richtungen, doch jeder von uns drehte sich gefühlte 50 mal um, um dem anderen nochmal für ein paar Sekunden sehen und nach winken zu können.

In den nächsten Wochen trafen wir uns, wann immer es möglich war und übernachteten auch oft beieinander.
Wir verstanden uns blendend ohne jegliche Probleme und ich mochte Hannah von mal zu mal mehr. Sex hatten wir in der Zeit noch keinen. Das wäre vielleicht auch zu überstürzt gewesen

Wir lernten uns in dieser Zeit sehr gut kennen und eines Tages erzählte sie mir auch die ganze Geschichte mit ihrem ersten "Freund".
Dieser Misterkerl war nicht mit Hannah zusammen, weil er sie liebte, nein...die arme war Teil einer erbärmlichen Wette von seiner Clique.
Er sollte ihr nur die große Liebe vorspielen und sie um ihr erstes mal bringen. Dabei ging es um Geld, wie sollte es anders gewesen sein.
Hannah ließ sich, wie sie mir erzählte, leider viel zu schnell auf den Typen ein und kaum landete sie einmal mit ihm Bett, war alles sofort vorbei.
Er erzählte ihr von der ganzen Aktion und die damals 17 jährige Hannah wurde zum Gespött der ganzen Schule. Während sie mir das erzählte stand mein Mund vermutlich die ganze Zeit offen. Ich konnte sowas grausames einfach nicht verstehen und fühlte mich dazu berufen, das alles wieder gut zu machen. Sie hatte hatte einen Mann an ihrer Seite verdient, der sie wirklich liebt und ihr nichts vormachte...und dieser Mann wollte ich sein!

3 Wochen später war es dann auch soweit und Smudo, Andy und Thomas würden für 14 Tage hierher nach Berlin kommen.
Hannah hatte 2 Tage vorher trotz immernoch bestehender Skepsis eingewilligt die 3 zu treffen und hat mich damit so glücklich gemacht. Sie hat gewusst, dass mir das sehr wichtig war.

Am Samstag fuhren wir am späten Nachmittag zusammen zum Bahnhof um die 3 abzuholen. Ihre Züge würden alle ungefähr zur gleichen Zeit ankommen und somit hatten wir uns einen Treffpunkt ausgemacht.
Als ich mit Hannah dort ankam war noch keiner der 3 da. Sie war sichtlich aufgeregt und griff nach meiner Hand und ich fing an ihr mit einem Daumen über ihr Fingerknöchel zu streichen.
,,Du brauchst nicht aufgeregt zu sein. Sie sind alle total nett und sie beißen auch nicht.", versuchte ich sie zu beruhigen.
,,Ja, mag schon sein. Ich hab einfach nur Angst vor ihrer Reaktion. Vielleicht bin ich ihnen total unsympathisch, oder-."
,,Ach quatsch! Und selbst wenn das so wäre, müssen sie lernen mit dir klar zu kommen, denn ich liebe dich und lass dich nicht einfach so fallen."
Jetzt war es ausgesprochen am vermutlich unromantischsten Ort in ganz Berlin...ich liebe dich. Erstaunt war ich über diese Worte, die so unbeschwert aus mir heraus sprudelten und Hannah sah mich nun mit leuchtenden Augen an. ,,M-michi, ich - ich liebe dich auch.", flüsterte sie schon fast, ließ meine Hand los und fiel mir um den Hals. Lange standen wir so da bis ich über Hannahs Schulter hinweg meine 3 Freunde sah, die sich uns nährten. Andy und Thomas sahen etwas verwirrt aus, aber Smudo lächelte mich breit an.
,,Sie kommen.", flüsterte ich Hannah ins Ohr, die sich langsam von mir löste.
Als sie bei uns ankamen begrüßten wir uns wie gewohnt und danach standen sie Hannah und mir mit neugierigen Blicken gegenüber.
,,Also Hannah, das sind Thomas, Andy und Smudo. Leute, das ist Hannah. M-meine...ähm-."
,,Seine Freundin.", beendete sie meinen Satz und lächelte erst mich und dann die 3 anderen an und streckte ihnen die Hand entgegen.
,,Freut mich dich kennenzulernen.", sagte Thomas und schüttelte ihr die Hand.
,,Ja, mich auch. Michi hat ja noch nicht allzu viel durchblicken lassen...eigentlich gar nichts.",sagte Andy, während er Ihre Hand schüttelte und mich angrinste.
,,Ja, wie konntest du nur,Beck.", sagte Smudo und zwinkerte mir zu und gab Hannah nun als letztes die Hand. Ich musste lachen und auch Hannah lächelte ihn an. Immerhin war er es, der schon so einiges von ihr und mir und wusste und das hatte ich Hannah ja auch schon erzählt.

Zusammen liefen wir zum Auto und während Hannah sich locker mit Andy und Thomas unterhielt, tippte mir Smudo auf die Schulter. ,,Michi, bist du dir sicher, dass ich mir nicht doch ein Hotelzimmer mieten sollte? Ich mein ja nur, ich will euch ja nicht im Weg stehen.", fragte er mich leise.
,,Quatsch, Smu. Erstens habe ich dir das Angebot gemacht und zweitens ist schon alles vorbereitet."
,,Bist du dir sicher?",hakte er nochmal nach.
,,Ganz sicher.", antwortete ich und lächelte ihn an. Er dachte immer erst an die anderen und dann an sich.

Wir stiegen alle in mein Auto, wobei sich meine 3 Freunde zu dritt auf die Rückbank zwängen mussten. Zuerst setzte ich Thomas und Andy am Hotel ab und mit Smu und Hannah fuhr ich zu mir nach hause.
Wir hatten uns für später zum Essen verabredet und ich war sehr froh, als die 3 den Vorschlag machten, dass Hannah doch mitkommen könne, doch bis dahin war noch etwas Zeit.
Bei mir angekommen, warf sich Smudo sofort auf die Couch und Hannah und ich setzten uns zu ihm. Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich merkte wie ihre Anspannung von Sekunde zu Sekunden von ihr wich, was mich sehr freute.

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