Kapitel 8

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Krass, Michi! Nach über 15 Jahren Beziehung mit dieser Betrügerin ist dir deine Wirkung auf Frauen also wirklich noch nicht abhanden gekommen. Eigentlich ist mir das schon vorher bewusst geworden. Nachdem ich die Depriphase der Trennung überwunden hatte, bin ich an vielen Abenden der Woche durch die Clubs von Berlin gezogen und hab immer wieder Frauen aufgerissen. Geredet habe ich mit ihnen fast nie. Allein ein paar verführerische Blicke und einige gekonnte Berührungen waren ausreichend und die Damenwelt schmolz vor mir dahin. Fast immer landete ich darauf mit den verschiedensten Frauen im Bett. Selbstvertänlich bei ihnen! So konnte ich mich, nachdem sie nach ausgiebigen Sex in meinen Armen eingeschlafen waren, aus dem Staub machen. Meine Nummer hatte keine dieser Frauen. Dazu gab es auch absolut keinen Anlass, denn das alles machte ich nur zu meinem Vergnügen und nicht um eine neue Liebe kennenzulernen.
Wie dem auch sei. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz am Fenster. Die junge Frau saß mir gegenüber und hatte ihre Augen geschlossen. Ich sah sie mir genauer an. Sie war keineswegs hässlich. Im Gegenteil! Sie war schlank und trug ihre braunen Haare offen und so bedeckten sie ihre. Ihr Lippen waren wohlgeformt und ihre Nase klein aber fein. Ich schätzte Frauen wie sie, da sie mir keineswegs gesprächig erschien. Wie schwierig war es doch gewesen meine One -Night-Stands immer wieder zum Schweigen zu bringen, wenn sie doch einmal angefangen hatten zu quatschen, denn dieses ewige Gerede ging mir auf die Nerven. Auch auf Grund ihrer doch recht eintönigen und nicht gerade bunten, aber sehr ordentlichen Klamotten, vermutete ich eine eher zurückhaltende Persönlichkeit.
Warum nur verspürte ich aber das Verlangen ihre Träumereien zu beenden um sie in ein Gespräch mit mir zu verwickeln?!

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