Wir stiegen immer weiter gen Himmel. Es war ein tolles Gefühl so losgelöst und fern von allen Problemen über dem Erdboden zu fliegen. Smudo war ein klasse Pilot. Gekonnt brachte er den Flieger auf die richtige Flughöhe um dann den Autopilot einzuschalten. Ein paar Knopfdrücke später saß auch er zurück gelehnt in seinem Sitz.
,,Alles gut bei euch?", fragte er und sah die anderen beiden und mich lachend an.,,Alles bestens, El Capitano.", antwortete Andy und sah aus dem Fenster.
,,Smudo, es ist einfach atemberaubend hier oben! Wie bist du denn darauf gekommen.", fragte ich ihn.
,,Naja, wir wollten dir einfach einen besonderen Tag ohne Probleme bescheren und wo sind die Probleme ferner als über den Wolken?", antwortete Smudo und lächelte.,,Ach Smudo, du kleiner Romantiker.", sagte Thomas entzückt und fing an zu lachen.
,,Klappe, Thomas.", rief er und drehte sich um, brach aber auch sofort in Gelächter aus, als er Thomas sah, der ihn gespielt verliebt ansah und ihm zuzwinkerte.,,Ihr seid solche Spinner.", sagte ich als ich mich vom lachen wieder beruhigt hatte.
,,Aber immerhin Spinner mit Stil.", konterte Smudo.
,,Würdet ihr jetzt mal bitte die Aussicht genießen? Dafür sind wir doch immerhin hier oben.", fuhr er lachend fort.,,Zu Befehl, Kapitän Schmidt.", sagte Thomas und salutierte vor ihm.
Der Ausblick war einfach herrlich. Zwischendurch ergriff Smudo immer mal wieder das Steuer und steuerte das Flugzeug zu den verschiedensten Orten. Wir flogen hoch über dem Alexanderplatz und dem Fernsehturm, über das Brandenburger Tor, die Straße des 17. Junis entlang Richtung Westberlin, danach wieder gen Friedrichshain um dann entlang der Spree wieder in Richtung des Flughafens zu fliegen.Die Zeit an Bord von Smus Flugzeug war einfach wunderbar und sie ließ mich sämtliche Probleme, die am Erdboden auf mich und uns warteten vergessen, doch leider ging die Zeit der sorglosigkeit viel zu schnell vorbei.
Nachdem Smudo das Flugzeug gelandet und wieder in den Hangar gesteuert hatte, verließen wir den Flugplatz wieder.
,,Hats dir gefallen?", fragte er mich mit einem kurzen Seitenblick während er das Auto durch die Straßen Berlins steuerte.
,,Ja, sehr.", antwortete ich und lächelte ihn an.
,,Wir wollten jetzt noch zu einem unserer Produzenten. Er heißt Thomilla. Wenn du willst, kannst du mitkommen...ansonsten würden wir dich heute Abend wieder zum Essen abholen."Ich entschied mich mit den drein zum Studio ihres besagten Produzenten zu fahren und ich bereute es keineswegs. Milla war ein sehr angenehmer Zeitgenosse und auch immer wieder für einen lustigen Spruch zu haben. Außerdem genoss ich es, den Jungs bei ihrer Arbeit mal über die Schulter schauen zu können.
Sie sprachen mit ihm über einen Text, den sie auf Tour geschrieben hatten und versuchten schonmal die passenden Beats zu finden. Lange saßen sie da jedoch nicht dran, da sie die Details natürlich nicht ohne Michi abklären wollten.Dadurch verbrachten wir viel Zeit damit über verschiedene Dinge zu quatschen. Thomilla erzählte mir viel über seine Tätigkeit als DJ und über seine und Michis Gruppe - Die Turntablerocker. In seinem Studio hingen mehrere Auszeichnungen und Bilder von den Fantas, ihm und Michi oder anderen Künstlern.
Auch bei ihm verging die Zeit ziemlich schnell und gegen 18:30 Uhr sagte Thomas mit einem Blick auf die Uhr, dass wir wieder los müssen.
Wir verabschiedeten uns von Thomilla und machten uns auf den Weg zu Tür.
,,Ach Hannah, eins noch. Was in Millas Place passiert, bleibt in Millas Place. Ich hoffe du weißt, was ich meine.", sagte Smudo und zwinkerte mir zu, bevor er die Tür öffnete.
,,Meine Lippen sind versiegelt.", sagte ich und schloss meine Lippen mit einem imaginären Schlüssel ab.
,,Wunderbar."Wieder gingen wir im altbekannten Lokal essen und nach langen Diskussion bezahlten mir die Jungs auch noch mein Essen, womit ich natürlich gar nicht einverstanden war.
,,Michi köpft uns, wenn er erfährt, dass wir dich zum Essen eingeladen haben, du aber alles selber bezahlen musstest. Man kann es sich zwar nicht immer so vorstellen, aber bei sowas ist er ein echter Gentleman...und wir natürlich auch.", sagte Andy lachend während er der Kellnerin das Geld gab.Nach dem Essen brachten mich die Jungs nach hause und ließen es sich auch nicht nehmen mich direkt bis zur Tür zu bringen.
,,Danke für den tollen Tag, Jungs. Das hat mir echt mal gut getan."
,,Uns hat es auch sehr gefallen.", sagte Thomas und lächelte.
,,Also dann...gute Nacht Hannah. Morgen 10 Uhr vor der Klinik?", versicherte sich Smudo. Ich nickte.
,,Dann bis morgen.", sagte Andy.Zum Abschied umarmten mich die 3 noch, dann machten sie sich zurück zum Auto.
Am nächsten Morgen war alles wieder wie immer. Ich machte mich wie gewohnt fertig um dann zu Michi ins Krankenhaus zu fahren.
Wie am Vorabend ausgemacht, standen Thomas, Smudo und Andy schon vorm Eingang.
,,Morgen, Jungs. Wie geht's?", fragte ich, während ich sie Begrüßung umarmte.
,,Gut und dir?", stelle Thomas die Gegenfrage.
,,Auch...sollen wir rein gehen?"
,,Klar.", sagten sie wie aus einem Munde.Wir traten den gewohnten Weg zu Michis Station an, doch als wir die Eingangstür passierten, kam uns gleich eine der Schwestern entgegen.
,,Sie wollen sich zu Herrn Beck, nicht wahr?", fragte sie lächelnd.
,,Ähm ja...wieso? Gibt's Probleme?", fragte Smudo besorgt.,,Nein nein...im Gegenteil. Sein Körper hat gut auf die Behandlung angeschlagen, deshalb wurde er auf eine andere Station verlegt, da auch keine allzu intensive Überwachung mehr nötig ist.", berichtete sie.
,,Das sind...wunderbare Nachrichten. Ist er denn schon aufgewacht? Und wo finden wir ihn?", hackte Smudo nach.,,Soweit wir wissen noch nicht, aber er liegt im 8. Stock auf Station 6. Sie können natürlich gleich zu ihm. Ich rufe bei den Kollegen an und sag Bescheid, dass sie auf dem Weg sind."
,,Das ist lieb. Dankeschön.", sagte Thomas.
,,Nichts zu danken. Wir hoffen sehr, dass er bald wieder auf den Beinen ist. Machen Sie es gut."Also machten wir uns auf den Weg zu der Station auf der Michi nun lag. Es war keine Intensivstation mehr, sondern eine wie die, auf der Thomas Andy und Smudo vor ein paar Wochen noch lagen. Als wir an die Anmeldung tarten, kam uns eine Junge Schwester entgegen.
,,Sie wollen zu Herrn Beck?"
,,Ja."
,,Er liegt im Zimmer 36.", sagte sie freundlich und deute nach links.Als wir das Zimmer betraten, herrschte dort sofort eine ganz andere Atmosphäre. Das Zimmer war hell und ich fühlte mich sofort viel wohler, als in Michis Zimmer auf der ITS.
Auch Michi sah um längen besser aus als noch vor ein paar Tagen. Leider schlief er noch immer, jedoch waren von den sämtlichen Schläuchen, die ihn noch vor ein paar Tagen umgaben nur noch ganz wenig übrig. Sein Herzschlag wurde natürlich noch überwacht, ein kleines Atemgerät war an seiner Nase angebracht und auch die Infusion, über welche er mit Nährstoffen versorgt wurde, hatte er noch an seinem Handgelenk.Als Smudo sah, dass Michis Zustand sich so radikal verbessert hatte, lächelte er mich überglücklich an.
,,Er wird wieder.", sagte er und nahm seinen besten Freund so gut es ging in die Arme.Wir verbrachten den ganzen Tag bei Michi unterhielten uns miteinander und natürlich auch mit ihm.
Nach ein paar Stunden betrat ein älterer Mann im Kittel den Raum.
,,Dr. Henry Jakobs mein Name. Ich bin ab jetzt der behandelnde Arzt von Herrn Beck.", sagt er und gab uns allen die Hand.
,,Also ihr Freund hat mit der Behandlung und den Medikamenten keinerlei Probleme und seit gestern Abend atmet er auch wieder ein wenig selbstständig. Jetzt heißt es abwarten...er wird dann aufwachen, wenn er dazu bereit ist, aber das hat man Ihnen ja sicher schon erklärt.", sagte er und sah zuversichtlich zu Michi herüber.,,Ja, aber trotzdem vielen Dank.", antwortete ich.
,,Kein Problem. Wenn Sie etwas beschäftigt, kommen Sie bitte einfach zu mir, ok?"
,,Klar.", sagten Smudo und ich zur selben Zeit.Die nächsten Tage verliefen gleich. Jeden Morgen traf ich mich mit den Jungs vor der Charité, wir verbrachten den Tag auf Michis Zimmer um dann am späten Abend die Klinik wieder zu verlassen. Nach gut einer Woche in der nichts großes passierte, reisten die 3 vorerst wieder ab wodurch sich für mich allerdings nichts änderte. Smudo rief mich fast jeden Abend an und kam aller 2 Wochen für ein paar Tage nach Berlin. Auch Thomas und Andy schauten immer mal wieder abwechselnd hier vorbei.
(Zeitsprung)
6 Wochen waren nun wieder vergangen. Viel getan hatte sich nicht unbedingt, aber immerhin atmete Michi jetzt wieder komplett selbstständig, was laut Dr. Jakobs ein Zeichen dafür war, dass es nun vermutlich wirklich nicht mehr allzu lange dauern würde, bis er endlich aufwachen würde.
Heute hatte ich jedoch wieder einen Termin beim Frauenarzt, den ich diesmal zum Glück nicht verplant hatte. Ich war total aufgeregt denn nun war endlich der Tag gekommen, an dem ich erfahren würde, ob Michi und ich einen Sohn oder eine Tochter bekommen würden.
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Neuanfang
FanfictionNach der Trennung von seiner Frau lernt Michi auf einer Zugfahrt in die Eifel Hannah, ein Mädchen Mitte 20, kennen. Sie stellt sein Leben wieder neu auf den Kopf und auch er löst beinahe unbekannte Gefühle in ihr aus. Ihr seid neugierig, was zwisch...