(Smudos Sicht)
Klasse Schmidt! Michi direkt ins Gesicht zu sagen, dass Hannah schwanger ist und er wieder Vater wird, war nicht gerade deine beste Idee.
Aber was hätte ich anderes tun sollte? Er hat gehört, dass ich mit Hannah geredet habe und ich glaube, wenn ich ihm nicht die Wahrheit gesagt oder geschwiegen hätte, wäre das hier ziemlich ungemütlich geworden. Außerdem ist er mein bester Freund. Ich konnte einfach nicht anders.Ich befreite mich langsam aus meiner Starre und blickte durch die offenen Tür. Rechts von mir war Michi immer noch unterwegs zum Ausgang. Von der linken Seite kamen Thomas und Andy auf mich zu gerannt.
,,Wo will der denn jetzt hin?!", fragte mich Thomas und deutete auf Michi.
,,Zu Frau und Kind nach Berlin.", antwortete ich und sah ihm hinterher, wie er durch die die Tür am Ende des langen Gangs trat.,,Smudo, verarsch mich bitte nicht. Als ob der jetzt zu Ulrike fährt."
,,Nicht zu Ulrike...zu Hannah.", antwortete ich und rannte Michi hinterher.,,Ich glaub die sind verrückt geworden.", hörte ich Thomas zu Andy sagen, doch irgendwann setzten auch sie sich in Bewegung und schlossen sich mir an.
Wir verließen die Halle und sahen Michi, der gerade in sein Taxi stieg.
,,Halt!", rief ich und brüllte mir dabei halb die Seele aus dem Leib. Michi war wie erstarrt. Andy, Thomas und ich liefen nun so schnell wie möglich zu Michi, welcher sich jetzt nervös durch die Haare fuhr.,,Was soll das denn hier werden?", zischte ihn Thomas an.
,,Siehst du doch ich fahr Taxi...und wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt auch gerne einsteigen.", gab Michi zurück.Thomas Blickte mich hilfesuchend an.
,,Tu was!", formte er mit seinen Lippen.,,Warte Michi! Wir kommen mit!", stieß ich hervor, öffnete die Hintertür des Taxis und setzte mich auf einen der 3 Plätze auf der Rückbank. Nun war ich es, der von allen anderen schief angeschaut wurde.
,,Ähm Smu...bis du dir da ganz sicher?", fragte Michi, der sich zu mir umdrehte.
,,Ich lass dich doch nicht alleine von Basel nach Berlin fahren. Vergiss es!", antwortete ich und verschränkte die Arme vor der Brust.Nun mischte sich auch noch unser schweizer Taxifahrer ins Geschehen ein:,, Also meine Herren, ich bin zwar ein recht geduldiger Mensch, aber es wäre sehr freundlich, wenn Sie sich so langsam mal entscheiden, wer nun mit fährt und wer nicht."
Wie aus dem nichts setzte sich nun auch Andy neben mich auf die Rückbank und klopfte Michi, der sich nun auch auf den Beifahrersitz gesetzt hatte, auf die Schulter.
,,Smudo hat Recht. Ich denk mal du könntest ein wenig Gesellschaft gebrauchen.", sagte er ruhig und lächelte ihn an.,,Oh man. Ihr Jungs macht mich noch verrückt!", sagte Thomas schief lachend, nachdem er wohl wieder zu sich gekommen war und quetschte sich neben Andy auf die Rückbank.
,,Sicher, dass du es nicht schon längst bist, Thomas?", fragte ich ihn, beugte ich ein wenig vor und grinste ihn blöd an, worauf er mir nur die Zunge raus steckte.,,Na endlich. Wo darfs denn hingehen?", fragte uns der Taxifahrer und atmete erleichtert auf.
,,Der Kerl neben Ihnen hat das Sagen.", gab Thomas ihm zu verstehen und Michi nannte ihm eine Adresse, die er von seinem Handy ablas.10 Minuten später hielten wir dann auf einem kleinen Autohof. Wir bezahlten unseren Fahrer und bedankten uns nochmal für seine Geduld.
Als wir aussteigen lief Michi zielstrebig auf ein kleines Häuschen zu aus dem kurz darauf ein Mann etwa Ende 50 heraus trat.
,,Beck. Wir hatten eben telefoniert."
,,Hallo. Sie waren ja wirklich schnell unterwegs. Was kann ich für Sie tun?"
,,Ich würde mir gerne einen Ihrer Wagen ausleihen.",,Schon klar Michi...immerhin sind wir hier auf einem Autohof für Leihwagen.", amüsierte ich mich.
,,Ja, schon gut Smu! Also wie gesagt, ich brauch ein Auto.", sagte er nun wieder an den Händler gerichtet.
,,Für wie lange denn?"
,,Gute Frage...ähm...kann man das nicht irgendwie kurzfristig regeln? Es ist wirklich dringend."
,,Na dann kommen sie mal mit. Ich schau mal, was sich machen lässt."
Über das Geld können wir dann erst im Nachhinein sprechen, aber auf Dauer kommt da schon eine große Summe zusammen."
,,Die Kohle interessiert mich wirklich herzlich wenig.", sagte Michi und wedelte provokant mit ein paar Scheinen, die er aus seiner Tasche zog, vor den Augen des Mannes hin und her. ,,Geben Sie mir einfach ein ordentliches Auto."
,,Wie Sie wünschen, Herr Beck."20 Minuten später hatte Michi mit dem Mann sämtlichen Papierkram erledigt und saß auf dem Fahrersitz eines schwarzen Audis.
,,Schicke Karre, Michi.", sagte ich bewundernd.
,,Tja, dem Charme von Michael Beck kann halt niemand widerstehen.", gab er zurück und wir mussten alle anfangen zu lachen.
,,Wohl eher dem Kontostand.", sagte Thomas, während wir zu Michi ins Auto stiegen. Er und Andy saßen hinten und ich saß neben Michi auf dem Beifahrersitz.,,Hör mal, wenn du hier aber glaubst, dass du 9 Stunden durch fährst, hast du dich geschnitten."
,,Ja, ist gut, Papa. Du darfst dann auch mal ans Steuer.", konterte er frech, worauf er einen leichten Faustschlag auf den Oberarm erntete.Er starte den Motor und los ging die Fahrt.
,,Ey, ihr da vorne. Könntet ihr uns jetzt mal freundlicherweise erklären, warum wir in diesem Auto sitzen und wo wir nun wirklich hinfahren?", fragte Andy verwirrt.,,Ich sag doch wir fahren nach Berlin.", gab ich zurück.
,,Ich dachte das war ein schlechter Scherz.", antwortete Thomas entsetzt.
,,Wieso denn Berlin?", fragte Andy nun wieder.,,HANNAH IST SCHWANGER VON MIR UND ICH MUSS DIESE FRAU UNBEDINGT DAVON ÜBERZEUGEN, DASS ICH DER RICHTIGE FÜR SIE BIN!",sprudelte es aus Michi hervor und damit es auch der letzte mitbekam, brüllte er das ganze Auto zusammen.
,,Oh Gott, Michi. Glückwunsch! Aber willst du das mit Hannah wirklich machen...nach all dem, was sie dir angetan hat?", fragte Thomas in verwirrt.
,,Weißt du Thomas, wenn du das so sagst, klingt das echt wie eine total blöde und unlogische Idee. Eine Menge Leute könnten das sicher ebenfalls nicht verstehen, aber ich muss es versuchen...noch dieses eine Mal. Ich will nur diese Frau und keine andere.", antwortete Michi und wirkte dabei sowohl glücklich als auch total entschlossen die ganze Sache wirklich durchzuziehen.
,,Egal was passiert, Kumpel. Wir sind für dich da.", versicherte ich ihm und die beiden auf der Rückbank stimmten mir nickend zu.
,,Vielen Dank, Leute.", erwiderte Michi und sah mich kurz mit einem schüchternen Lächeln an.
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Neuanfang
FanfictionNach der Trennung von seiner Frau lernt Michi auf einer Zugfahrt in die Eifel Hannah, ein Mädchen Mitte 20, kennen. Sie stellt sein Leben wieder neu auf den Kopf und auch er löst beinahe unbekannte Gefühle in ihr aus. Ihr seid neugierig, was zwisch...