Kapitel 52

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Sie sollte recht behalten. Als wir am nächsten Tag am Krankenhaus ankamen, war der Eingang durch sämtliche Journalisten und auch einige Fans mit Plakaten auf denen 'Gute Besserung, Jungs!" stand, versperrt und das Sicherheitspersonal hatte einiges damit zu tun die Leute daran zu hindern das Gebäude zu stürmen.

Für Esther und mich bot sich keine Chance die Klinik zu betreten. Sie zückte ihr Telefon und rief Smudo an.
,,Wir kommen nicht rein. Hier ist ein ziemlicher Auflauf wegen euch.", erklärte sie ihm und wenig später legte sie wieder auf.
,,Und?", erkundigte ich mich.
,,Er will sich drum kümmern.", sagte sie und zog die Augenbrauen nach oben.
,,Na da bin ich mal gespannt."
,,Ich auch."

Unweit des ganzen Trubels nahmen wir auf einer kleinen Bank platz. Plötzlich stand eine junge Frau in weißen Klamotten vor uns.
,,Sie gehören sicher zu den 3 Männern auf Station 7, hab ich recht?", fragte sie uns mit einem unsicheren lächeln.
Nickend bestätigten wir ihre Annahme.
,,Dann folgen Sie mir bitte. Man hat mir gesagt ich soll sie durch den Mitarbeitereingang nach oben bringen."
,,Das ist nett, vielen Dank."
,,Nichts zu danken.", sagte sie und lief mit uns im Schlepptau über das Gelände des Krankenhauses und ca. 10 Minuten später standen wir in Smudos Zimmer.

,,Ich hab doch gesagt, ich regel das.", sagte dieser und grinste triumphierend.
,,Ja, dem alten Smudo-Charme kann nun wirklich niemand widerstehen.", scherzte Andy und brach in Gelächter aus.
,,Ach, halt den Mund. Ich habs halt einfach drauf.", bekam er als Antwort.

,,Wo ist eigentlich Thomas?", fragte ich, als mir auffiel, das der Rollstuhl fehlte.
,,Auf seinem Zimmer. Sein Infekt hat sich verschlimmert und damit er sich nicht ansteckt, hab ich jetzt das Vergnügen mir das Zimmer mit Andy zu teilen.", sagte Smudo und wies auf das Bett in dem Andy es sich gemütlich gemacht hat.
,,Gib's doch zu, das hast du dir schon die ganze Zeit gewünscht.", sagte dieser und steckte Smudo die Zunge raus.
,,Träum weiter!"

,,Ihr seid ja richtig gut drauf.", stellte Esther fest und nahm wieder einmal neben Smudo platz.
,,Wir können ja immerhin nicht den ganzen Tag Trübsal blasen."
,,Da hat er recht.", stimmte ihm Andy zu.

Ich ließ mich von der guten Laune der Jungs anstecken und musste ebenfalls anfangen zu lachen.
,,Du, Andy, ich wollt gleich wieder zu Michi. Willst du mitkommen?"
,,Ne, heute nicht. Ich will euch mal ein bisschen Zeit zu zweit gönnen...die habt ihr mehr als verdient.", sagte er und zwinkerte mir zu.

,,Alles klar. Dann sehen wir uns später."
,,Bis nachher, Hannah."

Ich wollte die Station gerade verlassen, als die Oberschwester schnellen Schrittes hinter mir auftauchte. Man, die ist doch auch 24/7 in dieser Klinik.
,,Bevor Sie gehen, sollten Sie das hier mitnehmen. Frau Schmidt bekommt auch noch einen.", sagte sie und drückte mir eine kleine Karte mit meinem Namen drauf in die Hand.

,,Was ist das?", fragte ich sie verwirrt.
,,Eine Art Zutrittsausweis. Auf Grund des prominenten Besuchs in unserer Klinik, von dem seit gestern ja auch ganz Deutschland weiß, muss der nun ausgestellt werden. So kommen Sie am Sicherheitspersonal vorbei."
,,Verstehe. Vielen Dank."
,,Kein Problem.", sagte sie, drehte sich auf den Fersen um und ging zurück ins Schwesternzimmer während ich mich wieder auf den Weg zu Michi machte.

Nachdem ich dem dort stehenden Security-Mann die Karte gezeigt hatte und die Klingel betätigte, sah ich mich wieder Schwester Ingrid gegenüber.
,,Heute mal allein unterwegs?"
,,Ja, Andy...also der Mann von gestern ist heute auf Station geblieben."
,,Verstehe.", sagte sie und lächelte mir zu. ,,Dann kommen Sie mal mit. Wie es hier abläuft, wissen sie ja sicher noch von gestern."
,,Ja."
,,Sehr gut."

Nachdem ich wieder die sämtlichen Desinfektionsstationen durchlaufen hatte, betrat ich mit Schwester Ingrid erneut Michis Zimmer indem noch alles so aussah, wie gestern.

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