Neuanfang

Kapitel 31

(Smudos Sicht)

Meine Güte. Dieser Abend geriet vollkommen aus den Fugen. Ich war es ja gewohnt, dass die Jungs ab und zu mal etwas mehr trinken und eigentlich war ich auch immer mit daran beteiligt, aber heute hatte ich einfach keinen Bock dazu. Irgendwie ging's mir nicht so besonders...vermutlich 'ne Erkältung. Nur widerwillig trank ich den ein oder andern Kurzen mit oder nahm mal einen Schluck Bier aus den Flaschen, die mir die anderen spendierten, aber das wars dann auch schon.
Die anderen jedoch tranken umso mehr. Besonders Michi ließ sich ganz schön voll laufen, aber auch Hannah, von der ich es eigentlich nicht erwartet hatte, schüttete sich einen Cocktail nach dem anderen hinter die Rübe, die Michi ihr immer wieder ausgab. Anscheinend waren sie alle irgendwie auf Entzug, denn auch Thomas und Andy tranken an dem Abend nicht wenig und dabei
war gerade Andy eigentlich der, der sich bei sowas gerne mal zurück hielt.
Wie dem auch sei. Wir wanderten von Club zu Club, wobei das laufen bei den anderen immer mehr ins torkeln über ging. Anfangs war es ja noch ganz lustig, doch als Michi und seine Freundin anfingen sich immer mehr zu begrapschen wurde es peinlich...zumindest für mich, denn die beiden schienen ihren Sinn dafür verloren zu haben. Irgendwann bestellte ich Thomas und Andy, der fast auf der Theke eingeschlafen wäre, ein Taxi, wohingegen die beiden Turteltauben noch lange nicht an Feierabend dachten.
Mir war der Spaß schon lange vergangen, aber alleine konnte und wollte ich die beiden auch nicht lassen. So hätten die doch nie nach hause gefunden, aber die Angebote auch für uns ein Taxi zu holen, welches uns nach hause bringen würde, lehnten sie strickt ab.
Irgendwann hatte ich dann eine andere Idee. Ich wusste, das in der Nähe ein Hotel war, wo ich die beiden vielleicht einquartiert konnte. Nur wie würde ich sie dahin bekommen?
,,Michi, hier ist doch fast gar nichts mehr los. In der Nähe ist ein Hotel, da können wir bestimmt noch was in der Bar abstauben.", schrie ich ihm wegen der lauten Musik ins Ohr.
Er schien kurz skeptisch, klopfte mir dann aber auf die Schulter und antwortete mir dann: ,, Tolle Idee *hicks*,Smudi."
Wir verließen den Club und machten uns auf den Weg zum besagten Hotel. Normalerweise hätten wir vielleicht 5 Minuten gebraucht, doch mit den beiden in ihrem Zustand waren wir gute 20 Minuten unterwegs. Genervt betrat ich mit den beiden die Lobby und wies sie an auf einer Couch Platz zu nehmen, was echt meine Überredungskunst forderte.
Ich ging zur Rezeption und bat die verwirrte Dame um ein Doppelzimmer und wies auf Michi und Hannah, die sie dumm angrinsten.
Kurze Zeit später stand ich mit den beiden und einer Schlüsselkarte im Aufzug. Michi wurde ungeduldig und fragte mich andauernd, was nun mit der Bar sei. ,,Wir sind gleich da.", antwortete ich immer wieder genervt.
Auf ihrer Etage angekommen, buxierte ich die beiden zu ihrem Zimmer und öffnete ihnen die Tür.
Die beiden traten vor mir ein und ich lief ihnen hinterher.
,,Ey, wo ist die Bar.", fragte mich mein betrunkener bester Freund, während ich die Karte auf den Tisch legte. ,,Da.", sagte ich und zeigte auf die Minibar. ,,Und das da ist euer Bett. Gute Nacht.", brachte ich noch ein wenig sauer heraus und verließ ihr Zimmer. Ein paar Minuten wartete ich noch, aber sie machten keine Anstalten das Zimmer zu verlassen.
Dann machte ich mich wieder auf den Weg zum Fahrstuhl und orderte mir ein Taxi. Den Schlüssel für Michis Bude hatte ich ja schon seit einigen Tagen also ließ ich mich auch dort hinfahren.
Bei ihm angekommen schmiss ich mich auf die Schlafcouch und verfiel sofort in einen tiefen Schlaf.