Rollercoaster-Feelings

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Daaa bin ich wieder, meine Lieben und es geht endlich weiter mit Haylie und Ben! Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und würde mich wie immer sehr über eure Kommentare und Sternchen freuen.
Liebste Grüße noch an meine Ladys :) :*

Als ich leise die Haustür aufschloss, war das ganze Haus dunkel-meine Eltern schliefen zum Glück schon. Vorsichtig tapste ich die Treppe hoch und in mein Badezimmer, um mich für die Nacht fertig zu machen. Meine Tränen waren zwar getrocknet, aber mein Herz tanzte noch wie verrückt in meiner Brust. Dieser Abend war wirklich zu viel für mich gewesen. Ich hatte alle meine Kraft gesammelt, um mich dem Gespräch mit Nick zu stellen und dann war es so eskaliert. Ich hatte mir noch nicht überlegt wie ich mich ihm gegenüber weiter verhalten sollte. Wahrscheinlich würde ich ihn ignorieren, aber was wenn das seinen Kampfgeist nur noch weiter anstacheln würde? Er hatte auf jeden Fall deutlich gemacht, dass er nicht so einfach kleinbei geben würde. Auch seinen Kommentar, dass ich etwas vor ihm verborgen hielt, ließ mich erschaudern. Nick konnte Ben und mir gefährlich werden, das war klar. Während ich vor meinem Badezimmerspiegel meine Zähne putze, wanderten mein Gedanken wieder zu Ben. Er hatte es eben tatsächlich geschafft mich zu beruhigen. Schuld daran war seine unglaublich tiefe und raue Stimme und natürlich die Worte, die er sagte. Er hatte mir versprochen mich mit meinen Sorgen und Ängsten nie allein zu lassen und hatte mir versichert, dass wir zusammen alles durchstehen könnten. Das wollte ich ihm zu gern glauben! Außerdem musste ich beim Klang seines wundervollen 'Darlings' jedes Mal automatisch Lächeln. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass auf Ben Verlass war und ihm so viel an unserer Beziehung lag, dass er mich nach Nicks Ansage nicht in die Wüste schickte. Er hatte mich sogar gebeten ihn morgen früh vor der Schule noch kurz in seinem Büro zu treffen, damit wir einen Moment für uns haben konnten. Ich konnte es kaum erwarten in seinen Armen zu liegen.
Ich hatte einen wundervollen Freund und dafür war ich unglaublich dankbar. Was konnten Ben und ich schon dafür, dass wir Lehrer und Schülerin waren. Unsere Gefühle waren in der kurzen Zeit so stark geworden, dass wir sie unmöglich wieder vergessen konnten.
Gähnend verließ ich mein Badezimmer und schlüpfte unter meine warme Decke. Kaum hatte mein Kopf das Kissen berührt war ich schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen bekam ich meine Augen kaum auf als der Wecker klingelte. Stöhnend vergrub ich mich unter meiner Bettdecke. In der Nacht hatte ich unruhig geschlafen und wild geträumt. Soweit ich mich erinnern konnte, war ich in einem riesigen Labyrinth gefangen gewesen. Nick war  hinter mir her gerannt und ich versuchte ihm zu entkommen, indem ich Bens stimme folgte. Doch ich fand den Ausgang nicht und irrte immer weiter herum. Was auch immer mir dieser Traum sagen wollte, ich verstand es nicht.
Die Stimme meiner Mutter riss mich abrupt aus meinen Gedanken. 'Schatz, jetzt aber raus mit dir! Warst du gestern noch lange bei deiner Freundin?' fragte Mom und versuchte mir meine Decke wegzuziehen. Als Antwort grummelte ich nur. 'Naja, wie auch immer! Das Frühstück ist fertig und heute morgen ist ein Brief von der Schule angekommen, den wir gerne mit dir besprechen wollen. Also hopp hopp!' Mein Kopf brauchte einige Sekunden um den Satz meiner Mutter zu verarbeiten. Dann schrillten aber alle Alarmglocken bei mir.
Brief! Schule! Reden! Ahh panisch setzte ich mich auf. Das konnte nur bedeuten, dass jemand Ben und mich verraten hatte und er gefeuert war! Bestimmt war ich auch von der Schule geflogen und alle wussten, was passiert war. Meine Gedanken überschlugen sich und ich begann hektisch zu atmen.
Als ich den Mund öffnete, um meine Mutter zu fragen, was den los sei, war sie schon wieder die Treppe runter verschwunden.

Am liebsten hätte ich mich in meinen Zimmer eingeschlossen, um dem Gespräch mit meinen Eltern zu entkommen. Stattdessen schlüpfte ich mit klopfendem Herzen in meine Klamotten. Absichtlich trödelte ich und verbrachte extra viel Zeit mit meinem Erscheinungsbild. Am Ende steckte ich in einer bordeaux farbenen Röhre und einem hellen Jeanshemd. Ganz langsam schlich ich dann mit hängendem Kopf die Treppe herunter. Unten hörte ich wie meine Eltern sich in der Küche fröhlich unterhielten und lachten. Vorsichtig schaute ich um die Ecke. Sollten sie nicht eigentlich wütend sein und es gar nicht erwarten können mir die Meinung zu sagen? Meine Mutter war eben auch sehr gut gelaunt gewesen, was mir komisch vorkam. Als meine Eltern mich entdeckten, lächelten sie mir zu. 'Guten Morgen Schlafmütze!' brummte mein Vater und winkte mir mit seiner Kaffeetasse zu. Meine Mom stand am Herd und stapelte Pfannkuchen auf einen Teller. 'John, willst du auch noch einen Pfannkuchen bevor du los musst?' fragte sie ihn lächelnd. Mein Vater erhob sich und drückte meiner Mom einen Kuss auf. 'Danke Schatz, aber wenn ich noch einen esse dann platze ich auf der Arbeit! Unsere Tochter kannst du damit aber bestimmt den Morgen versüßen' sagte mein Vater liebevoll und zwinkerte mir zu. Ich stand immer noch in der Tür und konnte meinen Augen und Ohren nicht trauen. Hatte ich die Situation vielleicht vollkommen falsch eingeschätzt und mir umsonst Sorgen gemacht? Ich ließ mich auf meinen Stuhl fallen und meine Mom stellte mir einen Teller mit wundervoll duftenden Pfannkuchen vor die Nase. Mein Vater blätterte in der Tageszeitung, Sally lag unter dem Tisch und auch sonst wirkte alles vollkommen normal. 'Mom, was ist denn jetzt mit dem Brief, den du eben erwähnt hast?' fragte ich mit zittriger Stimme und kippte mir einen See Ahornsirup auf meinen Pfannkuchen. 'Ach ja richtig! Es sind wohl bald wieder Elterngespräche vorgesehen und da wollten wir mit dir absprechen, welche Lehrer wir treffen sollen. Ich dachte da an deinen neuen Englischlehrer von dem du so begeistert warst?' sie lächelte mich fragend an. Beim Wort Englischlehrer hatte ich mich an meinem Kakao verschluckt und hustete seit dem panisch. 'Was ist denn heute morgen los mit dir, Haylie? Du benimmst dich die ganze Zeit so merkwürdig!' fragte mein Vater und sah mich über den Rand seiner Kaffeetasse fragend an. 'Ach vielleicht ist unsere Haylie mit ihren Gedanken einfach ganz woanders.. Bei jemand anders!' fügte meine Mom noch hinzu und kicherte dann. Ich hatte mich wieder einigermaßen beruhigt und holte tief Luft. Innerlich standen meine Gefühle Kopf-meine Angst war vollkommen unbegründet gewesen, oder doch nicht so ganz? Meine Eltern wussten zwar glücklicherweise nichts von Ben und mir, aber wollten ihn jetzt als meinen Lehrer treffen?! Was sollte das nur werden?
Ich ignorierte den Kommentar meiner Mutter und erklärte mit Unschuldsmiene: 'Tut mir leid, ich bin wohl noch nicht ganz wach.. Also wegen des Elternsprechtags.. Ähm, ihr könnt natürlich reden mit wem ihr wollt, aber vielleicht solltet ihr auch mit Mrs. Perry reden. In Mathe stehe ich wohl echt nicht so gut..' versuchte ich meine Mom von Ben abzulenken. 'Ach Schätzchen, Mathe ist für dich doch nur Nebensache! Schließlich willst du Englisch studieren, also würde ich es wichtig finden zu überprüfen, ob dein Lehrer denn auch fähig ist dich auf das College vorzubereiten!' erklärte sie mir begeistert. Also dazu ist Mr. Cumberbatch auf jeden Fall fähig, aber nebenbei war er auch noch in der Lage deiner Tochter den Kopf zu verdrehen und ihr Herz zu stehlen.. schoss es mir durch den Kopf. Ach Mom, wenn du nur wüsstest..
Ich erwiderte lieber nichts und aß weiter meinen Pfannkuchen. 'Oder was meinst du John?' fragte meine Mom meinen Dad, als von mir keine amtiert kam. Dieser blätterte weiter in seiner Zeitung, aber murmelte 'Sicher Schatz, wie du willst!'
Ich verdrehte die Augen musste aber lächeln. Mein Dad gab meiner Mom häufig recht, um sie glücklich zu machen- und auch jetzt strahlte sie ihn glücklich an. 'Also schön, dann sage ich in der Schule Bescheid, dass wir nächste Woche gerne mit Mr.. Wie hieß er noch gleich Haylie?' fragte meine Mom. 'Cu..-Cumberbatch' sagte ich mit hoher Stimme. Es fühlte sich merkwürdig an meinen Eltern Bens Namen zu sagen. Für sie war er ja nur mein Englischlehrer mit dem sie über meine Leistungen reden wollten, aber für mich war er so viel mehr. Um der unangenehmen Situation zu entkommen, stopfte ich meinen Pfannkuchen in mich rein und verkündete dann, dass ich heute etwas früher in die Schule musste, um noch etwas vorzubereiten. Meine Eltern hielten mich heute morgen eh für durchgeknallt, daher verabschiedeten sich die beiden kopfschüttelnd von mir und wünschten mir einen schönen Tag in der Schule.

Auf dem Fahrrad holte ich tief Luft. Das war definitiv zu viel Aufregung für einen Morgen! Vor ein paar Minuten dachte ich noch meine Eltern wären hinter mein Geheimnis gekommen, aber nun hatten sie verkündet, dass sie gerne meinen Englischlehrer/festen Freund kennenlernen wollten! Was Ben wohl sagen würde, wenn ich ihm erzählte, dass er bald meine Eltern kennenlernen würde? Einerseits war ich schrecklich erleichtert, aber auch unglaublich aufgeregt, wie das Gespräch zwischen meinen Eltern und Ben ablaufen würde. Ob sie ihn wohl mögen würden? Zum Glück war ich heute mit dem Rad unterwegs, da Ben mich schon früher treffen wollte, so war ich wenigstens mit meinen Gedanken allein.

Als ich auf den Schulhof fuhr, war nur eine Handvoll Schüler zu sehen. Ich hatte mich immer gefragt, warum einige Schüler eine Stunde vor Schulbeginn schon auf dem Gelände warteten? Wie konnten sie so früh ihr warmes Bett verlassen? Oder hatten sie auch alle eine geheime Beziehung mit ihren Lehrer so wie ich, dachte ich und musste lachen. Beschwingt machte ich mich auf den Weg zu Bens Büro und klopfte mit einem breiten Lächeln an seine Tür. Keine Sekunde später öffnete sich die Tür und Ben zog mich in seine Arme. Keiner von uns beiden sagte etwas und wir genossen zuerst still die Nähe das anderen.
'Wie geht es dir, Darling?' fragte Ben und löste sich sachte von mir. Ich sah auf in seine blau-grün-grauen Augen und lächelte. Erneut fiel mir auf wie wahnsinnig gut er aussah! Heute trug er eine graue Anzughose, dazu ein enges weißes Hemd, eine Krawatte und darüber eine lockere graue Strickjacke. Seine Haare lagen in wundervollen verwuschelten Locken. Er sah einfach heiß aus und ich ertappte mich dabei wie ich mit dem Gedanken spielte sein Hemdenknöpfe ganz langsam aufzuknöpfen.
'Jetzt schon viel besser!' erwiderte ich wahrheitsgemäß. 'Du bist süß!' grinste Ben und drückte mir einen schnellen Kuss auf. Er wollte seinen Kopf wieder wegziehen, doch ich schlang meine Arme und seinen Hals und zog ihn wieder näher an mich heran. Unsere Lippen fanden sich wieder und ich schloss meine Augen und genoss das Gefühl Bens volle Lippen auf meinen zu spüren. Mein Körper kribbelte überall. Nach unserem Kuss lehnte Ben seine Stirn an meine und ließ seine Hände über meinen Rücken wandern.
'Ich kann einfach keinen klaren Gedanken fassen, wenn du in meiner Nähe bist!' flüsterte Ben und ich fühlte wie das Blut in meine Wangen stieg. 'Ich bin verrückt nach dir Haylie!'

Hoffe es hat euch gefallen und ich hab euch nicht zu sehr schockiert mit dem Brief :D <3

Hals über Kopf- eine Benedict Cumberbatch LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt