Time to Open Up

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Meine Lieben,
ich freue mich ganz besonders euch mit diesem Kapitel eine Freude zum Weihnachtsfest machen zu können! Wie ihr merkt, kommt ordentlich Bewegung in die Geschichte und ich freue mich sehr, wenn ihr Haylie und Ben auf ihrer aufregenden Reise weiterhin unterstützt! Ich wünsche euch und euren Lieben wunderbare und erholsame Feiertage! 🎄😘💫
Alles Liebe ❣️
Eure Katie

Die Wiederaufnahme der Theater AG mit Ben hatte mich mehr mitgenommen, als ich es vorher befürchtet hatte. In der Nacht vor der AG hatte ich kaum schlafen können, weil sich andauernd die unterschiedlichsten Szenarien in meinem Kopf abgespielt hatten und egal, wie sehr ich es versuchte, eine Stopp-Taste hatte ich für meine eigenen Gedanken noch nicht entwickelt. Um mich etwas abzulenken, schnappte ich mir meine Kopfhörer vom Nachttisch und versuchte mich von der Musik einhüllen zu lassen. Doch jedes Lied in meiner Playlist erinnert mich an Ben oder einen gemeinsamen Moment mit ihm. Als schließlich ‚Skin' von Rag ‚n' Bone Man abgespielt wurde, brachen bei mir alle Dämme, so sehr konnte ich mich mit dem Lied und seinem Inhalt identifizieren. Auch wenn es sich für mich nicht wie ‚almost love', sondern wie die ‚eine' Liebe angefühlt hatte. Aber für Ben war es wohl so gewesen. Auch wenn es mich nur noch mehr quälte, musste ich daran zurückdenken, wie wundervoll es sich angefühlt hatte, Bens Freundin zu sein und wie sehr ich mich komplett gefühlt hatte. Auch wenn wir der Welt nicht von uns erzählen konnten, hatte ich mich ihm zugehörig gefühlt und meine Gefühle hatten sich so rasant entwickelt, dass ich Ben wohl viel zu schnell mein ganzes Herz geschenkt hatte. Aber wie hätte ich es auch nicht tun sollen.. Ben war der perfekte Freund und Gentlemen! Er war alles, was ich mir jemals erträumt hatte und so viel mehr gewesen. Liebevoll, charmant, witzig, klug, verdammt heiß, gefühlvoll und vieles mehr! Und wieder stellte ich mir die eine Frage, die ich einfach nicht beantworten konnte: was hatte ich nur getan, dass ich Ben verloren hatte?

Da ich die halbe Nacht wach gelegen hatte, war ich eigentlich davon ausgegangen, dass mein Kopf mir schon jede nur mögliche Wendung dieses einen Nachmittags vorgespielt hatte, aber als Ben mich schließlich bat, mit ihm eine Szene vor den Teilnehmer der AG zu spielen, zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Ich hatte es nur mit Mühe und Not geschafft, nach unserer Begegnung in der Abstellkammer nicht die Flucht zu ergreifen, so emotional war ich geworden. Meine Gefühle drohten mich jeden Moment zu übermannen und da sollte ich dann noch so eben mal eben eine gefühlsgeladene Szene mit dem Mann spielen, der mir vor wenigen Wochen erst das Herz gebrochen hatte? Das war doch einfach nur absurd! Aber trotzdem war es genauso gekommen.
Während unserer Darbietung versuchte ich meine aufgewühlten Gefühle und mein gebrochenes Herz in eine kleine abschließbare Kiste ganz hinten in meinem Kopf zu verbannen, um diesen Moment irgendwie zu überstehen. Dass ich es tatsächlich geschafft hatte und zwar ohne in Tränen auszubrechen, glich für mich einem Wunder. Ich hatte versucht, Ben so wenig wie möglich anzusehen, da mich der intensive Blick aus seinen sturmgrauen Augen fast um den Verstand brachte. Während mein Kopf wusste, dass Ben mich nur so gefühlsgeladen betrachtete, da wir unsere Rollen spielten, war mein Herz davon überzeugt, dass seine Blicke mir als Haylie galten. Mein Gefühlschaos war perfekt und ich kann mich im Nachhinein kaum erinnern, wie ich es von der Bühne nach Hause geschafft hatte. Ich erinnere mich noch vage an das Lob der Schülerinnen und Schüler und daran, dass Ben nicht nochmal versucht hatte mit mir zu reden- was wohl auch wirklich besser so gewesen war.
Als ich am späten Nachmittag nach Hause kam, bemerkte meine Mutter sofort, dass etwas mit mir nicht stimmte und als ich mein merkwürdiges Verhalten wieder einmal mit einem Unwohlsein erklärte, zog sie sorgenvoll die Stirn in Falten. Mir war klar, dass ich sie nicht überzeugt hatte, aber ich war viel zu erschöpft, um mir viele Gedanken darüber zu machen. Nach einem warmen Bad legte ich mich in mein Bett und schlief dank meiner völligen Erschöpfung nach langer Zeit wieder tief und traumlos.

Hals über Kopf- eine Benedict Cumberbatch LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt