Time for Forgiveness

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Meine Lieben,
endlich geht es weiter auf der Reise von Haylie und Ben und nun ist es auch beinahe soweit... Das Happy End kann nicht mehr weit sein, oder was meint ihr?
Ich hoffe sehr, dass ihr viel Spaß mit dem neuen Kapitel habt und freue mich sehr darauf, von euch zu hören!
Bleibt gesund und alles Liebe 💕
Eure Katie

Haylie POV
Der Besuch meines Bruders gab mir Kraft, die vor mir liegenden Tage zu überstehen. Jakes Worte ließen mich daran glauben, dass Ben und ich, sollten wir wirklich zusammengehören, eine zweite Chance bekommen würden. Ich war so froh, dass ich mein Geheimnis mit jemandem teilen konnte, der mich in und auswendig kannte. Natürlich hatte Sophie immer ein offenes Ohr für mich, aber erstens wollte ich sie nicht auf ihrer rosa Wolke mit meinen Problemen belasten und zweitens fiel es mir noch immer unglaublich schwer, über das Vergangene zur sprechen. Ein Teil von mir glaubte anscheinend immer noch, dass alles nur ein böser Traum war, aus dem ich irgendwann aufwachen würde. Daher trug ich meinen Kummer, meine Hoffnung und mein Gefühl des Vermissens immer still mit mir herum und versuchte auch gar nicht mehr diese Gedanken zu verdrängen. Sie gehörten seit meiner Trennung von Ben einfach zu mir. Nach außen hin bemühte ich mich natürlich zu meinem alten Selbst zurückzufinden. Ich wollte nicht, dass meine Familie sich meinetwegen weiterhin Sorgen machte und versuchte mich auf meinen Highschool-Abschluss und meine Schwimmkarriere zu konzentrieren. Ich wollte meine Eltern und meinen Bruder stolz machen. Da die Prüfungen immer näher rückten, verbrachte ich meine freie Zeit am Schreibtisch oder zog fleißig Bahnen in der Schwimmhalle. Abends war ich dann allein mit meinen Gedanken und Träumen von Ben. Jede Nacht schwelgte ich in alten Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit und fragte mich, was diesen plötzlichen Wandel bei Ben ausgelöst hatte. Ich war schon so viele Szenarien in meinem Kopf durchgegangen, aber nach wie vor passte das alles nicht zusammen. Wir waren so glücklich gewesen und ich konnte noch immer nicht verstehen, warum Ben das alles wegwarf, ohne um uns zu kämpfen. Ich konnte und wollte nicht akzeptieren, dass er jemand anders gefunden hatte. Dafür hatte er in den letzten Wochen viel zu abwesend und niedergeschlagen gewirkt, als dass er mit einer neuen Liebe glücklich sein konnte. Das alles war ein einziges Fragezeichen und ich konnte nur hoffen, dass ich nicht für immer mit diesem Gefühl der Ungewissheit leben musste.

Einige Wochen vor Weihnachten spürte ich bei Ben eine Veränderung. Immer häufiger trafen sich unsere Blicke im Unterricht und ich hatte das Gefühl, dass er mir nicht mehr auswich, sondern mir sogar hin und wieder ein kleines Lächeln schenkte. Oft dachte ich an den Moment während der Theater AG zurück, der nun schon einige Zeit zurücklag. Dabei war ich mir sicher gewesen, dass Ben noch etwas für mich empfand und es einen Grund für seine Taten geben musste. Ihn schien damals etwas zu quälen und es machte mich verrückt, dass ich ihm nicht helfen konnte. Umso verwirrter war ich nun diesen Wandel bei ihm zu beobachten. In Bens Augen war ein Funkeln zurückgekehrt und er schien wieder mit neuer Energie nach vorn zu schauen. Ich freute mich, ihn endlich wieder als den alten Ben zu sehen, aber fragte ich mich natürlich, was der Grund für seinen Sinneswandel war. Wollte er uns doch noch eine zweite Chance geben? Oder schwebte er tatsächlich mit einer anderen Frau auf Wolke 7? Diese Fragen quälten mich, da ich keine Antwort darauf finden konnte. Eines war klar, ich konnte und wollte das Thema Ben nicht abhaken und würde jede noch so kleine Chance ergreifen, sollten wir doch noch eine Zukunft haben. Ben hatte mich mit seinen Worten und Taten sehr verletzt, doch mein Herz konnte immer noch geheilt werden. Würde er mich aufrichtig um eine zweite Chance bitten, glaubte ich, dass ich ihm verzeihen konnte. Doch dazu gehörten nun mal Zwei...

In diesen Tagen, in denen ich manchmal das Gefühl hatte, dass mir alles über den Kopf wuchs, war ich wirklich dankbar dafür, dass Nick sich mehr und mehr zurück zog. Auch wenn ich versuchte ihn zu ignorieren, fiel mir auf, dass er mit seinen Augenringen und seiner abgemagerten Figur, alles andere als gesund aussah. Bei mir verfestige sich der Verdacht, dass er sein Leben nicht mehr im Griff hatte. Doch in den vergangenen Monaten war er mir komplett fremd geworden und so schob ich den Anflug von Sorge um ihm zur Seite. Ich war sicher nicht diejenige, die ihm helfen konnte und wollte- dafür hatte er mich zu oft verletzt. Trotzdem hoffte ich für ihn, dass es jemanden gab, dem er sich anvertrauen konnte. Als schließlich an einem grauen Montag die Gerüchte aufkamen, dass Nick für den heißdiskutierten Drogenhandel an unserer Schule verantwortlich war, wurde mir so einiges klar. Normalerweise glaubte ich dem Klatsch und Tratsch nicht, doch dies passte einfach zu gut ins Bild und würde eine Erklärung für Nicks verändertes Verhalten bieten. In der Pause saß ich mit meinen Freunden zusammen und beobachtete wie Nick und seine Mutter Meg gemeinsam das Gebäude der Schulleitung betraten. So wie er vor sich hinstarrte, schienen mir die Vorwürfe war zu sein. Adam und Matt gaben mir schließlich die Bestätigung. Sie hatten am vergangenen Freitag bei Nick vorbeischauen wollten, um mit ihm zu sprechen. Dazu war es allerdings nicht gekommen, denn vor der Haustür der Scotts hatte ein Polizeiauto geparkt, sodass die beiden wieder abgezogen waren. Auf ihre Anrufe hatte Nick das gesamte Wochenende nicht reagiert. Während die anderen darüber diskutieren, wie und warum Nick zum Drogendealer gekommen war und wir nichts davon mitbekommen hatten, saß ich nur wie betäubt da und fühlte mich ganz leer. Ich wusste, dass mein Ex-Freund mir jetzt keine Probleme mehr machen würde, aber dass es dafür erst soweit kommen musste, hätte ich mir nie ausmalen können. Nick wirkte gebrochen auf mich und ich fragte mich, was seit unserer Trennung nur passiert war, dass er so von seinem Weg abgekommen war. Auch wenn uns nichts mehr verband, wünschte ich ihm doch, dass er seinen Weg zurückfinden konnte und sich seine Zukunft nicht vollends zerstörte.

Hals über Kopf- eine Benedict Cumberbatch LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt