Under Pressure

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Ihr Lieben,
Ich hoffe sehr ihr hattet alle schöne Weihnachten und konntet die Tage genießen :) Das Kapitel hat ein bisschen auf sich warten lassen, aber ich hoffe es gefällt euch allen! Ich wünsche euch schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr :D <3 Über Kommentare freue ich mich wie immer wie ganz doll :)

...Können Sie mir bitte sofort erklären, was hier los ist?!' fuhr Ben meinen Ex-Freund an. 'Ich wüsste nicht, was Sie das angeht!' antwortete Nick. Die beiden sahen so aus, als wenn sie jede Sekunde auf einander losgehen würden..

..Verzweifelt blickte ich zwischen den beiden hin und her und sah in meinem Kopf schon einen verletzten Ben auf dem Boden liegen. Oder einen verletzten Nick, obwohl mir dieser Anblick gar nicht so unrecht gewesen wäre. Ich schob diese Gedanken jedoch schnell beiseite und konzentrierte mich auf die zwei Streithähne vor mir. 'Das geht mich eine ganze Menge an! Ich bin Ihr Lehrer und für mich sah es ganz so aus, als hätten Sie Haylie bedrängt!' fauchte Ben und kam noch einen Schritt näher. Nick ließ sich davon nicht beeindrucken und musterte meinen Freund nur abfällig. 'Bitte ich..' setzte ich an, aber wurde dreist von Nick unterbrochen. 'Ach und was wollen sie dagegen machen?!' grinste dieser gehässig und legte mir einen Arm um die Schultern. Ich starrte Nick mit offenem Mund an und auch Ben schien diese Frechheit erst einen Moment verarbeiten zu müssen. Dann aber griff er nach Nicks Arm, um ihm von mir weg zu ziehen. In diesem Moment sah ich in meinem Augenwinkel eine große Person auf uns zu eilen. Wenig später drängte sich ein "gerade aus dem Bett gefallen" aussehender Mr. Hiddleston zwischen Ben und Nick. 'Guten Morgen Gentlemen, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?' fragte er mit einem schiefen Grinsen, doch seine Augen wanderten wachsam zwischen den beiden Männern hin und her. Ben fasste sich als erstes wieder und trat von Nick zurück. 'Ich musste mit ansehen, wie Mr. Scott Mrs. McGuire gegen ihren Willen bedrängte und wollte dieses Verhalten unterbinden!' knurrte Ben.
Mr. Hiddleston warf mir nur einen vielsagenden Blick zu. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Es war mir schrecklich unangenehm, dass Mr. Hiddleston von meiner Beziehung zu Ben wusste. Bestimmte dachte er, dass ich nur mit Ben zusammen war, um eine bessere Note im Abschlusszeugnis zu ergattern oder um später damit angeben zu können, dass ich mal mit meinem Lehrer im Bett gewesen war! Ich merkte wie mir das Blut in die Wangen stieg und sah zu Boden. 'So ist das also..' nickte Mr. Hiddleston und wandte sich dann mir zu. 'Alles in Ordnung, Haylie? Geht es Ihnen gut?' fragte er und musterte mich. Verlegen räusperte ich mich 'Ja, alles in Ordnung, es geht mir gut' erwiderte ich und vermied es ihn anzusehen. 'Sehr schön, dass ist doch die Hauptsache!' antwortete Bens Freund. 'Dann kann ich ja gehen..' kam es von Nick, der jetzt fast gelangweilt aussah. Ben schnaubte empört. 'Nicht so schnell Mr. Scott! So leicht kommen Sie nicht davon. Ihr unangebrachtes Verhalten werden Sie die ganze nächste Woche beim Nachsitzen überdenken können, was Sie auch dringend tun sollten!' sagte Ben scharf und seine sonst so sanften Augen funkelten gefährlich. Nick sah ihn und Mr. Hiddleston entgeistert an und öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Ben unterbrach ihn. 'Und jetzt machen Sie, dass Sie in den Unterricht kommen, sonst wartet eine weitere Stunde Nachsitzen auf Sie!'
Nick funkelte Ben noch einmal wütend an, drehte sich dann aber tatsächlich um und verschwand im Schulgebäude. Als er weg war, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen und ich atmete erleichtert aus. Vorsichtig sah ich zu meinem Freund. Ben stand mit verschränkten Armen da und sah immer noch sehr wütend aus. Mr. Hiddleston klopfte ihm auf die Schulter und sagte dann mit leiser Stimme 'Alter, fahr mal wieder runter, oder willst du, dass die ganze Schule hier gleich draußen versammelt steht und uns angafft?'
Erschrocken sah ich mich um und musste feststellen, dass mein Biologie-Lehrer recht hatte. Auf dem Schulhof stand gefühlt die halbe Schule zusammen und warf uns neugierige Blicke zu. In diesem Moment wünschte ich mir, dass sich der Boden öffnen würde, um mich zu verschlucken.. Aber natürlich tat er das nicht.
'Nein, das will ich natürlich nicht!' knurrte Ben und fuhr sich durch die Haare. Als sein Blick meinen traf wurden seine Augen wieder weicher und er lächelte leicht. Das Lächeln erreichte jedoch nicht seine Augen.
'Ich glaube es wäre besser, wenn Haylie jetzt auch in ihre Klasse geht..' seufze Mr. Hiddleston.
Ich nickte sofort und bedankte mich dann leise bei Mr. Hiddleston. Auf dem Weg zur Eingangstür hatte ich das Gefühl alle Blicke auf mir zu spüren. Ich konnte nur hoffen, dass diese Ereignisse so behandelt werden würden, wie alle andern an dieser Schule. Für kurze Zeit gab es dann immer nichts wichtigeres als das eine Thema, aber dann geriet es ganz schnell wieder in Vergessenheit. Vielleicht war es ja auch in meinem Fall so.
Aber was war mit Nick? War ihm jetzt endgültig klar, dass Ben und ich etwas miteinander hatten oder machte ihn seine Wut über das Nachsitzen zu blind um das zu erkennen? Auch wenn ich eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, musste ich so schnell wie möglich mit ihm sprechen. Ich musste wissen, ob er etwas von Ben und mir ahnte.

Als ich mich außer Atem auf meinen Platz fallen ließ, war es schon kurz nach 8. Sophie sah mich fragend an. 'Was ist los? Warum bist du so spät und so.. Rot?' Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, antwortete ich ihr. 'Ich habe Nick auf den Schulhof getroffen und er hat mich wieder so blöd angemacht.. Und dann ist Ben dazugekommen und wäre fast auf Nick losgegangen.. Aber dann kam zum Glück Mr. Hiddleston.. Oh Gott, Sophie vielleicht weiß Nick jetzt über mich und Ben Bescheid.. Ich hab solche Angst!' schoss es in Windeseile aus mit hervor. Sophies Gesichtsausdruck nach hatte sie nur die Hälfte verstanden. 'Hey, ganz ruhig! Atmet erstmal tief durch und dann nochmal langsam von vorne!' erklärte sie mir. Ich schloss meine Augen und tat, was sie mir befohlen hatte. Und tatsächlich nachdem ich langsam ein- und ausgeatmet hatte, konnte ich Sophie noch einmal langsam und leise von Zwischenfall auf dem Schulhof erzählen. Als ich endete, zeigte die Uhr über dem Pult schon 10 nach Acht, aber Ben war immer noch nicht aufgetaucht. Sehr passend, dass ich jetzt bei ihm Unterricht hatte, wo ich mich doch einfach nur in seinen Armen verkriechen wollte. Als beste Freundin stand mir Sophie natürlich gleich mit Rat und Tat zur Seite. Erst einmal versuchte sie mich zu beruhigen, indem sie mir erklärte, dass die anderen Schüler den Vorfall wahrscheinlich schon wieder vergessen hatten. 'Und wenn schon, jeder weiß hier von deiner dramatischen Trennung von Nick und dass er dich wieder haben will, also wird keiner an dich und deinen Sexybatch denken!' verkündete Sophie. Es war mir zwar neu, dass sich die ganze Schule für meine Trennung von Nick interessierte, aber das war mir tausend mal lieber, als wenn Ben auffliegen würde. An die Konsequenzen wollte ich nicht eine Sekunde denken. Ausserdem stimmte sie mir zu, dass ich mit Nick reden musste. Unruhig rutschte ich auf meinen Platz hin und her und hatte wie auf dem Schulhof das Gefühl, von allem angestarrt zu werden. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein. Dann öffnete sich endlich Tür zum Klassenraum und Ben stürmte herein. 'Guten Morgen, bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. Ich musste mich noch mit einem Kollegen über einem Vorfall austauschen. Sie können aber alle gerne schon ihre Hausaufgaben hervor holen..' sagte Ben und sein Blick wanderte durch die Klasse bis er an mir hängen blieb. Ich sah in seine wundervollen Augen und wieder schenkte er mir ein ganz kleines Lächeln, was nur für mich bestimmt war. In meinem Bauch begannen meine kleinen Schmetterlinge aufgeregt zu flattern.

Ben POV
Ich sah Haylie nach als sie sich mit schnellen Schritten von uns entfernte. Wie gerne hätte ich sie in diesem Moment in den Arm genommen, um mich bei ihr zu entschuldigen. Als ich Nick gesehen hatte, wie er sich an mein Mädchen heran machte, hatte ich einfach rot gesehen.
Tom holte mich aus meinen Gedanken.
'Da hast du dir ja echt was geleistet, Alter! Es ist ja echt total männlich, wenn du dein Mädchen beschützen willst, aber vielleicht solltest du das nächste mal daran denken, dass sie deine Schülerin ist und du nicht einfach jeden Jungrn verprügeln kannst, der etwas von ihr will..' kam es vorwurfsvoll von meinem besten Freund.
'Das ist mir durchaus bewusst, Tom!Aber Nick ist ihr Ex-Freund und benimmt sich ihr gegenüber schon die ganze Zeit so dreist! Da sind bei mir einfach die Sicherungen durchgebrannt als ich gesehen habe, wie er sie anfasst..' versuchte ich mich zu erklären.
Tom legte mir beruhigend einen Arm auf die Schulter. 'Das kann ich verstehen, aber versuch dich in Punkte Haylie etwas zurückzuhalten, wenn du deinen Job behalten willst. Oh und ich glaube es wäre gut, wenn du nochmal mit ihr redest.. Sie wirkte ziemlich verstört' sagte Tom ernst, doch dann grinste er sein typisches Grinsen. 'Ist auch Kein Wunder.. Erst wird sie von ihrem Ex-Freund angemacht, dann eilt ihr Freund, der gleichzeitig ihr Englischlehrer ist herbei, um sie zu retten und schließlich muss sein bester Freund und ihr Biolehrer die Sache wieder im Ordnung bringen. Ich glaube ich habe mir gerade ein Bier von dir verdient!' fuhr Tom fort und lachte. Auch wenn mir nicht nach Lachen zumute war, konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken.
'Ich bin dir ja auch dankbar! Und dein Bier kannst du dir jederzeit bei mir einlösen!' erwiderte ich.
'Dann heute Abend also! Dann können wir nochmal über dich und deine Prinzessin reden' entschied Tom prompt und grinste frech.
'Pass bloß auf, was du sagst! Dir darf ich eine reinhauen..' krummelte ich und winkte Tom dann zu bevor ich mich auf den Weg zu Haylies Klasse machte.

Meine Armbanduhr zeigte mir schon 8:12 an und ich beschleunigte meine Schritte. Als ich in die Klasse trat, warfen mir die Schüler neugierige Blicke zu. Nachdem ich mich für meine Verspätung entschuldigt hatte, wanderten meine Augen automatisch zu Haylie. Meine Gefühle für sie waren so stark, dass es mich jeden Tag quälte ihr meine Zuneigung nicht offen zeigen zu können. Ich wollte sie einfach in den Arm nehmen und ihren wundervollen Duft atmen.
Doch diese Gedanken würden mir jetzt auch nicht helfen den Tag zu überstehen. Energisch schüttelte ich meinen Kopf und widmete mich der Lektüre.

Hals über Kopf- eine Benedict Cumberbatch LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt