59 Kapitel

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„Was ist los?"
„20 verpasste Anrufe von Adam und ich möchte nicht wissen, wie Viele du hast."
„Na und? Soll er doch durchdrehen!"
Mein Ärger gegenüber Adam ist noch immer derselbe. Da kann er mich anrufen solange er will.

Das Handy fing erneut an zu vibrieren und diesmal ging Tyler ran. Sobald er das Handy ans Ohr gelegt hat, streckte er es sich schon wieder vom Ohr weg. Adams Stimme war deutlich zu hören.
„Wo zum Teufel steckt Cathy? Zuhause ist sie jedenfalls nicht! Ich habe gesagt du sollst sie mitnehmen und wo ist sie jetzt? Beweg deinen Drecksarsch hierher, wir haben etwas zu besprechen!" Tyler schaffte es nicht einmal zu Wort zu kommen, seine Mimik war genervt und sauer.
„Halt endlich deine Fresse Adam! Sie ist hier bei mir."
In der Leitung war es kurz still, ehe Adam das Gesagte verstand.
„Was? Ich schwöre dir Lawson, wenn du mit ihr-"
Weiter kam er nicht, denn Tyler war bewusst, was er sagen wollte und unterbrach ihn schnell.
„Du glaubst ja nicht wirklich, dass ich sowas wie sie vögeln würde. Wir kommen. "

Sein Ernst? Gerade erst vor 10 Minuten war er in mir und jetzt sagt er so einen Scheiß? Ich könnt ihm gerade den Schädel runterreißen. Er hätte auch ganz einfach Nein sagen können, aber Arschloch muss wieder Macho spielen. Ich drehte mich um und fing an meine Klamotten einzusammeln und ging damit ins Bad. Fertig angezogen, spazierte ich aus dem Bad, durch sein Zimmer und nach unten, wo meine Tasche mit meinem Handy lag. Dabei ignorierte ich diesen arroganten Arsch vollkommen.
Ich hatte tatsächlich 29 verpasste Anrufe und 5 WhatsApp Nachrichten. Adam kann mich am Arsch lecken. Ich war wieder gleich wütend, wie vor dem Sex.

Tyler kam die Treppe runter und betrachtete mich mit einem Schmunzeln im Gesicht.
„Was ist?" Er geht mir so auf die Nerven.
„Nichts. Du siehst nur frisch gefickt aus." Ich stand mit offenem Mund da. Hab ich mich verhört?
„Mund zu. Komm jetzt, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit."
Ich folgte Tyler zu seinem Auto und stieg bei der Beifahrerseite ein.

Das vorbeiziehen der Straßenlaternen hätten etwas Beruhigendes. Meine Gedanken kreisten noch um das Geschehene. Der Gedanke, der mich beschäftigt ist, dass ich immer mit Tyler schlafe wenn wir streiten. Die ganze Wut entladen wir beim Sex und ich muss sagen es hilft. Doch sobald er den Mund wieder aufmacht, ist meine Wut neu geschürt. Die Tatsache, dass ich die Oberhand hatte und mit ihm machen konnte, was ich will, gab mir eine gewisse Genugtuung.
Was wäre noch passiert, wenn wir nicht von Adam unterbrochen wären? Hätte ich meine Nacht dort verbracht? Ich glaube nicht. Der Satz den er zu Adam gesagt hat, war wirklich unterste Schublade. War mit mir schon öfters im Bett und behauptet dann, mit sowas wie mir, nie ins Bett zu gehen. Fühlt er sich eigentlich nicht schlecht Adam so anzulügen?
Meine Schuldgefühle waren groß, denn Adam hat mich noch gewarnt vor Tyler und ich bin so blöd und lande mehrmals mit ihm im Bett. Zwar sind bei uns keine Gefühle im Spiel, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mich auf Tyler eingelassen habe. Ich würde es Adam so gerne erzählen, aber ich weiß, dass er dann auf Tyler losgeht. Er verdient es zwar manchmal, aber eine solche Freundschaft möchte ich dann auch nicht zerstören. Aber irgendwann wird es Adam erfahren und dann wird das Ausmaß 100 Mal schlimmer sein.

Mein Blick glitt zu Tyler, der das Lenkrad lässig mit einer Hand hielt und die andere am Schoß liegen hat. Er hatte markante Gesichtszüge und sein Seitenprofil sah unverschämt gut aus. Nur die vorbeiziehenden Straßenlaternen erhellten das Auto und man erkannte nur für einen Bruchteil das Gesicht. Tyler sah nachdenklich auf die Straße.

„Hast du eigentlich keine Schuldgefühle?"
Ich holte ihn aus seiner Trance und durchbrach die Stille im Auto. Sein Blick galt mir und er versuchte in meinem Gesicht zu erkennen, was ich mit meiner Frage meine.
„Weil du mit mir schläfst und ganz genau weißt, dass Adam etwas dagegen hat und dir die Knochen brechen würde."
„Wegen dir? Nein ganz bestimmt nicht. Bros before Hoes, das gilt auch für uns."
„Nennst du mich gerade eine Hure?" Meine Stimme ist gerade um 10 Oktaven gestiegen. Was bildet er sich ein?
Zu meinem Glück sind wir gerade in unsere Hauseinfahrt gebogen. Noch bevor das Auto richtig stand, riss ich die Beifahrertür auf und stürmte aufs Haus zu. Ungläubig drehte ich mich zu Tyler um.
„Jetzt dreh nicht gleich durch."
„Nicht durchdrehen? Du hast mich als Hure beschimpft!"

Eine Stimme hinter mir ließ mich zusammenzucken.
„Du hast was?" Tyler und ich sahen beide in das wütende Gesicht von Adam. Na das wird ja immer besser...

My biggest fear ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt