Es war 14:10 und Ms. Donan ist noch immer nicht hier. Ich spielte mit dem Gedanken einfach aufzustehen und zu gehen, aber würde sie mich dabei erwischen, hätte ich das Doppelte an Ärger.
Von weitem hörte ich Schritte und ich konnte hören, dass es nicht nur eine Person war, sondern zwei.
Ms. Donan stand gemeinsam mit Tyler im Türrahmen.
„Ihr werdet beide bis 16:00 Uhr nachsitzen. Erledigt eure Hausaufgaben oder lernt, aber ich werde im Lehrerzimmer sitzen und dort meine Arbeit erledigen, denn ich habe keine Lust meine ganzen Stapel hierherzutragen. Außerdem seit ihr keine Kinder mehr, dass ich hier sitzen muss und euch im Auge behalten muss. Ich komme zum Ende wieder und entlasse euch dann."
Sie drehte sich um und verließ mit lauten Schritten das Klassenzimmer.Was habe ich bitte verbrochen, dass mir so etwas widerfährt? Ich legte meinen Kopf in den Nacken und starrte an die Decke und überlegte, was ich in letzter Zeit so Schlimmes getan habe, dass ich so bestraft werde.
„Besser kann es nicht sein. Du, ich und ein leeres Klassenzimmer."
Ich sah Tyler nur entgeistert an, drehte mich dann wieder weg und spielte mit meinem Handy rum. Tyler setzte sich neben mich, zog selbst sein Handy hervor und drückte wild darauf rum.Es vergingen ungefähr 30 Minuten in denen keiner von uns etwas sagte. Doch die Stille wurde durch mein Handy, welches vibriert, unterbrochen.
Von Adam:
Hey Kleine, wie lange musst du Nachsitzen? Soll ich dich dann abholen?"Habe ich schon erwähnt, wie toll ich Adam finde? Automatisch hoben sich meine Mundwinkel und ich tippte eine schnelle Antwort.
„Was grinst du so?" Für einen kurzen Moment habe ich schon diesen Idioten neben mir vergessen.
„Was geht dich das an?" Tyler stand auf und stellte sich vor mich, beugte sich runter und sah mich mit einem schelmischen Grinsen an.
„Einen neuen Loverboy?"
„Ich wüsste nicht, was es dich angeht." Sein Blick wurde mir unangenehm. Ich wollte aufstehen und an ihm vorbeigehen, aber er packte mich bei meinen Hüften und hob mich auf die Schulbank. Er war so schnell, dass ich mich nicht einmal wehren konnte und jetzt stand er nahe vor mir und kesselte mich ein. Er beugte sich mit seinem Gesicht immer näher zu mir und ich ging mit meinem Körper immer weiter zurück, bis ich plötzlich die Tischplatte unter mir spürte. Ich lag am Tisch und Tyler über mir. Sein Blick war intensiv, forschend und doch konnte ich nichts aus seiner Mimik lesen.
„Gib zu, dass du keinen Neuen hast." Warum hat er so ein Problem damit? Er hat schon eine Neue, also was stört es ihn, wenn ich jemanden haben sollte?
„Nein" Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher und ein paar Zentimeter vor meinem Gesicht stoppte er. Es wurde mir immer unangenehmer, denn ich wollte ihm nicht so nahe sein. Ich muss zugeben, dass er noch immer die gleiche Wirkung auf mich hat. Mein Atem, genauso wie mein Herzschlag beschleunigten sich.
Aber wie ich auch in seinen Augen erkennen konnte, ließ es auch ihn nicht kalt. Mittlerweile war es vollkommen still, nur das Ticken der Wanduhr war zu hören. Es fehlte nur noch ein minimaler Abstand, aber die Schulglocke ließ uns auseinanderfahren.
Tyler fuhr sich mit den Händen durch die Haare und atmete tief ein. Das einzige, dass ich machen konnte, war an ihm vorbeizustürmen und zur Toilette zu gehen.Tyler POV
„Fuck!" Ich schlug mit meiner Faust gegen die Tischplatte, auf der zuvor noch Cathy gelegen ist. Was war das bitte? Ich wollte mir Cathy aus dem Kopf schlagen, wollte alles beenden und dann starte ich wieder so eine Aktion? So wie sie gelächelt hat, als sie die Nachricht auf ihrem Handy gelesen hat, wirkte, als wäre sie verliebt. Aber in wen? Und so schnell?
Ich handelte besitzergreifend, als wolle ich klar machen, dass Cathy nur auf mich reagieren darf. Nur habe ich nicht dabei bedacht, dass mein Körper genauso heftig auf ihren reagiert. Meinen Körper wieder gepresst an ihren zu spüren, war keine gute Sache. Jetzt will ich sie nur noch mehr.Mein Handy gab einen Piepton von sich und ich zog es aus meiner Tasche. Unbekannte Nummer.
"Heiße Show gerade eben. Würde mir das Püppchen gerne mal ausborgen."Was zur Hölle? Ich blickte um mich, ging zu den Fenstern und sah draußen nach, aber da war keiner. Wer war das bitte?
Dieser Scheißer soll sich blicken lassen, denn ich hasse solche Spielchen. Aber erst jetzt wurde mir langsam der Inhalt der Nachricht klar. Er meint Cathy. Wo ist sie?
Schnell stürmte ich auf den Gang, wo mir Cathy schon entgegenkam. Ich musste einen gehetzten Blick haben, denn das erste was sie fragte als sie mich sah, war, ob alles in Ordnung wäre. Etwas in mir sagte mir, dass ich ihr nichts von der Nachricht sagen sollte. Sie war ja auch nicht für sie gedacht, sondern für mich. Also nickte ich nur und folgte ihr wieder ins Klassenzimmer. Mein Blick glitt automatisch zu den Fenstern, aber wie auch zuvor, erblickte ich nichts.Eines war sicher, ich behalte sie heute im Auge.
„Ich fahr dich heute nach Hause, muss sowieso zu Adam." Als ich meinen Kopf zu ihr drehte, sah ich ihren entschlossenen Gesichtsausdruck.
„Nein, Adam holt mich schon ab." Ihr Ernst? Was stellt sie sich so an?
Ich wählte Adams Nummer und wartete bis er sich meldete. Als Cathy es registrierte, änderte sich ihre Körperhaltung und Gesichtsausdruck. Die kleine Kratzbürste zeigt sich wieder.
Endlich hob auch Adam ab.
„Hey Alter, ich nehm Cathy mit heim, ich muss mit dir reden."
„Um was geht's?"
Ich schnauzte ein „Später" zurück und legte auf.
„Was soll das? Ich fahre nicht mit dir heim!"
„Doch das wirst du!"
„Nein!"
Ich war kurz davor diese Kratzbürste zu erwürgen, beherrschte mich aber. Früher habe ich sie einfach gevögelt, sobald sie nervig wurde, aber das fällt dann mal weg.Ms. Donan kam herein und sagte uns, dass wir gehen könnten. Ich konnte nicht einmal bis 3 zählen, da war Cathy schon aus der Tür rausgestürmt. Nicht mit mir Catherine! Wenn ich sage, dass sie mit mir fährt, dann macht sie das auch. Warum muss sie sich mir immer wiedersetzten? Ich hasse das!
Ich ging ihr mit schnellen Schritten hinterher,packte sie bei ihrer Hüfte und schmiss sie Kopfüber meine Schulter. Sie hingmit ihrem Kopf nach unten und klopfte mit ihren Händen wild auf meinen Rücken.
„Baby, du kannst dich dann gerne zuhause bei dir im Bett austoben." Der Spottin meiner Stimme war kaum zu überhören. Ich lief mit ihr zu meinem Auto,sperrte es mit der Fernbedienung auf und verfrachtete Cathy am Beifahrersitz.
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My biggest fear ✓
Teen FictionCathy und ihre Mutter flüchteten von einem kleinen Ort in England, in die Millionenstadt London. Aus dem Vorsatz, die Probleme hinter sich zu lassen, wurde nichts, denn kaum ist sie in London, bekommt sie das Doppelte an Problemen dazu. Ihr größtes:...