89 Kapitel

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Die Tür gegenüber wurde geöffnet und Adam blickte uns mit tiefen und dunklen Augenringen an.
„Nein es reicht ja nicht, dass ich mir die ganze Nacht dieses Gestöhne anhören konnte, dann müsst ihr es heute in der Früh auch noch miteinander treiben? Oh Tyler hör nicht auf. Oh ja genau so. Wenn ihr das noch einmal macht, dann reiß ich dir dein bestes Stück raus und dich schmeiß ich raus!"
Es war mir unangenehm, dass Adam uns gehört hat, also war jetzt ich es, die vor Scham rot wurde und das Gesicht in Tylers Halsbeuge versteckte.
Tyler wiederum lachte nur und fuhr mit einer Hand über meinen Rücken.
„Als ob ich mir noch nie dein Gestöhne anhören hab können."
Mit diesem Satz war die Unterhaltung beendet und wir gingen gemeinsam in die Küche, wo schon ein gedeckter Tisch auf uns wartete.

Mom und David tranken Kaffee und schienen ordentlich ausgeschlafen zu sein. Tja wenigstens die zwei.
„Guten Morgen, ich habe Pfannkuchen gemacht."
„Mom du bist die Beste." Meiner Meinung nach, sollte jeder Freitag mit Pfannkuchen beginnen. Und Sex, aber so sollte eher jeder Tag beginnen. Wie Tyler schon sagte, es würde auch mir gefallen, diesen Punkt bei meiner Morgenroutine einzubringen.

„Spätzchen, es lag ein Paket für dich vor der Tür." Meine Mom nahm es von der Theke und reichte es mir. Mir war mulmig zumute, deshalb legte ich es auf den Boden neben mir und starrte auf meinen Teller.
„Willst du es denn nicht aufmachen?"
„Nein, ich mach das nach der Schule. Ich geh noch meine Tasche packen, dann komm ich Adam."
So schnell, war ich noch nie vom Esstisch geflüchtet, aber jetzt schnappte ich mir das Paket und hoffte nur, dass mir keiner folgt.

Das Paket in meinen Händen haltend, grübelte ich, ob ich es alleine aufmachen sollte oder nicht. Sollten es wieder Bilder sein, habe ich keine Lust, sie den anderen zu zeigen. Ich riss das Papier hastig weg und öffnete den Deckel. Mir stockte kurz der Atem, als ich erkannte, was sich darin befand.
Mit einer zitternden Hand griff ich hinein und zog zwei rote Stoffstücke raus.
Der rote Bikini den ich im Laden probiert habe und der auch auf dem Foto ist. Er hatte die passende Größe, was mich noch mehr beunruhigte.

Welches kranke Schwein tut so etwas? Ich bin stark, furchtlos und mutig.
„Was ist das?" Adam nahm mir den Bikini aus der Hand und musterte ihn, als wäre er eine Bombe.
„Ein Bikini." Er schnaubte wütend.
„Das seh ich auch, aber von wem ist der?"
„Ich hab ihn mir bestellt und er wurde geliefert." Ich zuckte nur mit meinen Schultern und begann meine Tasche zu packen.
„Cathy, verkauf mich nicht für blöd. Kein Paket wird so früh geliefert."
„Ich verkauf dich nicht für blöd. Komm jetzt, ich will heute nicht zu spät kommen."
Ok, normalerweise war es mir egal, ob ich zu spät zur Schule komme oder nicht, aber was soll ich sonst sagen? Es ist meine Sache. Diese Typen wollen mich und ich werde mich nicht von ihnen einschüchtern lassen. Sie können mir nichts tun und werden sie auch nicht. Dafür haben sie eine zu große Angst vor meinen Jungs. Meinen Jungs? Als würden sie mir gehören. Du bist lächerlich Cathy.
Diese kleinen Attacken gegen mich, sind harmlos. Hey jetzt habe ich wenigstens einen neuen Bikini, auch schön.

Beide haben es hingenommen und nicht mehr gefragt, aber die aufgebrachten Mienen waren nicht zu übersehen. Ok, die Geschichte war wirklich nicht glaubwürdig, aber sie sollten es einfach bei meiner Aussage belassen.
Ich fuhr bei Adam mit im Auto und Tyler fuhr mit seinem selbst. Am Schulgelände angekommen stellten wir uns zu Toby und Lewis. Die anderen Mädchen versuchten mich gerade wieder mit ihren Blicken zu töten.
„Hey Alter, du siehst aus als ob du die ganze Nacht Party gemacht hättest."
Lewis klopfte Adam auf die Schulter und deutete auf seine dunklen Augenringe.
„Es war eher das Gestöhne aus dem Zimmer gegenüber." Adams Kopf sank nach unten und 4 andere Augen legten sich auf mich.
„Aber ich war doch garnicht bei dir." Toby grinste mir dümmlich zu, trat neben mich und legte einen Arm um meine Schulter.
„Griffel weg." Mein Kopf schnellte nach rechts. Hab ich irgendwas verpasst oder war das gerade Tyler?
Ohne zu zögern nahm Toby seine Hand von meinen Schultern. Von den anderen hatte keiner ein so geschocktes Gesicht wie ich. Warum sind nicht die anderen verwundert? Es wirft mir ein Rätsel auf, aber Tobys Stimme reißt mich aus den Gedanken.
„Ist ja schon gut. Sie gehört dir, dass wissen wir."
Nach diesem Satz brach ich in lautem Gelächter aus. Hatten die sich wirklich schon untereinander ausgesprochen, wem ich gehöre?
„Ich gehöre niemanden, damit das einmal klar ist. Ich verzieh mich jetzt. Adam kann ich mit dir mitheimfahren?"
„Ja."

Tyler POV

Ich konnte dem Lehrer nicht folgen. Neben mir saß Courtney und versuchte wie ein Hund meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ihre Hand lag auf meinem Oberschenkel und fuhr auf und ab. Wegschieben brachte nichts, denn das habe ich die letzten Stunden schon probiert. Ja Stunden! Heute klebt sie schon den ganzen Tag auf mir und langsam reißt mir der Geduldsfaden.
„Nimm endlich deine Dreckspfoten von mir." Meine Stimme war hart und mein Blick haftete kalt auf ihr. Sie wich zurück und nahm ihre Hand von meinem Schenkel. In ihren Augen konnte ich Angst erkennen, gut, aber kaum hatte sie sich wieder gefangen, blickte sie mich mit demselben kalten Blick an.
„Es hat dir ja sonst auch gefallen. Was ist jetzt los? Hat sich etwa diese kleine Bitch in deinem Kopf eingenistet? Hast du sie schon gevögelt oder hat sich etwa der kleine Ty verliebt."
Bei diesem Spitznamen rastete ich vollkommen aus. Ich packte ihre Hand und drückte sie fest zusammen. Sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht, aber das war mir herzlich egal.
„Wenn ich du wäre, dann würde ich schnell mein Maul halten. 1. Kann dir scheiß egal sein, wen ich vögle. Denn das habe ich dich auch und mehr war das nicht. Bloß ein Fick um mir die Zeit zu vertreiben. 2. Wenn du sie noch einmal Schlampe nennst, dann wirst du dieses Wort 6 Wochen nicht mehr in den Mund nehmen können, geschweige denn überhaupt Wörter."
Damit ließ ich sie los und drehte mich wieder nach vorne. Vor mir saß Adam, hatte den Kopf leicht zur Seite gedreht und schüttelte diesen. Er hat mitgehört, na toll.

Es sind noch 20 Minuten bist Unterrichtsschluss und meine Gedanken machten es mir unmöglich, mich auf diesen zu konzentrieren. Courtney hat da einen Punkt in mir getroffen. Cathy.

Dieses Wort lief wie in Dauerschleife durch meinen Kopf. Es tauchten jedesmal Erinnerungen von gestern Nacht auf. Dieses Mädchen ist einfach unglaublich. Sie ist atemberaubend schön und ihr Körper erst. Fuck, ich könnte allein bei dem Gedanken an ihren Körper hart werden. Mir gefällt es immer mehr neben ihr aufzuwachen oder mit ihr Zeit zu verbringen. Ich möchte ständig in ihrer Nähe sein und ich weiß was das bedeutet. Ich Tyler Lawson habe mich in ein Mädchen verliebt. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich habe mich noch nie in jemanden verliebt und dann kommt ein mir komplett unbekanntes Mädchen und schnappt sich mein Herz. Oh Gott wie kitschig das klingt, aber es ist die Wahrheit. Was weiß ich über Catherine? Nichts. Sie versteckt sich hinter einer Mauer und lässt niemanden an sich ran. Nicht einmal Adam weiß etwas von ihrer Vergangenheit. Er hat mir erzählt, als er sie darauf angesprochen hat, hat sie komplett abgeblockt und das hat sie bei mir auch schon getan.
Sie war ein einziges Geheimnis und das machte sie nur noch interessanter für mich. Ich will dieses Mädchen voll und ganz besitzen. Ich werde sie bekommen, auch wenn ich dafür kämpfen muss. 

My biggest fear ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt