Catherine POV
Die starken Kopfschmerzen weckten mich schon früh. Der gestrige Tag und die Nacht waren der absolute Horror. Ich habe mit meiner Mom gestritten, auf der Party habe ich mich dann mit Jade gestritten, habe dann James geküsst und Tyler wurde handgreiflich. Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zu machen, hatte Panikattacken und Kopfschmerzen. Mein Handgelenk war auch gerötet, weil Tyler mich so fest gepackt hat. Er war so wütend und seine Worte waren wirklich heftig. Er glaubt tatsächlich, dass ich neben ihm mit jemand anderen etwas hatte? Es war zwar eine Bedingung bei unseren Deal, aber dass er so reagiert, hätte ich nicht gedacht.
Bei diesem Gedanken zog ich mir meine Decke über meinem Kopf und versteckte mich in der Wärme und Dunkelheit.
Ich nahm mein Handy, schaltete es auf Flugmodus und begann Musik zu hören.
Mit der Decke über dem Kopf und Musik in den Ohren, fühlte ich mich gleich ein klein wenig besser.Während des Tages klopfte es ein paar Mal an meiner Tür, aber ich wollte nicht wissen wer es ist und warum er klopft. Ich will alleine sein und mit niemanden sprechen. Hunger hatte ich sowieso keinen, obwohl ich seit gestern Mittag nichts mehr gegessen habe. Wie soll denn jetzt alles weiter gehen?
Jade ist wahrscheinlich nicht mehr meine beste Freundin, meine Mom wird mich weiter drängen zum Psychiater zu gehen und David wird mich bemitleiden. Besser kann es ja nicht mehr laufen.
Mit Tyler will ich nichts mehr zu tun haben. Seine Aggressionen kann er an jemandem anderen auslassen, aber nicht an mir. Ich kannte ihn bereits in seinen wütenden Momenten, aber ich hätte nie gedacht, dass er so durchdreht und seine Wut an mir ausließe. Diese ganzen Gedanken kreisten unaufhörlich in meinem Kopf.Zwischendurch schlief ich immer wieder ein, wurde dann aber von einem lauten Klopfen geweckt. Es war keine Stimme zu hören, sondern nur das klopfen. Nach 5 Minuten Türklopfen wurde es mir zu blöd und ich öffnete die Tür.
Tyler drängte sich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
„Geh." Meine Stimme war kalt und ich verzog keine Miene. Er ist die letzte Person die ich jetzt sehen möchte.
„Catherine, bitte hör mir zu. Nur 2 Minuten."
„Nein, ich will, dass du verschwindest. Auf der Stelle." Ich streckte meinen Arm aus und zeigte auf die Tür. Tyler sah nicht mein Gesicht an, sondern starrte auf mein gerötetes Handgelenk.
„War ich das?"
„Ja" Ich senkte wieder mein Handgelenk und blickte ihm ins Gesicht. Er wirkte verletzt und beschämt. Immerhin hat er mir das zugefügt, dann wird ja zu erwarten sein, dass er sich deshalb schuldig fühlt.
„Tyler, geh!"
„Nein Catherine. Das was gestern vorgefallen ist-"
„Ja was denn Tyler? Das wir miteinander gevögelt haben, dass du mir gegenüber handgreiflich geworden bist? Es ist eine scheiß Affäre! Keine Verpflichtungen schon vergessen? Was gibt dir also das Recht so zu reagieren, nur weil mich James geküsst hat?" Die Wut, die gestern gefehlt hat, kam jetzt, aber doppelt so stark. Was bildet er sich ein, einfach hier aufzutauchen und mit mir reden zu wollen? Nach dieser Aktion gestern.
„Wir sind diese Affäre unter einer Bedingung eingegangen, dass du nur mir gehörst und dich kein anderer anfasst. Und dann sehe ich, dass du an diesem Scheißkerl klebst?"
„Ach, und Courtney darf in der Schule dein Gesicht abschlecken?" Er darf und ich nicht? Was ist sein Problem? Es war nur ein Kuss und wenn ich mich recht erinnere, hat er mit Courtney in der Schule rumgemacht!
„Erstens: Courtney hat mich bedrängt und ist an mir gehangen wie ein Affe. Zweitens: Ich wollte es nicht! Du hast es mit diesem Kerl hingegen sichtlich genossen."
„Raus! Sofort!"
Meine Stimme war mittlerweile durch die ganze Stadt zu hören. Diese Scheiße hör ich mir nicht länger an!
Die Tür wurde geöffnet und ich dachte er wäre gegangen, aber Adam stand in der Tür und sah nicht begeistert aus. Scheiße.„Wie lange geht diese Affäre schon?" Er hat es also gehört. Seine Mimik war vollkommen verschleiert und seine Stimmung war nicht zu schätzen.
„Ein paar Wochen." Tyler antwortete Adam ohne mit der Wimper zu zucken, das Gesicht neutral.
Es war vollkommen still. Keiner bewegte sich oder sagte etwas und Adam schaute nur zwischen mir und Tyler hin und her.
„Du hast es mir verschwiegen Cathy." Mein schlechtes Gewissen meldete sich wieder. Er hat mich sogar gefragt, ob zwischen mir und Tyler etwas liefe und ich habe ihm ins Gesicht gelogen.
„Ja." Was soll ich sonst sagen? Hier kann nur mehr die Wahrheit ausgesprochen werden. Er würde ohnehin einmal alles erfahren.
„Ich dachte du vertraust mir und würdest meinen Rat befolgen." Ich weiß was er meint, dass ich mich nicht auf Tyler einlassen sollte, aber es war damals schon zu spät. Er hat mich gewarnt, wollte nur das Beste für mich und jetzt habe ich ihm enttäuscht, habe ihn wochenlang belogen. Meine Schultern sackten nach unten und mein Blick galt meinen Zehen. Ich konnte ihn nicht in die Augen sehen.Adam trat einen Schritt auf Tyler zu und sah ihn prüfend an.
„Sind hier Gefühle im Spiel?"Tyler fing an, gekünstelt zu lachen.
„Alter, sie ist ein Zeitvertreib. Eine Affäre. Eine nette Ablenkung. Mehr nicht."
Die stille im Zimmer wurde durch ein lautes Klatschen unterbrochen.
Tyler hielt sich seine Wange und sah mich geschockt an.
„Du bist ein Drecksarschloch, Tyler Lawson. Wage es ja nicht, mir noch einmal unter die Augen zu treten."Ich schnappte mir mein Handy, Schuhe und eine Jacke und stürmte aus dem Haus.
Der Schock über seine Worte trieb mich blind durch die Gegend. Eine nette Ablenkung. Ein Zeitvertreib. Hat er das wirklich gesagt? Wie konnte ich mich so täuschen? Ich dachte, dass Tyler ein wenig mehr Verstand hatte, aber dass er so über unsere Affäre denkt. Hätte ich das schon früher gewusst, dann hätte ich diese Affäre nie begonnen. Warum habe ich nicht ganz einfach Adams Rat befolgt und Tyler ignoriert. Ich hätte mir so vieles ersparen können.Ich lief immer weiter und weiter, wusste nicht wohin, aber ich landete vor irgendeiner Bar. Im Moment war mir alles egal, also steuerte ich darauf zu und trat in die Bar. In der Bar roch es nach abgestandenen Rauch und Schweiß. Bei der Theke setzte ich mich auf einen Hocker und blickte geradeaus. Ich war unfähig mich zu bewegen, blind und taub. In meinem Kopf wiederholten sich diese Wörter in Dauerschleife. Ablenkung.Zeitvertreib.
Wie konnte er sowas nur zu Adam sagen? Er hat es ihm nur bestätigt, nämlich dass ich dumm bin und mich auf diesen Idioten, trotz Warnung, eingelassen habe.Aber warum verletzt es mich so? Ich empfinde nichts für Tyler und es war nur eine bedeutungslose Affäre.
„Cathy? Alles ok?"
„Cathy?"
DU LIEST GERADE
My biggest fear ✓
Teen FictionCathy und ihre Mutter flüchteten von einem kleinen Ort in England, in die Millionenstadt London. Aus dem Vorsatz, die Probleme hinter sich zu lassen, wurde nichts, denn kaum ist sie in London, bekommt sie das Doppelte an Problemen dazu. Ihr größtes:...