86 Kapitel

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Ich übergab mich gerade ein weiteres Mal, als jemand hinter mir nach Adam rief.
„Adam, Tyler sie ist hier im Bad."
Während ich über der Klomuschel hing und mich übergab, griff jemand nach meinen Haaren und hielt sie mir zurück.
„Ist irgendetwas passiert Cathy? Hast du dich schon öfters übergeben?"
Gott, ich traute mich einfach nicht ihnen zu erzählen was passiert ist. Ich hielt sieben Finger in die Höhe um ihnen zu zeigen, wie oft ich mich schon übergeben hatte. Mittlerweile kam nur mehr Magensäure meine Speiseröhre hoch und das würgen verlangte mir viel Kraft ab. Es war widerlich und ich wollte nicht, dass alle hier standen und mir zusahen.
„Verschwindet!"

„Toby, hol ein Glas Wasser aus der Küche und Tyler such nach einem Waschlappen und mach ihn kalt."

„Kannst du gehen? Möchtest du ins Bett?" Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und schlafen.
Ich nickte schwach, spülte das Klo und zog mich mit aller Kraft hoch. Ich dachte schon, dass ich es schaffen werde, aber beim zweiten Schritt gaben meine Beine nach und Adam fing mich auf.
„Was ist passiert Cathy?"

„Nichts" Adam und Tyler, der gerade mit einem nassen Waschlappen auftauchte, merkten, dass ich nicht die Wahrheit sagte, aber im Moment war ich nicht in der Fassung zu diskutieren.

Adam legte mich in mein Bett und Tyler legte mir den Waschlappen auf die Stirn. Toby kam mit dem Glas Wasser, welches ich mit langsamen Schlucken trank.
„Kann ich jetzt bitte schlafen?"

„Soll jemand hier bleiben?" Ich vermute, dass Tyler fest damit rechnete, dass ich Ja sagen würde, aber ich wollte jetzt einfach alleine sein. We nn ich schlafe, kann mir keiner etwas antun und ich bin für eine kurze Zeit von diesem Chaos erlöst.

„Nein, bitte, ich komm schon zurecht. Ich rufe, wenn ich etwas brauche."
Alle nickten brav und verließen das Zimmer, aber kurz bevor die Tür geschlossen wurde, drehte sich Tyler noch einmal um und musterte mich, als ob er herausfinden wollen würde, was passiert ist.

Ich konnte exakt zwei Stunden schlafen, wurde dann aber von einem Albtraum aus dem Schlaf gerissen. Es war keiner in mein Zimmer gestürmt, daher denke ich, dass ich diesmal nicht geschrien habe. An dem Traum hatte ich keine Erinnerungen mehr. Es war dunkel, daher knipste ich meine Nachttischlampe ein und setzte mich auf die Bettkannte. Ich wusste nicht warum, aber ich ging zu meiner Kommode und öffnete die erste Schublade.

Es waren 5 Bilder und auf jedem hatte ich einen anderen Bikini an. Jemand musste die Bilder durch das Schaufenster gemacht haben, denn wenn einer von Lucas seinen Leuten im Laden gestanden wäre, dann wäre es mir oder Jade aufgefallen. Auch dieser Punkt brachte mich ins Grübeln. Jade war auch auf allen Fotos. Sie war die Freundin von Daniel, also warum sie? Liebt er sie denn garnicht? Benutzt er sie meinetwegen etwa? Bevor er mit Jade zusammengekommen ist, wusste er ja nicht einmal, dass wir befreundet sind oder?

Für mich ergab das alles keinen Sinn. Was wollen sie von mir? Vermutlich haben sie in mir eine Zielscheibe gefunden, mit der sie Adam und die anderen Schaden wollen.

Kurz nachdem ich in London angekommen bin, habe ich mir vorgenommen, dass ich hier stark sein werde. Die alte Catherine, die sich von niemanden etwas bieten lässt und immer ein Ass im Ärmel hat. Also warum auch nicht bei diesen Typen? Sie sollten mir keine Angst machen! Ich bin stark, furchtlos und mutig.

Von jetzt an schwöre ich mir selbst, mich gegen alles zu wehren!

Ich werde mich nicht verstecken oder verängstigt sein. Sie wollen Fotos machen? Na schön, dann bekommen sie gutes Filmmaterial!

Ich ging zu meinem Handy und wählte Jade in meinen Kontakten.
„Hey, hast du heute noch was vor?"
„Nein, warum?"
„Zieh dich sexy an und sei in einer halben Stunde fertig."

Damit legte ich auf. Ich weiß, dass es Jade reizen wird und dass sie sicher das macht, was ich ihr gerade aufgetragen habe. Mir egal ob morgen Schule ist, bald sind Ferien, also sind die Noten schon fast abgeschlossen.

Ein kurzes schwarzes Kleid, Locken und Smokey Eyes machten mein Outfit, für meinen Plan, perfekt. Ich schnappte mir hohe Schuhe, trug Parfum auf und nahm meine kleine Glitzertasche. Vor dem Spiegel drehte ich mich ein paar Mal. Japp, das Outfit sorgt für genug Filmmaterial. Ich liebe meinen Körper und es stört mich auch nicht wenn ihn andere sehen, also sollen sie auch die Chance bekommen, ihn zu betrachten.
„Adam, Tyler!" Ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass sich Tyler noch hier befindet.
Binnen Sekunden wurde meine Türe aufgerissen und beide standen mit offenen Mündern im Türrahmen.

„Zieht euch an, ihr begleitet mich in einen Club."

„Spinnst du jetzt komplett? Du hast dich vor wenigen Stunden noch übergeben und jetzt willst du feiern gehen? Ganz sicher nicht." Adam hatte ein wütendes Gesicht und Tyler sah mich nur ratlos an. Trotzdem übersah man nicht, dass ihm mein Anblick gefiel. Gut so. Für meinen Plan würde ich ihn heute brauchen.

„Mir geht's wieder gut, also. Ich gehe und was ihr macht, ist eure Entscheidung."

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My biggest fear ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt