91 Kapitel

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Adam POV

Schon seit zwei Stunden stand ich hier im Park und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Tyler, der neben mir im Kreis lief, tat es mir gleich. Er hatte vielleicht noch heute Nachmittag die Ruhe und Kontrolle, aber sie schwand immer mehr. Er hatte denselben Zorn in sich, wie ich. Diese Schweine gehen zu weit und das kann ich nicht zulassen. Cathy wird von ihren psycho Spielchen den Verstand verlieren. Schon seit einer Woche ist sie das reinste Nervenbündel und viel Schreckhafter wie zuvor.
Es macht mir Sorgen, denn ich bin mir nicht sicher, ob sie das noch lange durchhalten wird. Dieser Ausbruch heute war nicht geplant und jetzt im Nachhinein, könnte ich mich selbst schlagen. Warum musste ich auch nur so auszucken? Ich konnte mich selbst nicht mehr beherrschen und jetzt hab ich die Konsequenzen. Cathy ist für eine Zeit zu Tyler gezogen.

Diese Entscheidung war weise durchdacht von Tyler. Sie ist in seiner Nähe und er kann auf sie aufpassen. Körperlich, sowohl auch seelisch.
„Danke Mann. Ich weiß zu schätzen, dass du sie mit zu dir genommen hast."
„Ich will sie nur in Sicherheit wissen."
„Dir liegt viel an ihr oder?" Ich musterte genau sein Gesicht. Er zog an seiner Zigarette, schmiss sie auf den Boden und zerdrückte sie anschließend mit seinen Füßen. Dabei verließen meine Augen nie sein Gesicht. Jede noch so kleine Miene nahm ich wahr. Trotz seiner Künste, alles zu verstecken und zu verheimlichen, kann ich diesen Ausdruck in seinem Gesicht erkennen. Es war Liebe. Er hat sich Hals über Kopf in dieses Mädchen verliebt.
„Mehr als du ahnst."
Diese Aussage kommentierte ich nicht, denn er weiß selbst, was ich denke. Das einzige Problem ist, wie Cathy dazu steht. Sie macht auf mich nicht diesen Eindruck, als wäre sie in Tyler verliebt. Entweder ist es für sie nur eine Bettgeschichte oder sie kann es noch besser, als Tyler verstecken.

Wir hörten Schritte hinter uns und aus der Ferne sahen wir Lewis und Toby auf uns zukommen.
Als sie bei uns waren, schüttelten sie beide den Kopf. Verdammte Scheiße, das kann doch nicht wahr sein.
„Keine Spur, sie sind nirgendswo zu finden."
Lewis und Toby haben Lucas und seine Freunde gesucht. Das probieren wir schon seit 1 Woche, aber erfolglos. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Hätte Cathy nicht die Bilder bekommen oder wäre nicht jemand bei uns gewesen, hätte ich gedacht, dass sie von London weg sind. Es gestaltete sich doch schwieriger, als gedacht. Es muss endlich ein Ende haben.
„Wir müssen weitersuchen. Fahrt an ihre üblichen Treffpunkte, zu ihrer Arbeit oder behaltet Cathys Freundin Jade im Auge. Es kann doch nicht so schwer sein, einen Haufen Idioten zu finden."

Tyler POV

Als ich um 1:00 Uhr Nachts heim kam, schlief Cathy noch genauso, wie ich sie zurückgelassen habe. Ihre Füße waren unter der Decke, der Oberkörper lag frei. Ich hatte sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen, weil in Kleidung ist es nie bequem, zu schlafen. Schnell zog ich mich aus und legte mich zu ihr unter die Decke.
Sie hatte ihr Gesicht zu mir gedreht und ein leises Tyler gemurmelt. Ihr Gesicht war so unglaublich schön. Noch nie habe ich ein Mädchen so begehrt wie sie. Ich betrachtete ihre feinen Gesichtszüge, die von Minute zu Minute dunkler werden. Sie scheint einen Alptraum zu haben und bevor sie schreiend aufwacht, wecke ich sie lieber.
„Cathy wach auf, du hast einen Alptraum."

Sie muss einen leichten Schlaf gehabt haben, denn ihre Augen öffnen sich sofort.
„Tyler? Wie spät ist es?"
„1 Uhr, Baby. Du hast schlecht geträumt." Da sie bei diesem Satz leicht fröstelte, zog ich sie näher zu mir, worauf sie ihren Kopf in meiner Halsbeuge vergrub.
„Wo warst du?"
„Ich habe mich mit den Jungs im Park getroffen, um über den Plan zu sprechen."
„Ihr habt einen Plan? Wegen Lucas?" Ich gab ihr keine Antwort, nickte lediglich und strich mit meiner Hand über ihren Körper. Wir lagen Haut an Haut und ehrlich gesagt, kann ich mich so nicht konzentrieren. Wollte ich auch garnicht, denn mein Plan für jetzt sah anders aus, aber Cathy hat ihre eigene Vorstellung, denn sie drückte mich kurz darauf von sich und blickte mich finster an.
„Bleib jetzt bei der Sache! Wie sieht der Plan aus?"
Ich seufzte, denn ich will nicht, dass sie sich auch noch mit dem beschäftigt.
„Cathy, lass das unsere Sache sein. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."
Anstatt, dass sie sich mit dieser Antwort zufrieden gibt, sieht sie jetzt nur noch wütender aus.
„Ich gebe dir genau noch eine Chance, diesen Plan zu erklären!"
Ich rieb mir aus Frust über das Gesicht.
„Wir suchen nach Lucas und seinen Leuten. Wir haben es heute schon gemacht, aber sie sind nicht aufzuspüren. Wie vom Erdboden verschluckt."
„Und wenn ihr sie gefunden habt? Was dann? Wollt ihr mit ihnen Kaffee trinken und plaudern?"
„Nein Catherine, das wollen wir nicht. Wir werden ihnen klar und deutlich zeigen, dass sie dich in Frieden lassen sollen."
„Das ist euer Plan? Ihr werdet genauso demoliert aus dieser Sache rauskommen, wie damals, als ich euch verarzten habe müssen. Warum gehen wir nicht einfach zur Polizei?"
Als ich in ihr Gesicht sah, bemerkte ich kurz einen Ausdruck, den ich noch nie an ihr gesehen habe. Es wäre, als würde sie ihre Worte bereuen. Aber was sollte sie bereuen? Dass sie uns verarztet hat?
„Es würde nichts bringen wenn wir zur Polizei gehen würden."
„Warum?"
„Das verstehst du nicht Cathy."
„Dann erkläre es mir! Warum verheimlicht ihr mir alles? Was ist der Grund, warum ihr euch das Leben zur Hölle macht?" Cathy sprang wutentbrannt auf und starrt mich mit ausgestreckten Armen an. Es übermittelt mir das Gefühl, als wolle sie mich provozieren, was ihr auch bestens gelingt.
„So wie du mir? Warst du denn schon jemals ehrlich und hast mir etwas von dir erzählt oder meine Fragen beantwortet?"
„Ach bitte. Als ob es hier jetzt um mich gehen würde."
Ich war kurz vorm platzen, wie kann sie noch vor 5 Minuten seelig schlafen und jetzt solch ein Teufel sein? Es ist keine gute Idee noch länger mit ihr in einen Raum zu sein. Ich hasse es bedrängt zu werden.
„Ich hau ab." Ich zog mir meine Sachen an, während sie mit offenem Mund mir dabei zusieht. Ich streifte mir meine Lederjacke über und war schon bei der Tür draußen, als ich ein leises flüstern hörte. Wenn ich mich nicht irre, war das gerade Cathy.
Mit dem Rücken zu ihr, wartete ich ab, ob noch was kommt, aber es blieb stumm. Das einzige was ich wahr nahm, war wie etwas zu Boden sank und als ich mich umdrehte, saß Cathy am Boden und starrte nach unten.
Ich habe sie so noch nie gesehen. Sie sah schon fast unterwürfig aus und irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie das genau in diesem Moment auch ist. Kaum habe ich es wahrgenommen, war meine ganze Wut verraucht und ich ging schnell zu ihr und in die Hocke.
„Hey Cathy, was ist los?"
„Bitte lass mich nicht allein. Geh nicht weg."

Während sie sprach, hob sie kein einziges Mal den Kopf. Blickte nur weiter nach unten und mir gefiel nicht wie sie sich verhielt. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, denn mir war durchaus bewusst, dass sie Angst hat alleine zu sein und dennoch wollte ich gehen. Ich bin so ein Idiot! Wie war das „um sie kämpfen"? Toll, ich mache ja alles richtig.

Es war komplett still im Zimmer. Ich wusstenicht, wie ich Cathy aus diesem Zustand bekommen sollte und sie sagte keinWort, gab keinen Mucks von sich. Es war erdrückend, diese Stimmung.
Plötzlich fiel mir die perfekte Idee ein. Ich holte Cathys Gewand von früherund hielt es ihr hin.
„Zieh dir das an. Ich will dir etwas zeigen." Sie hob nicht ihren Blick, nahmnur stumm das Gewand und begann langsam, es sich überzuziehen.
Als sie fertig war, nahm ich ihre Hand und zog sie bei der Tür raus zu meinemAuto.

My biggest fear ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt