81 Kapitel

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Der erste Weg von mir und Adam war der, in die Küche. Im Wohnzimmer konnte ich die Stimmen von Mom und David wahrnehmen. Am Tresen lag ein Brief für mich, den ich gleich mit einer Schere öffnete. Es waren meine Bluttestergebnisse, wie ich erkennen konnte. Ich hatte es hier Schwarz auf Weiß stehen, dass sich Drogen in meinem Blut befanden und zwar eine erhebliche Menge. Im Begleitschreiben wurde mir mitgeteilt, dass sich die Drogen in 2-3 Tagen vollständig abgebaut haben müssten.
Adam spähte über meine Schulter und las den Brief mit. Die Drogen waren dem Krankenhaus unbekannt, aber Matt hat ja irgendwas von Neuen Drogen ausprobieren geredet.
„Ich muss ihn anzeigen Adam."
„Keine gute Idee Cathy. Daniels Dad ist Anwalt und der zerstört dir dein Leben, bevor du ihn nur vor Gericht bekommst."
„Was mach ich dann?"
„Lass das unser Problem sein, wir kümmern uns um sie. Wichtig ist, dass du dich von diesen Typen fernhälst."

Meine Mutter kam mit David in die Küche und zeigte mit ihrem Kopf auf den Zettel in meiner Hand.
„Vom Krankenhaus?" Bitte, als ob sie das noch nicht wüsste. Jetzt kann ich ihr endlich zeigen, dass ich nicht getrunken habe.
„Hier, lies selbst. Ich habe keinen Alkohol getrunken." Ich reichte ihr den Brief und sah sie abwartend an, während sie sich ihn durchlas.
„Du hast Drogen genommen" Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich stand mit aufgeklapptem Mund vor ihr und sah sie entsetzt an.
„Ich glaube du hast selbst Drogen genommen, wenn du mir hier gerade unterstellen willst, dass ich Drogen genommen habe."
„Catherine Devine. Wage es ja nicht in diesem Ton noch einmal mit mir zu sprechen! Dann erkläre mir was dann geschah! Wie kommen die Drogen in deine Blutbahn?"
Ich wollte schon ansetzten, um ihr zu erklären, dass Matt mir sie untergejubelt hat, aber Adam begann plötzlich künstlich zu Husten. Na toll Adam, was sag ich dann?
„Keine Ahnung, wahrscheinlich wurden sie in mein Getränk gemischt, aber ich habe sie sicher nicht selbst zu mir genommen."
Ich entriss meiner Mutter den Brief und ging in mein Zimmer. Zur Provokation schlug ich extra laut die Türen hinter mir zu.
Was ist nur los mit ihr? Meine Mutter hat mir immer vertraut, also was soll das jetzt?

Wütend setzte ich mich auf mein Bett, schaltete den Fernseher ein und schaute die typischen Nachmittagssendungen.

Irgendwann klopfte es an meiner Tür und Adam kam mit einem Teller Nudeln mit Soße rein.
„Ich dachte, dass du am Verhungern bist und da du ja nicht rauskommst, bringe ich das Essen zu dir."
„Du bist ein Schatz, danke" Er war meine Rettung, denn jetzt war ich wirklich schon am Verhungern. Ich spielte schon mit dem Gedanken mir was zu bestellen, aber dann hätte ich zur Haustüre gehen müssen. Ich nahm ihm dankbar den Teller und die Gabel ab und begann mit ihm neben mir zu essen. Adam hatte auch einen Teller auf seinen Knien und so saßen wir bei mir im Bett und schauten TV.
Auch nachdem wir aufgegessen haben, blieb Adam bei mir und lachte gemeinsam mit mir über die Witze im TV.
Irgendwann merkte ich, dass ich von der Seite angestarrt wurde.
„Was ist? Hab ich wo Soße?"
„Deine Mom will sich bei dir entschuldigen."
„Ist ja wohl das mindeste." Wütend schnaubte ich und sah zu Adam rüber.
„Geh zu ihr und rede mit ihr, sie war nach dem Streit ziemlich traurig."
Ich wollte ihm schon erklären, dass ich sicher nicht auf sie zugehen werde, sondern dass sie sich bei mir entschuldigen muss, aber da klopfte es schon an der Tür und mit einem „Herein", trat sie in mein Zimmer.
Adam nahm schnell beide Teller und murmelte beim Verlassen meines Zimmers etwas von „Teller wegräumen".

„Ich will mich bei dir entschuldigen Catherine. Es war nicht meine Absicht, dass es so rüberkam, als würde ich dir unterstellen, Drogen genommen zu haben. Auch, dass du Alkohol getrunken haben solltest. Bei unserer Vergangenheit würde ich dir nie zutrauen, dass du zu Drogen greifen würdest. Ich weiß, dass du ein kluges Mädchen bist und von so etwas fern bleibst." Sie redete in einem Fluss durch, während ich nur dasaß und ihr stumm zuhörte. Ich wollte ihr nicht gleich antworten, also blieb ich stumm, aber das bemerkte sie nicht, denn sie redete gleich weiter.
„Wir streiten in letzter Zeit sehr oft und mir tut es im Herzen weh, das es so ist. Du bist meine Tochter und ich liebe dich unendlich. Ich wollte meine Beziehung zu dir in London stärken, aber mir kommt es so vor, als ginge das ordentlich schief. Bitte verzeih deiner alten Mutter noch einmal und gib ihr die Chance es besser zu machen."
Mittlerweile hatte sie schon Tränen in den Augen, was meine Schuldgefühle nicht milderte.
„Ich liebe dich auch Mom und natürlich verzeihe ich dir." Ich stand von meinem Bett auf und umarmte sie fest.

Der Rest des Tages verlief unspektakulär und ichschlief auch schon früh ein, sodass ich am nächsten Tag vor dem Wecker wachwurde. Ein weiterer Tag in der Hölle, auch genannt Schule.
Adam nahm mich wieder mit zur Schule, wo wir, wie jeden Tag, angestarrt werden.Fünf Meter neben mir, stand Jade und starrte mich wieder einmal an. Es machteden Eindruck, als wolle sie auf mich zugehen, also nahm ich schnell meine Beinein die Hand und lief auf die Schultür zu. Kurz davor wurde ich gegen dieSchulmauer geschubst und ich wusste auch schon durch dieses hohe künstlicheLachen, dass es Barbie war, die mich zur Seite gestoßen hat. Auch ihre ebensokünstlichen Freundinnen lachten blöd.
Es ist gerade erst mal halb 8 und ich könnte schon wieder durchdrehen. Ichreagierte aus Reflex und streckte meinen Fuß aus, sodass Barbie über ihndrüberstolperte und mit einem lauten Knall auf den Boden fiel. Ihr ganzerTascheninhalt war am Boden verstreut und mit einem schadenfrohen Grinsen beugteich mich zu ihr.
„Ich an deiner Stelle würde mich bei den Augen abschminken, sonst übersiehst duvielleicht das nächste Mal wieder etwas."
Wie auf Knopfdruck fing sie an gekünstelt zu weinen und sich den Knöchel zuhalten. Noch bevor ich mich fragen konnte, was jetzt los war, hörte ich dieStimme meiner Geschichte Lehrerin hinter mir.
„Was ist hier los?"
„Cathy hat mir ohne jeglichen Grund einBein gestellt." Ich konnte mich nicht einmal rechtfertigen, denn Ms. Donan sahmich böse an.
„Nachsitzen. 14 Uhr!"
Dieses Miststück kommt hier wohl mit allem durch, als wäre sie ein Engel. Wie ich diese Tussi doch hasse!

My biggest fear ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt