Es ist Abend und ich liege in meinem Bett, kurz davor mir die Seele aus dem Leib zu heulen. Doch ich will nicht weinen. Ich will nicht wegen meinen Eltern weinen die mir am Telefon gerade die Hölle heiß gemacht haben. Ich weiß meine Noten in Mathe sind mies aber ist das gleich ein Grund mich derart fertig zu machen? Was ist mit den anderen guten Noten die ich in Fächern habe die nichts mit Mathe zu tun haben? Die gehen ihnen am Arsch vorbei und so steigern sie sich nur noch mehr in die schlechte Mathe Note hinein. Ich wollte ihnen ausreden das ich Nachhilfe bekomme aber sie haben sofort abgeblockt und nur wieder damit angefangen dass ich nie meinen Abschluss bekommen werden wenn ich nichts gegen die schlechte Note tue. Als es mir zu viel war habe ich einfach aufgelegt und nun liege ich hier und würde ihnen am liebsten den Hals umdrehen.
Wie soll ich bitte Nachhilfestunden mit Luke als Lehrer überstehen. Hat meine Mathe Lehrerin denn nicht gemerkt wie wenig er mich und ich ihn leiden kann? Wird er mir überhaupt irgendwas beibringen oder zu unseren Treffen auftauchen? Ein Teil von mir hofft das er wirklich nicht kommt, ein anderer doch, vielleicht bekomme ich mit der Zeit ja ein paar Sachen aus ihm heraus. Er wirkt so geheimnisvoll das er wahrscheinlich ein ganzes Buch über die Dinge schreiben könnte die niemand über ihn weiß.
Ein neuer Tag und er verläuft keines Wegs besser als der gestrige. Der Unterricht ist zum Sterben langweilig und zu meinem Glück muss mir Luke auch noch die ganze Zeit über den Weg laufen. Egal ob er wieder mit irgendeinem Mädchen unter dem Arm herum läuft oder nicht, er wirft mir immer diesen bescheuerten Blick zu den ich ihm am liebsten aus dem Gesicht schlagen würde.
Meine Knie zittern und ich würde mich am liebsten in irgendeiner der Toiletten einsperren als ich auf dem Weg bin die Schule zu verlassen, wo Luke auf mich warten dürfte. Heute ist unsere erste Nachhilfe Stunde und ich war ziemlich überrascht als er mir vor Mathe gesagt hat ich soll nach der Schule an den Parkplätzen warten. Auf dem Weg dorthin bin ich jetzt und kann den großen Jungen mit den vielen Tattoos schon aus der Menge heraus stechen sehen.
"Äh hi." Sage ich worauf er sich zu mir umdreht und mich mit lustlosen Blick ansieht.
"Hi." Gibt er nur zurück. Es herrscht eine peinliche Stille zwischen uns und ich weiß nicht was ich sagen soll.
"Also." Fange ich an. "Sollen wir bei dir oder bei mir lernen?" Frage ich.
"Bei dir." Sagt er als ich noch nicht mal richtig ausgeredet habe.
"Okay." Ich gehe los und merke wie er mir bis zu meinem Auto folgt.
"Ich bin zu Fuß hier. Was dagegen wenn ich mit fahre?" Fragt er monoton worauf ich nur nicke und er die Beifahrertür aufreißt. Gerade Bock darauf mit ihm zusammen in einen Auto zu sein habe ich nicht aber was soll ich den anderes tun? Ihn einfach am Parkplatz stehen lassen?
"Ich dachte du wohnst nicht weit von mir entfernt. Wieso bist du dann zu Fuß hier? Das ist doch mindestens eine halbe Stunde die du brauchst?" Frage ich verwundert darüber das er wirklich zu Fuß zur Schule gegangen ist.
"Musst du so viele Fragen stellen?" Der genervte Unterton in seiner Stimme ist kaum zu überhören.
"Ich bin ja schon still." Sage ich nur und drehe die Lautstärke des Radios auf damit nicht wieder eine peinliche Stille zu Stande kommt.
"Du hörst Bring Me The Horizon? So siehst du gar nicht aus." Meint er mit einem belustigten Ton.
"Du darfst also andauernd Fragen stellen?" Gebe ich nur zurück.
"Selbst wenn du sagen würdest ich soll aufhören zu fragen würde ich noch weiter machen."
"Wie nett." Meine ich nur. "Und um deine Frage zu beantworten. Ja ich höre Bring Me The Horizon."
"War es so schwer die Frage zu beantworten?" Fragt er und ich kann seinen Blick auf mir spüren.
"Dann beantworte mir auch meine Frage von vorhin."
"Du kannst echt nerven." Jammert er, scheint dann meine Frage trotzdem zu beantworten. "Ich geh manchmal einfach gern zu Fuß." Sagt er.
"Und das konntest du mir nicht schon vor zehn Minuten sagen?" Frage ich belustigt über seine so einfache Antwort.
"Ich sah keinen Sinn darin dir über mich zu erzählen."
"Dann eben nicht." Sage ich nur und biege in die Einfahrt meines Haus ein. Als ich den Motor ausgeschaltet habe steige ich aus und gehe zur Tür wobei er mir auf Schritt und Tritt folgt. Als wir drinnen sind schlüpfe ich aus meinen Schuhen und gehe in die Küche und lege meine Tasche auf den Tisch.
"Ich hab zwar sowas von keine Lust mit dir zu lernen aber was tut man nicht alles für Geld." Meint er und setzt sich auf einen Stuhl.
"Wie viel zahlen dir meine Eltern?" Will ich wissen.
"Keine Ahnung." Er zuckt mit den Schultern und zieht ein paar Sachen aus seinem Rucksack.
"Verlang ruhig viel von ihnen, sie haben genug." Sage ich mit einem bösen Grinsen.
"Du magst sie wohl echt nicht gerne oder?"
"Wir haben nicht gerade das beste Verhältnis sagen wir mal so." Ich setze mich auf den Stuhl neben ihn und hole ebenfalls meine Hefte heraus.
"Na gut, lass uns anfangen." Seufzt er und öffnet das Mathebuch worauf ich nur das Gesicht verziehe.
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POSSESSED - Completed -
General Fiction- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...