LUKE
"Ich solle mir besser mal was anderes anziehen." Sage ich zu ihr und küsse erneut ihre Stirn.
"Okay." Gibt sie zurück als ihre Lippen ein kleines Lächeln ziert. Ich ziehe die Decke vom Ende des Betts nach oben und lege sie über ihren halb nackten Körper bevor ich mir frische Klamotten zusammensuche und damit im Bad verschwinde. Nur kurz nachdem ich die Badezimmer Tür hinter mir geschlossen habe atme ich einmal tief ein und aus und versuche nicht die Kontrolle zu verlieren. Wieso hab ich zugelassen dass es so weit geht? Warum hab ich sie nicht einfach aufgehalten? Fuck. Es hätte so viel passieren können. Meine Hände umklammern das Waschbecken und ich habe das Gefühl gleich etwas zu zerstören, also weiche ich vom Waschbecken ab und balle stattdessen meine Hände zu Fäusten. Ich hasse es wie wenig ich meinen Körper unter Kontrolle habe und ich kann merken wie ich immer weniger Macht über mich habe. Ich schließe die Augen und atme in einem gleichmäßigen Rhythmus ein und aus und hoffe dass ich die Fassung bewahre, ansonsten könnte das hier kein schönes Ende nehmen. Die Knöchel meiner Finger treten weiß hervor da ich sie so fest zu Fäusten geballt habe und ich kann merken wie sich meine Nägel in meine Handflächen graben. Mein Körper beginnt zu zittern und ich weiß wenn ich nicht gleich einen Weg finde mich zu beruhigen dann bin ich nicht mehr aufzuhalten. Die Mischung aus Wut auf mich selbst und Verlangen nach Allison ist dabei nicht gerade hilfreich. Ich trenne mich von meinem einzigen übrig gebliebenen Kleidungsstück und schieben den Vorhang der Dusche so schnell zurück, dass ich denke ich reiße ihn gleich von der Stange. Danach drehe ich das Wasser kalt und mache es an, sodass das Wasser beginnt auf mich hinunter zu tropfen. Meine Haut glüht und ich denke schon fast ein Zischen zu hören als das kalte Wasser auf meine Haut trifft. Die Kälte schnürt mir fast die Luft ab und es fühlt sich an als wie würde meine Haut mit tausenden von Nadeln durchstochen werden. Aber der Schmerz ist es wert. Ich merke wie ich wieder die Kontrolle über meinen Körper bekomme und ich mich langsam wieder beruhige. Als ich mir sicher bin dass ich nicht wieder die Kontrolle verliere drehe ich das Wasser ab und ziehe den Duschvorhang weg sodass ich aus der Dusche steigen kann. Ich greife mir ein Handtuch und wickle es um meine Hüften bevor ich mich wieder an das Waschbecken lehne und einen Blick in den Spiegel werfe um mich zu versichern, dass ich auch wieder ganz ich selbst bin. Erleichtert atme ich aus und bin froh dass ich es geschafft hab mich noch rechtzeitig unter Kontrolle zu bringen bevor noch etwas passiert ist. Ich trockne meinen Körper ab und ziehe dann meine frischen Klamotten an bevor ich die Tür aufschließe und zurück zu unserem Zimmer gehe. Als ich rein komme sitze Allison angezogen auf dem Bett und tippt auf ihrem Handy herum. Als sie merkt dass ich wieder hier bin hebt sie den Blick und lächelt mich an. Ich lächle zurück und setze mich zu ihr auf das Bett worauf sie sofort näher zu mir rutscht.
"Als wir spazieren gegangen sind haben wir doch eine alte Freundin getroffen." Sagt sie und ich nicke. "Sie hat doch etwas von einer Silvester Party erwähnt und gerade hat sie mir geschrieben ob wir nun kommen oder nicht. Ich wollte dich fragen bevor ich irgendetwas zurück schreibe." Sie sieht zu mir hoch und legt einen Arm um meine Mitte.
"Du hättest mich doch nicht fragen müssen, es sind deine Freunde und sie haben dich eingeladen, also gehen wir hin."
"Wenn du meinst." Sie greift nach ihrem Handy und tippt eine kurze Nachricht zurück nur um eine Minute später bereits eine Antwort zu bekommen.
"Alles klar, die Party steigt am 31 und fängt um acht Uhr an. Madi hat aber geschrieben dass wir auch schon früher kommen können." Erzählt sie und legt ihr Handy wieder weg.
"Alles klar." Sage ich noch, bevor ich von einem Klopfen an der Tür unterbrochen werde. Die Tür geht einen Spalt weit auf und Jane streckt ihren Kopf in das Zimmer.
"Das Essen ist fertig." Sagt sie und lächelt uns an.
"Okay wir kommen gleich." Meint Allison und rappelt sich vom Bett auf.
"Gut, Tyler geht mir schon auf die Nerven weil er es nicht mehr erwarten kann seine Geschenke zu öffnen." Ich stehe ebenfalls vom Bett auf und ergreife Allisons Hand, mit er sie mich die Treppe nach unten in die Küche zieht, wo schon alles nach Essen riecht.
ALLSION
Ich habe das Gefühl gleich zu platzen, als wir uns nach dem Essen auf den Weg ins Wohnzimmer machen. Tylers Augen beginnen zu leuchten als er die vielen Geschenke unter dem beleuchteten Weihnachtsbaum sieht. Sofort stürzt er sich auf den Boden und sucht auf den Geschenken seinen Namen. Als er das erste Geschenk gefunden hat reißt er das Geschenkpapier auf und staunt über ein neues Computerspiel das er in der Hand hält. Er legt es zur Seite und nimmt ein neues Geschenk dass ich als das erkenne das ich ihm gekauft habe. Ich grinse als er sich über die Actionfigur freut und sie sofort aus seiner Verpackung holt.
"Mom, Dad der Weihnachtsmann hat euch auch Geschenke gebracht!" Sagt Tyler als er die Namen auf den zwei Geschenken für Jane und Alex liest die ich vor unserem Flug noch gekauft habe.
"Wirklich?" Fragt Jane überrascht und nimmt das Geschenk entgegen. Sie wirft einen Blick zu mir und sieht wie ich grinse. Sie schüttelt den Kopf und öffnet das Papier um den Gutschein. Sie beginnt noch mehr zu lächeln als sie das Restaurant erkennt von dem der Gutschein stammt. Als ich noch hier gelebt habe sind wir oft gemeinsam dorthin gegangen wenn ich mal eine Auszeit von meinen Eltern brauchte oder wenn sie mal wieder auf Geschäftsreise waren.
"Ich dachte wir machen mal sowas wie einen Mädelsabend." Erkläre ich ihr.
"Klingt gut. Wir müssen sowieso noch ein paar Frauengespräche führen." Meint sie mit einem Schiefen Grinsen und sieht dabei Luke und mich an. Ich schüttle nur den Kopf und sehe dann Alex an der gerade das Papier um sein Geschenk aufreißt.
"Danke Allison." Sagt er breit lächelnd als er die Karten für ein Baseballspiel in den Händen hält.
"Klar doch." Gebe ich zurück und sehe dann zu Tyler der laut staunend ein neues Fahrrad auspackt.
"Das ist genau das, dass ich mir gewünscht hab!" Ruft er und schiebt es von seinem Platz unter dem Baum einmal durch das ganze Wohnzimmer.
Eine Zeit lang sitzen wir noch im Wohnzimmer, bis es für Tyler an der Zeit ist schlafen zu gehen. Auch Elenor ist schon im Bett und so bleiben nur noch Jane, Alex und Luke übrig. Alex schaltet gerade den Fernseher ein, in dem ein Weihnachtsfilm läuft, als Luke seine Hand auf meinen Oberschenkel legt.
"Sollen wir hoch gehen?" Fragt er. "Ich hab auch noch was für dich." Meint er und verärgert mich damit etwas. Wir haben beschlossen dass wir uns nichts schenken. Wenn dann sollte ich ihm etwas schenken nicht er mir. Er hat schon seit zwei Jahren nicht mehr Weihnachten gefeiert und ich bekomme jedes Jahr aufs Neue genug Geschenke von meiner Familie.
Ich nicke und sage gute Nacht zu Jane und Alex bevor ich seine Hand nehme und mit ihm nach oben gehe. Als wir in unserem Zimmer sind setze ich mich auf das Bett und sehe ihm zu wie er in seinem Koffer nach etwas sucht. Als er es gefunden hat reicht er mir einen schwarzen Briefumschlag mit einer roten Schleife darum.
"Ich dachte wir schenken uns nichts. Jetzt steh ich dumm da weil ich nichts für dich habe." Jammer ich und begutachte das Geschenk in meinem Schoß.
"Es ist nur was kleines, wirklich. Und du musst dich nicht schlecht fühlen weil du nichts für mich hast. Ich hab schon alles was ich will." Meint er worauf ich fragend eine Augenbraue nach oben ziehe.
"Damit meine ich dich." Klärt er mich auf und ein breites Grinsen ziert meine Lippen. Er setzt sich neben mich und ich ziehe ihn in einen flüchtigen Kuss, bevor ich mich dem Geschenk widme und an der roten Schleife ziehe.
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POSSESSED - Completed -
General Fiction- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...