ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 58. Bleib bei mir

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"Hast du Hunger?" Fragt er als wir sein Haus betreten und er direkt in die Küche geht.

"Nicht wirklich du?"

"Auch nicht. Was willst du tun?" Ich zucke nur mit den Schultern und sehe zu ihm hoch.

"Wie klingt Musik hören und kuscheln für dich?" Er lächelt mich an als ich schnell mit dem Kopf nicke und nach seiner Hand greife. Er geht vor mir die Treppe in sein Zimmer nach oben und das erste das ich tue ist mich auf sein Bett zu werfen. Nichts scheint mir gerade einladender als wie hier mit ihm zu liegen und Musik zu hören. Nur kurz nachdem ich das denke beginnt eines meiner Lieblings Lieder im Hintergrund zu spielen und ich beginne zu grinsen.

"Ist das Zufall oder woher weißt du dass ich dieses Lied liebe?" Frage ich als er zu mir ans Bett kommt.

"Keine Ahnung woher ich das weiß." Meint er und schlüpft aus seiner Lederjacke, die er dann über die Lehne des Stuhls hängt. Ich breite die Arme nach ihm aus und nur kurz darauf lässt er sich neben mich fallen und zieht mich an sich. "Fandest du den Tag heute schlimm?" Fragt er.

"Es gibt schlimmeres." Gebe ich zurück. Allerdings fällt mir wieder die Sache mit dem Mädchen ein, mit dem ich mich heute gestritten habe. "Äh Luke?" Frage ich.

"Ja?" Ich kann seinen Atem an meinem Hals spüren als er das sagt.

"Also da war dieses Mädchen heute." Fange ich an. "Und naja sie hat mich einfach so aus dem nichts angemotzt und war eine ziemliche Bitch zu mir. Ich wollte dir eigentlich gar nicht davon erzählen da es eh egal ist aber irgendwie will ich dass du es trotzdem weißt."

"Was für ein Mädchen?" Fragt er mit einem komischen Unterton in der Stimme.

"Keine Ahnung, ich glaub ich hab sie vielleicht mal auf den Gängen gesehen aber ihren Namen kenne ich nicht."

"Wie sieht sie aus?" Fragt er weiter.

"Rote Haare, die dringend mal wieder gefärbt werden sollten. Stark geschminkt, künstliche Nägel-"

"Dieses Miststück!" Knurrt er neben mir und setzt sich auf.

"Du kennst sie?" Frage ich.

"Zu gut. Sie hat gesagt sie lässt dich in Ruhe."

"Wer ist sie?"

"Lizz." Seufzt er.

"Äh okay." Sage ich nur, da ich nicht wirklich weiß was ich darauf antworten soll.

"Sowas wie der größte Fehler den ich je begangen habe." Meint er und sieht dabei die Wand hinter mir an und nicht mich.

"Oh, du meinst ihr wart zusammen?" Frage ich, wobei sich mir der Magen etwas umdreht. Auch wenn ich nicht wirklich eifersüchtig bin finde ich es nicht gerade schön über Lukes Ex Freundinnen zu reden.

"Ich hab dir schon mal gesagt dass ich bis zu dir nie mit jemanden zusammen war."

"Ich weiß, ich wollte es nur nicht so sagen." Meine ich etwas verlegen.

"Du meinst dass ich nur mit ihr geschlafen habe? Ich weiß klingt nicht gerade nett." Ich verziehe innerlich das Gesicht als die Worte seinen Mund verlassen.

"Was hat sie zu dir gesagt?" Fragt er dann.

"Sie hat mich gefragt was ich von ihrem Luke will." Gebe ich ihre Worte wieder was Luke ein amüsierendes Schnaufen kostet.

"Nicht ihr Ernst oder?"

"Doch. Und dann hab ich ein paar nicht gerade nette Dinge zu mir gesagt bis ich irgendwann gegangen bin und sie mir nach gerufen hat dass das noch nicht vorbei ist. Vielleicht oder vielleicht auch nicht hab ich ihr den Mittelfinger gezeigt."

"Das hätte ich zu gerne gesehen." Lacht er schon fast und auch ich muss lächeln.

"War ziemlich lustig wenn ich ehrlich bin."

"Ich denke ich werde sie nochmal zur Rede stellen wenn sie meinte es sei noch nicht vorbei." Meint er und wird wieder etwas ernster.

"Okay." Gebe ich zurück und kuschle mich wieder näher an ihn. "Lass uns über etwas anderes reden."

"Bleibst du heute Nacht bei mir?" Fragt er mich nachdem wir fast zwei Stunden lang in seinem Bett gelegen sind und Playlist um Playlist gehört haben.

"Ich versuch mal was ich machen kann." Verspreche ich und rapple mich vom Bett auf. Nachdem ich mir mein Handy geschnappt habe gehe ich aus dem Zimmer um in Ruhe telefonieren zu können. Ich setze mich auf die Couch und wunder mich mal wieder wo seine Eltern eigentlich stecken. Wer weiß vielleicht sind sie ja noch schlimmer als meine und lassen ihn gleich für Monate alleine und nicht nur für Wochen. Ich entsperre mein Handy und scrolle bis zu Annies Kontakt, bei dem ich kurz auf den grünen Hörer drücke.

"Hey Allison." Sagt sie fröhlich am anderen Ende der Leitung. "Was gibt's?"

"Kannst du mir einen kleinen Gefallen tun? Eigentlich musst du gar nichts wirklich tun." Frage ich vorsichtig nach.

"Äh okay was denn?"

"Ich wollte heute Nacht bei Luke übernachten und naja ich brauch ein Alibi für meine Mom." Sage ich und kann sie seufzen hören.

"Die Tatsache dass es sich hierbei um Luke handelt macht es echt nicht leicht für mich aber okay ich behaupte du hast bei mir geschlafen." Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus als sie das sagt.

"Danke. Du hast was gut bei mir."

"Das merk ich mir." Meint sie worauf wir beide lachen.

"Na dann bis morgen." Verabschiede ich mich noch immer grinsend.

"Bis morgen." Sagt sie noch bis die Leitung abbricht. Ich nehme mein Handy von meinem Ohr und gehe nun zum Kontakt meiner Mom. Nur kurz darauf tutet es aus dem Hörer und ich lege mir bereits überzeugende Argumente zurecht die ich sagen könnte.

Nach gefühlten Stunden habe ich sie endlich davon überzeugt dass es nicht schlimm ist unter der Woche bei einer Freundin zu übernachten, und so gibt sie endlich nach. Wenn sie wüsste dass ich die Nacht bei Luke verbringe. Als ich mich auch von ihr verabschiede atme ich erleichtert aus und gehe wieder nach oben. Schon von draußen ist die Musik zu hören die von seinem Zimmer kommt und so öffne ich mit einem kleinen Lächeln die Zimmertüre.

"So wie es aussieht bleibe ich heute bei dir." Verkünde ich.

"Gut." Sagt er und wirkt dabei irgendwie erleichtert.

"Kann es sein dass du heute nicht wirklich gerne alleine bist?" Frage ich und gehe wieder zu ihm, wie er noch immer im Bett sitzt.

"Nicht wirklich." Meint er und schlingt sofort die Arme um mich als ich bei ihm liege. Schon den ganzen Tag wirkt er so anhänglich und sucht andauert meine Berührung. Nicht dass ich mich beschwere, aber trotzdem kommt er mir ein wenig komisch vor. Wer weiß, vielleicht kuschelt er heute eben nur gerne und dagegen werde ich mich sicher nicht wehren. 

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