Nach der Schule bin ich direkt wieder mit Luke zu seinem Haus gefahren. Vielleicht fährt er mich später noch zu mir nach Hause sodass ich ein paar Sachen holen kann. Denn zurück zu meinen Eltern gehe ich sicher nicht.
Ich sitze auf der Couch in seinem Wohnzimmer mit meinem Handy in der Hand, als er gerade zu mir kommt.
"Was tust du?" Fragt er und setzt sich neben mich. Ich lege mein Handy weg und sehe ihn an.
"Ich werde über die Ferien weg fahren." Sage ich gerade hinaus was ihn etwas unerwartet trifft.
"Oh okay, wohin?"
"Ich wollte meinen Onkel und meine Tante besuchen, sie wohnen jetzt in meinem alten Haus und so komme ich dort auch wieder hin." Erzähle ich worauf er nur nickt. "Und ich will dass du mich begleitest." Füge ich noch hinzu woraufhin er seine Augenbrauen überrascht nach oben zieht. "Nur du und ich, meine Eltern feiern eh nie Weihnachten und dann bin ich lieber bei dem Teil meiner Familie der sich auch um mich sorgt." Er scheint kurz zu überlegen und beißt sich dabei auf die Unterlippe.
"Ich würde echt gerne mit dir mit kommen." Sagt er was mich zum Lächeln bringt. Doch dann schüttelt er den Kopf und sieht mich entschuldigend an. "Aber ich hab nicht das Geld dazu um mir einen Flug von Sydney nach Chicago leisten zu können."
Mein Lächeln kehrt wieder zurück als er mir den Grund sagt warum er mich nicht begleiten kann.
"Tja gut für dich dass Hin- sowie auch Rückflug längst gebucht und bezahlt sind."
"Was meinst du?" Verwirrt sieht er mich an worauf ich nur noch breiter lächle.
"Ich hab gerade einen Flug gebucht und meine Eltern zahlen dafür. Keine Sorge, das bekommen sie gar nicht mit. Die Summe die für unsere Tickets von ihrem Konto gegangen ist haben sie innerhalb von zwei Tagen wieder verdient." Er beginnt zu lachen und schüttelt den Kopf.
"Dein Ernst?" Fragt er worauf ich nur nicke. "Tja dann kann ich ja gar nicht mehr nein sagen."
"Du begleitest mich?" Frage ich aufgeregt.
"Klar, so feiere ich vielleicht mal wieder Weihnachten." Sofort verschwindet mein Lächeln als mir klar wird dass er die letzten zwei Jahre alleine Weihnachten verbringen musste.
"Wir feiern es gemeinsam." Verspreche ich ihm und nehme seine Hand. "Und meinen Geburtstag." Sage ich noch.
"Verrätst du mir auch endlich mal wann der ist?" Fragt er neugierig.
"Erster Januar."
"Du hast an Neujahr Geburtstag?" Er lächelt mich an als ich nicke.
"Ich bin zwei Minuten nach zwölf auf die Welt gekommen. Meine Mom hat es wohl nicht schneller geschafft." Lache ich worauf er mit einstimmt.
"Wie lange willst du bleiben?"
"Die ganzen zwei Wochen. Zwei Wochen ohne meine nervigen Eltern, nur wir zwei, naja und meine Tante und mein Onkel. Aber du wirst sehen, sie sind der nette Teil meiner Familie." Erzähle ich.
"Es gibt tatsächlichen einen netten Teil?" Fragt er lachend.
"Unvorstellbar ich weiß." Lache ich ebenfalls. "Tante Jane ist die Schwester meiner Mom und glaub mir, sie ist das komplette Gegenteil von ihr."
"Erzähl mir von ihr. Schließlich verbringen wir bald zwei Wochen mit ihr."
"Du musst wissen die Eltern meiner Mom und Jane sind genauso wie meine Eltern. Spießig und streng. Jane war nie so wie sie, im Gegensatz zu meiner Mom. Deswegen haben sie alle immer für das schwarze Schaf der Familie abgestempelt. Meinen Onkel Alex hat sie auf einem Konzert kennengelernt. Er hatte mit seinen Freunden eine kleine Band die in einem Club in Chicago gespielt hat. Die Band war nichts großes, mittlerweile existiert sie nicht mehr und Alex hat einen richtigen Job. Janes Eltern, meine Großeltern, waren sowas von gegen diese Beziehung, kommt dir das bekannt vor?" Ich lache, so wie er, bevor ich weiter rede. "Alex ist tätowiert, hatte damals noch ein paar Piercings und seine Band hat definitiv keine Klassische Musik gespielt. Daher kommt wohl auch die Abscheu meiner Mom gegenüber dieser Art Leute. Irgendwann haben die beiden geheiratet und mittlerweile haben die beiden sogar zwei Kinder. Seit die beiden auf der Welt sind ist das Verhältnis meiner Eltern mit ihr wieder ein bisschen besser geworden, weswegen Jane und Alex auch in unser altes Haus ziehen durften nachdem wir ausgezogen sind. Naja meine Mom wird Alex wohl nie mögen aber wenigstens stehen die beiden nicht mehr andauernd auf Kriegsfuß. Zusammengefasst habe ich mir immer gewünscht ich wäre Alex und Janes Kind."
"Sie klingen ziemlich sympathisch." Meint Luke lächelnd.
"Das sind sie. Und wenn du Eindruck schinden willst, sprich Alex auf seine Band an und er liebt dich."
"Das merke ich mir mal."
"Tu das. Da fällt mir ein ich sollte vielleicht noch etwas wichtiges machen." Sage ich und nehme wieder mein Handy zur Hand.
"Das da wäre?"
"Ich sollte Jane mal anrufen und fragen ob wir überhaupt bei ihr bleiben können. Aber so wie ich sie kenne dürfte das kein Problem werden."
"Du hast sie noch nicht mal gefragt aber schon einen Flug gebucht?" Lachend schüttelt er den Kopf und sieht mir zu wie ich in meinem Handy nach ihrem Kontakt suche.
"Manchmal vergesse ich eben sie Reihenfolge in der ich manche Dinge machen sollte." Sage ich noch als ich auf grün drücke und dann auf laut stelle, sodass Luke mithören kann.
"Allison." Begrüßt sie mich am anderen Ende der Leitung.
"Hey Jane, wie geht's?" Frage ich und sofort breitet sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus als ich ihre Stimme höre.
"Super und dir? Wir haben ja so lange nicht mehr miteinander geredet, ich vermiss dich."
"Ich vermiss dich auch." Seufze ich. "Und um deine Frage zu beantworten, mir geht es nicht gerade gut. In letzter Zeit streite ich mich pausenlos mit Mom und Dad."
"Du arme, glaub mir ich weiß wie das ist." Sie lacht etwas als sie das sagt.
"Hey äh ich ruf nicht ohne Grund an." Sage ich dann endlich.
"Raus damit, was ist los?"
"Ich wollte euch über die Ferien besuchen-"
"Wirklich? Das wäre toll, du weißt wir haben immer ein Bett für dich, naja schließlich war das auch mal dein Haus." Unterbricht sie mich bevor ich überhaupt zu Ende reden konnte.
"Auch ein Bett für zwei?" Frage ich und sehe dabei Luke an.
"Zwei? Allison hab ich da was verpasst?" Fragt sie sofort, worauf ich merke dass meine Wangen ein wenig wärmer werden.
"Ich wollte meinen Freund mitnehmen. Der übrigens gerade mithört, also sag nichts falsches!" Warne ich sie lachend.
"Na dann müsst ihr unbedingt zu uns kommen, ich kann es kaum erwarten den glücklichen kennen zu lernen."
"Danke Jane." Sage ich überglücklich darüber dass ich sie bald wieder sehen werde.
"Kein Problem, ich freu mich dass ich dich mal wieder sehe und dich von deinen Eltern erlösen kann."
"Und ich erst." Seufze ich.
"Na gut, ich würde wirklich noch gerne weiter reden, wir hätte bestimmt viel zu quatschen. Aber ich muss Tyler zu einem Freund fahren."
"Schon okay, wir sehen uns ja schließlich bald. Ach ja und sag Grüße an alle."
"Mach ich. Bis dann Allison." Verabschiedet sie sich.
"Bis dann." Sage auch ich noch und lege auf.
"So wie es aussieht verbringen wir unsere Ferien in Chicago." Grinsend sehe ich Luke an, der mich einfach nur an sich zieht und seine Lippen auf meine legt.
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POSSESSED - Completed -
General Fiction- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...