ALLISON
Luke legt seine Arme um mich und zieht mich näher an sich, als wir gemeinsam auf meinem Bett liegen. Das was er gesagt hat, hat meine Wut auf ihn verfliegen lassen. Ich weiß, dass es wahrscheinlich nicht die ganze Wahrheit ist und er mir einen Teil noch immer verheimlicht, aber damit kann ich gerade leben.
"Tut mir leid dass ich deswegen wütend auf dich war."
"Muss es nicht." Gibt er zurück, als er einen Kuss auf mein Haar platziert.
"Kann ich dich was fragen?" Will ich wissen und versuche zu ihm hoch zu schauen, auch wenn es ziemlich schwer ist, da er mich so fest an sich gedrückt hat.
"Klar."
"Wieso bist du davon ausgegangen dass ich... naja dass ich keine Jungfrau mehr bin?" Frage ich und bin froh dass er mein Gesicht nicht sehen kann, das wahrscheinlich schon wieder rot ist.
"Ich weiß nicht, wahrscheinlich weil ich wusste dass du vor mir einen Freund hattest."
"Ich hab nicht mit ihm geschlafen. Das ist auch der Grund warum aus unserer Beziehung nichts geworden ist." Erzähle ich ihm und könnte innerlich kotzen, wenn ich an dieses Arschloch denke.
"Er hat Schluss gemacht weil du nicht mit ihm geschlafen hast?"
"Naja nicht direkt. Ich hab Schluss gemacht, das hab ich dir glaube ich schon mal erzählt."
"Stimmt, er hatte was mit einer anderen richtig?" Fragt er, worauf ich nicke.
"Und das hatte er nur weil ich ihm immer gesagt habe ich fühle mich noch nicht bereit mit ihm zu schlafen. Wäre ich ihm was wert gewesen hätte er das akzeptiert, aber das hat er nicht. Stattdessen hat er sich eine andere gesucht und hat eben sie flach gelegt. Daraufhin hab ich mit ihm Schluss gemacht. Das war gerade mal fünf Tage bevor wir hier her gezogen sind. Ich hatte mir noch Sorgen gemacht was aus unserer Beziehung werden würde wenn ich weg ziehe, aber das Problem hat sich dann ja auch gelöst."
"Kann ich dich auch was fragen?"
"Natürlich." Gebe ich zurück, worauf er seine Arme um mich löst und mich so dreht, dass ich ihm gegenüber sitze.
"Hast du gedacht ich gehe ebenfalls fremd wenn du nicht mit mir schläfst? Ist das der wahre Grund warum du es unbedingt wolltest oder nicht? Sei ehrlich mit mir Allison." Er sieht mich aus seinen blauen Augen an und für einen Moment bin ich etwas sprachlos.
"I-Ich weiß nicht. Ich glaube den Gedanken hatte ich irgendwie im Hinterkopf, aber ich hab es nicht gezielt deswegen gemacht."
"Ich will nicht dass du irgendetwas tust, dass du gar nicht willst. Ich bin nicht dieses Arschloch dass sich deinen Freund genannt hat, ich akzeptiere es okay." Ein kleines Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, dass ich kaum unterdrücken kann. Luke ist nicht dieser böse, gemeine Kerl den er manchmal vorgibt zu sein. Er ist gut und nett und er sorgt sich um die Dinge die ihm wichtig sind, nur habe ich das Gefühl er denkt immer so schlecht von sich selbst, dass er seiner eigenen Lüge glaubt. "Was gibt es denn zu grinsen?" Unterbricht er meine Gedanken, als er ebenfalls ein wenig lächelt.
"Du bist süß." Sage ich, da es das einzige Wort ist, dass mir zu seinem Verhalten gerade einfällt.
"Süß? Igitt." Er lacht etwas und zieht mich dann wieder an seine Brust. "Wie lange sind deine Eltern weg?" Fragt er dann.
"Sie treffen sich zum Abendessen mit irgendwelchen anderen Abteilungsleitern. Das könnte also noch ein wenig dauern." Gebe ich zurück und kuschle mich näher an ihn.
"Find ich gut."
LUKE
Mittlerweile ist es draußen Dunkel und ich weiß ich muss gehen. Ich kann seid die Sonne untergegangen ist an nichts mehr anderes denken als an das eine und hier mit ihr zu liegen ist nicht gerade von Vorteil.
"Ich glaube ich sollte langsam gehen." Durchbreche ich die Stille die sich um uns gelegt hat.
"Jetzt schon?"
"Seid deine Eltern das Haus verlassen haben sind schon drei Stunden vergangen." Werfe ich ein und löse meine Arme, die ich um ihren Körper geschlungen habe. Auch wenn ich noch so gerne hier bei ihr bleiben würde, halte ich es nicht mehr aus.
"Du hast recht." Seufzt sie und steht vom Bett auf. "Ich will aber nicht dass du gehst."
"Ich auch nicht. Aber ich will noch weniger auf deine Eltern stoßen wenn sie wieder nach Hause kommen."
"Ich weiß. Na kommt, ich bring dich noch zur Tür." Sie nimmt meine Hand und geht mit mir die Treppe hinunter, wo ich wieder in meine Schuhe schlüpfe.
"Soll ich dich morgen wieder mit zur Schule nehmen?" Fragt sie und sieht zu mir hoch.
"Klar. Ich komm zu dir, dann musst du keinen Umweg fahren um mich Zuhause abzuholen."
"Okay. Dann bis morgen."
"Bis morgen." Sie lächelt mich an, bevor sie ihre Lippen auf meine legt. Sie will den Kuss vertiefen, doch ich löse mich von ihr.
"Gute Nacht." Sage ich noch, als ich die Türklinke nach unten drücke und mit einem letzten Lächeln zu ihr das Haus verlasse.
Als ich einige Meter von ihrem Haus entfernt bin atme ich tief die kalte Nachtluft ein, was mich sofort ein wenig entspannt. Andere fürchten die Dunkelheit der Nacht, ich finde sie beruhigend. Ohne einen Plan wo ich hinlaufe gehe ich durch die dunklen Straßen und weiß nicht was ich tun soll. Ich hatte mir geschworen ich finde einen anderen Weg und das werde ich auch einhalten.
"Kleiner nächtlicher Spaziergang?" Fragt mich eine Stimme nicht weit hinter mir.
"Lass mich in Ruhe." Knurre ich zurück und werde automatisch schneller.
"Ach komm schon. Sei nicht immer so böse zu mir, es gab eine Zeit da hast du mich sogar gemocht." Ich lache emotionslos und schüttle nur den Kopf.
"Das ist längst vorbei."
"Oh schade, ich hatte gehofft wir können mal wieder was zusammen unternehmen. Der alten Zeiten Wille, du weißt schon was ich meine. Alleine ist das immer so langweilig." Ich spüre wie er immer näher hinter mir geht, weswegen ich wieder einen Schritt schneller werde.
"Was unter 'lass mich in Ruhe' hast du nicht verstanden?" Versuche ich es erneut ihn los zu werden.
"Ach Luke." Sagt er und steht auf einmal vor mir, um mich aufzuhalten. Ich funkle ihn an, wohingegen er nur zu grinsen beginnt. "Du siehst nicht gut aus Kumpel." Er klopft mir auf die Wange und hält mich mit der anderen Hand davon ab, einfach an ihm vorbei zu gehen. Ich weiß doch selbst dass ich nicht gut aussehen, ich fühle mich auch nicht gut.
"Ich weiß du kommst gerade von deiner lieben Allison." Sagt er, woraufhin sich meine Muskeln automatisch anspannen. "Dass du in deinem Zustand überhaupt bei ihr bist. Hast du nicht Angst du könntest ihr weh tut? So ängstlich wie du bist kann ich mir das gut vorstellen. Rührst du sie überhaupt an?" Seine dummes Grinsen bringt meine Muskeln zum Zucken und am liebsten hätte ich es ihm aus dem Gesicht geschlagen. Ich will nichts mehr als weg von hier, sodass er mir nicht länger auf die Nerven geht. Als er gerade nicht aufpasst packe ich ihn am Kragen seines Pullis und werfe ihn mit aller Kraft von mir weg, sodass er im Vorgarten irgendeines Wohnhauses landet, wo ihn ein Baum stoppt. Ich renne los und bin in wenigen Sekunden über alle Berge, sodass ich weiß dass er mir nicht länger folgen wird. Als ich wieder zur Ruhe gekommen bin setze ich mich an den Straßenrand und versuche einen klaren Gedanken zu fassen. Ich finde eine Lösung, ganz egal was es kostet.
DU LIEST GERADE
POSSESSED - Completed -
General Fiction- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...