Als ich heim komme ist es gerade mal halb drei, das heißt doch mehr als eine Stunde bis ich mich mit Luke am Park treffe. Zuhause bin ich mal wieder alleine da Mom und Dad bis sechs arbeiten, also stelle ich mich erst einmal in die Küche und beginne zu kochen.
Da ich nichts aufregend großes gekocht habe bin ich nach ein bisschen mehr als eine halbe Stunde fertig und setzte mich dann an den Tisch während im Hintergrund meine Lieblings Playlist läuft. Als ich fertig gegessen und alles aufgeräumt habe bleiben mir noch gut zwanzig Minuten bis ich los muss, da ich nochmal knappe zehn Minuten brauche bis ich am Park bin.
Ich ziehe eins meiner wenigen Kleider aus dem Schrank da ich das Gefühl habe durch die Hitze ist meine enge Skinny Jeans an meine Haut gewachsen. Mit Mühe und Not bekomme ich sie ausgezogen und ziehe mir dann gleich mein Shirt über den Kopf. Danach schlüpfe ich in das schwarze Kleid das mir gerade mal bis zu den Knien geht. Ich glaube an die Hitze hier werde ich mich nie gewöhnen. Wenn ich könnte würde ich am liebsten ohne jegliche Klamotten herum laufen aber da das nicht geht muss eben das Kleid herhalten.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass ich los gehen sollte. Also ziehe ich den Haargummi aus meinem Zopf und schlüpfe in meine schwarzen Converse. Nachdem ich die Haustür abgeschlossen und den Schlüssel unter der Fußmatte versteckt habe gehe ich los und komme nach ein bisschen weniger als zehn Minuten am Park an, wo ich schon von weitem den großen Kerl mit den vielen Tattoos sehe wie er deutlich aus der Menge hervor ragt.
"Hi." Begrüße ich ihn wodurch sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht bildet. Wenigstens ist er nicht wieder mies drauf, bei ihm weiß man ja nie. Seine Stimmung ändert sich schneller als das Wetter.
"Sollen wir gehen?" Fragt er worauf ich schnell nicke und er daraufhin voran geht. Den ganzen Weg ist es still zwischen uns, allerdings ist es keine unangenehme Stille wohl eher sind wir beide nur so darauf konzentriert über keine Wurzeln oder Äste zu stolpern als wir von dem kleinen Sandweg abgehen um zur Lichtung zu kommen. Kurz darauf kann ich schon sehen wie die Bäume nicht mehr so dicht wie zuvor sind und so weiß ich dass wir gleich da sind. Keine zwei Minuten später stehen wir auch schon auf der schönen Lichtung die mich erneut etwas sprachlos macht.
"Na komm." Sagt er und hält mir seine Hand hin. Ich wende meinen Blick von den Bäumen ab die im Sonnenlicht glitzern und richte ihn auf Luke. Ich greife nach seiner Hand und ich kann nicht ignorieren dass mein Herz etwas schneller schlägt als wir uns berühren. Gemeinsam gehen wir zu dem Bach der quer über die Wiese verläuft und setzen uns nur wenige Meter vom Wasser entfernt in das weiche Gras. Das erste das ich tue ist aus meinen Schuhen zu schlüpfen und meine Füße in das kalte Wasser zu halten. Diese Hitze bringt mich noch um, noch dazu wenn man auch noch wandert auch wenn es nicht lange war. Während meine Füße weiterhin im Bach baden lehne ich mich nach hinten bis ich komplett im Gras liege wobei ich die Augen schließe sodass mich die Sonne nicht blendet. Etwas erschrocken reiße ich sie allerdings wieder auf als ich seine Hände an meinem Rücken spüre und er mich etwas nach oben zieht. Kurz darauf liegt mein Kopf in seinem Schoß und ich kann nicht anders als wie das Lächeln zu erwidern dass sich auf seine Lippen gelegt hat. Als ich meine Augen wieder schließe kann ich spüren wie seine Finger mit ein paar meiner Haarsträhnen spielen was mich zum Lachen bringt.
"Ich mag es wenn du lachst." Sagt er und ich kann seinen Blick die ganze Zeit auf mir spüren.
"Tja dann solltest du weiterhin nett zu mir sein sodass ich auch einen Grund zu lachen habe."
"Es tut mir Leid okay." Meint er wieder.
"Das hast du heute schon mal gesagt."
"Ich will doch nur dass du auch weißt dass es mir wirklich leid tut wie ich mich heute Morgen verhalten habe."
"Tu ich doch." Ich öffne meine Augen wieder und sehe zu ihm hoch, wie er auf mich herunter sieht und mir mit seinem Gesicht näher ist als ich gedacht habe. Sein Blick springt von meinem Augen hin und her zu meinen Lippen und ich kann an der Art wie er mich ansieht merken dass er sich nicht sicher ist ob er mich nun küssen soll oder nicht. Um ihn die Entscheidung zu erleichtern lege ich kurzerhand einen Arm um seinen Hals und ziehe ihn zu mir hinunter. Er wirkt etwas überrascht, bewegt seine Lippen dann aber im Einklang mit meinen. Zuerst denke ich er löst sich nach einiger Zeit wieder so wie er es auch das letzte Mal getan hat, doch dieses Mal denkt er wohl nicht mal im Entferntesten daran. Mein Kopf liegt mittlerweile nicht mehr auf seinem Schoß, stattdessen habe ich mich aufgesetzt und noch immer einen Arm um seinen Hals geschlungen während meine andere Hand an seiner Brust ruht. Er hingegen hält mit beiden Händen meine Gesicht fest umklammert und will mich gar nicht mehr loslassen. Irgendwann bekomme ich dann doch keine Luft mehr und löse mich sanft von ihm.
"Daran könnte ich mich gewöhnen." Sagt er an meinen Lippen wobei sein kühler Atem meine Lippen streift.
"Ich mich auch." Unaufhaltsam schleicht sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen und ich kann sehen dass auch er lächelt. "Können wir öfter hier her kommen?" Frage ich ihn.
"So oft du willst."
"Gut. Ich find es schön hier." Während ich das sage schaue ich mich auf der kleinen Lichtung um und würde am liebsten gar nicht damit aufhören.
"Ich mag es hier auch ziemlich gerne." Gibt er zu.
"Wie hast du den Ort überhaupt gefunden? Ich meine es geht ja kein Weg hier her." Frage ich.
"Ich weiß nicht, bin wohl irgendwann hier her gestolpert." Er grinst mich an und streicht eine Strähne meiner Haare hinters Ohr.
"Ich bin froh dass du hier her gestolpert bist." Ich benutze seine Worte was ihn ein kleines Lachen kostet.
"Ich auch. Das war immer mein Zufluchtsort. Wenn ich alleine sein wollte bin ich hier her gekommen. Niemand wusste wo ich bin, das gefiel mir." Langsam lässt er den Blick über die Bäume um uns gleiten und ich weiß nicht ob ich mich täusche oder ob der schmerzliche Unterton in seiner Stimme wirklich vorhanden war.
"Du hast niemanden hier von erzählt?" Will ich wissen.
"Nein, niemanden. Naja bis jetzt. Du weißt es ja nun." Sein Blick fällt wieder auf mich und er lächelt leicht.
"Ich werde niemanden davon erzählen. Ich kann manchmal auch einen Ort gebrauchen an dem man mich nicht findet."
"Wenn ich dich also mal suche dann hier." Meint er.
"Das selbe werde ich mit dir machen."
Gedankenverloren spiele ich mit einer Strähne meiner Haare bis mir etwas in den Sinn kommt. Genervt seufzte ich und rapple mich etwas auf.
"Was ist?" Fragt Luke mich mit zusammengezogen Augenbrauen.
"Ich sollte langsam nach Hause. Wenn meine Eltern von der Arbeit heim kommen und ich nicht da bin fragen sie sich sicher wo ich bin und ich hab mein Handy nicht mitgenommen." Erkläre ich ihm.
"Na gut. Ich würde zwar noch viel länger hier mit dir liegen aber dann bring ich dich eben nach Hause. Ich sollte langsam auch mal gehen, die Hausaufgaben machen sich nicht von alleine." Er lächelt mich an bevor er aufsteht und mich zu sich nach oben zieht. Nachdem ich mich ein letztes Mal auf der Lichtung umgesehen hab ergreife ich seine Hand die er mir hin hält und gehe zurück auf den Sandweg der uns wieder in den Park führt und wir von dort aus nach Hause gehen.
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POSSESSED - Completed -
General Fiction- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...