ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 100. Ein neues Jahr

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Mein ganzer Körper fühlt sich wie elektrisiert an als seine Lippen meinen Hals hinunter wandern und dabei eine Spur von Küssen hinterlassen. Ich habe meinen Kopf in den Nacken gelegt und kralle mich mit einer Hand in seinen Haaren fest, während die andere gegen die Wand hinter ihm gestützt ist. Immer wieder vergesse ich dass wir noch immer hier draußen sitzen und nicht irgendwo in einem Zimmer für uns alleine. Aber das ist mir egal und so beginne ich mich trotzdem leicht mit meinen Hüften vor und zurück zu bewegen. Als er das merkt verharrt er kurz mit seinen Küssen an meinem Hals, macht dann aber weiter, als ich meinen Griff in seinen Haaren verstärke. Das was wir hier tun ist eigentlich völlig verrückt. Uns könnte jeder Zeit jemand sehen und ich habe nichts Besseres zu tun als wie meine Hüften an ihn zu reiben. Gerade als er seine Lippen von meiner Haut löst und meinen Kopf wieder zu sich hinunter ziehen will um seine Lippen wieder auf meine zu legen stoppen wir beide in unserer Bewegung. Die gedämpften Stimmen von drinnen sind viel lauter zu hören, fast so als wie wären sie ebenfalls hier draußen.

"Wie spät ist es?" Frage ich ihn.

"Ich weiß nicht." Meint er, versucht dann aber sein Handy aus der Hosentasche zu bekommen. Da er sich schwer tut steige ich von seinem Schoß, wenn auch etwas wiederwillig.

"Fünf Minuten vor Mitternacht." Sagt er und steckt sein Handy wieder weg. Deswegen sind sie wohl alle raus gegangen.

"Willst du zu ihnen gehen?" Fragt er mich, doch ich schüttle den Kopf.

"Nein. Ich will hier bleiben, mit dir." Gebe ich zurück und ernte somit ein Lächeln von ihm. Er steht ebenfalls auf und nickt. Jetzt wo ich nicht mehr auf seinem Schoß sitze und ihn an mir habe wird mir tatsächlich etwas kalt und so schlinge ich meine Arme um den Körper um mich warm zu halten. Als er das sieht stellt er sich hinter mich und legt beide Arme um mich, sodass ich sofort wieder seine Wärme spüre. Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter und schließe die Augen. Gerade als die lauten Stimmen der anderen erklingen und von zehn nach unten zählen. Als sie bei eins angekommen sind hört man einen lauten Knall und nur kurz danach ist ein buntes Feuerwerk am Himmel zu sehen.

"Happy new year." Kann ich seine Stimme an meinem Ohr hören bevor er mir einen Kuss auf die Wange haucht.

"Happy new year." Gebe ich zurück und lächle als der Himmel von immer mehr bunten Feuerwerken erfüllt wird. Nach ein paar wenigen Minuten nimmt Luke seine Arme weg und ich merke dass er irgendetwas hinter mir macht. Als ich mich umdrehen will hält er mich auf und fordert mich auf mich wieder umzudrehen. Ich gehorche und warte ab was er vor hat. Irgendwann spüre ich etwas dünnes um meinen Hals und Lukes Hände wie sie einen Verschluss an meinem Nacken verschließen.

"Happy new year und Happy Birthday." Sagt er und ein unaufhaltsames Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich drehe mich um und sehe ihn kurz an bevor ich mich auf ihn stürze und meine Lippen gierig auf seine presse.

"Danke." Gebe ich zurück als ich mich wieder von ihm löse und den kleinen Anhänger zwischen zwei Finger nehme. Das Licht hier draußen ist schwach aber dennoch genug, um zu erkennen was an der silbernen Kette hängt. Es ist ein kleines Herz, komplett schwarz aber dennoch glänzend und wunderschön, sodass sich die Feuerwerke am Himmel darin spiegeln.

"Luke das ist wunderschön." Ich drehe den Anhänger hin und her und sehe abwechselnd von Luke zu dem kleinen Herz.

"Ich weiß nicht genau aber irgendwie fand ich den Anhänger ziemlich passend." Er zuckt mit den Schultern und kratzt sich dann am Hinterkopf, ein Zeichen dass er etwas nervös ist.

"Wieso?" Frage ich und lasse den Anhänger wieder an meinem Hals herunter baumeln.

"Naja das Herz ist komplett schwarz, das ist der Teil der mich an mich selbst erinnert hat und fast hätte ich einen anderen Anhänger genommen. Aber dann ist mir aufgefallen dass das Herz trotzdem wunderschön ist. Das ist der Teil der mich an dich erinnert hat." Er sieht verlegen auf den Boden und ich weiß für eine kurze Zeit nicht so recht was ich sagen soll. Mein Herz zieht sich bei seinen Worten zusammen und ich versuche noch immer die richtigen Worte zu finden. Doch mir will einfach nichts einfallen. Also packe ich sein Gesicht mit beiden Händen und überrumple ihn förmlich als ich meine Lippen auf seine drücke. Er stolpert einen Schritt zurück, fängt sich dann aber und packt mich an den Hüften.

"Dir gefällt es also?" Fragt er allen Ernstes und am liebsten würde ich ihn dafür schlagen dass er immer so selbstkritisch ist.

"Natürlich, was denkst du denn? Ich liebe es." Ich halte noch immer sein Gesicht in beiden Händen und so muss er mich ansehen und kann nicht wieder verlegen den Blick abwenden.

"Okay." Meint er.

"Denk nicht immer so schlecht von dir. Das tust du viel zu oft und das mag ich ganz und gar nicht." Schimpfe ich schon fast.

"Selbstkritisch zu sein war schon immer meine Stärke und das werde ich wohl nie in den Griff bekommen."

"Ich helfe dir dabei." Gebe ich zurück und küsse ihn flüchtig.

"Na dann viel Erfolg." Meint er nur doch ich schüttle den Kopf.

"Lass uns nicht weiter darüber reden. Der Moment ist zu perfekt um ihn zu zerstören." Ich lege meine Lippen erneut auf seine und kann ein leises Seufzen seinerseits hören.

"Ich will nicht länger hier bleiben." Sage ich nachdem wir ein paar Minuten nur küssend unter dem von Feuerwerk verzierten Himmel gestanden sind.

"Ich auch nicht." Wieder legen sich seine Lippen auf meine. "Ich will eigentlich nur in unser Zimmer." An der Art wie er die Worte sagt beginnt es in meinem Bauch zu kribbeln und ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus.

"Dann lass uns gehen. Ich verabschiede mich nur noch von den anderen." Sage ich und reiße mich wiederwillig von ihm los. Ich öffne die Terrassentür und gehe wieder in das warme Haus. Luke folgt mir, bleibt aber im Flur stehen als ich das Wohnzimmer betrete. Wahrscheinlich will er nicht wieder miese Laune bekommen wenn er Daniel sieht. Ich finde Madi und tippe ihr leicht auf die Schulter um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

"Allison!" Sagt sie aufgeregt. "Happy new year." Sie umarmt mich und ich ignoriere einfach die Tatsache dass sie wie schon so oft vergessen hat, dass ich Geburtstag habe.

"Dir auch." Gebe ich also nur zurück und lächle etwas gezwungen. "Ich wollte nur sagen dass Luke und ich uns jetzt auf den Weg nach Hause machen." Sage ich.

"Jetzt schon? Die Party hat doch erst so richtig angefangen." Sie beginnt zu schmollen.

"Ich weiß, aber wir sind beide ziemlich müde und wollen eigentlich nur heim." Lüge ich einfach, in der Hoffnung sie abzuwimmeln.

"Das ist echt schade, aber naja ich kann wohl eh nichts mehr ändern." Sie lächelt leicht und zieht mich erneut in eine Umarmung. "Machs gut Allison. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal."

"Ja vielleicht." Gebe ich zurück und winke ihr noch zum Abschied, bevor ich aus dem Raum gehe und Lukes Hand ergreife als ich wieder auf dem Flur bin. Er grinst mich an und geht zur Haustür, die er für mich offen hält. Gemeinsam gehen wir mit schnellen Schritten die wenigen Treppen vor dem Haus nach unten und dann zum Auto. Doch bevor er das Auto aufsperrt dreht er mich zu sich und drückt mich nach hinten, sodass mein Rücken gegen die Beifahrertür des Autos gepresst wird. Seine Lippen legen sich wieder auf meine und sofort fühle ich mich wieder wie im Rausch den ich auch schon vorhin verspürt habe. Ich grinse in unseren Kuss, drücke ihn dann aber von mir weg.

"Na komm, umso schneller wir wieder Zuhause sind desto schneller können wir damit weiter machen." Er sagt nichts, grinst nur und sperrt das Auto auf, in das wir uns setzten und etwas über der Geschwindigkeitsbegrenzung nach Hause fahren. 

POSSESSED - Completed -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt