ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 79. Ein langer Flug

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Mein Wecker wirft mich um sieben Uhr morgens aus den Federn. Widerwillig stehe ich auf und nehme meine gemütlichen Klamotten die ich mir schon am Vorabend rausgelegt habe. Gerade Lust habe ich nicht für gut zwanzig Stunden in einem Flugzeug zu sitzen, aber ich habe unseren Flug extra so gebucht dass wir nur zehn Stunden wach sind und die restlichen zehn schlafen können. Unser Flug geht um neun Uhr morgens, also in zwei Stunden, von Sydney und landet um fünf Uhr morgens in Chicago. Ich bin nur froh dass Luke mich begleitet, sonst wäre dieser Flug wahrscheinlich zur reinsten Folter geworden. Ich weiß noch als ich mit meiner Mom so lange in ein Flugzeug gesperrt wurde als wir umgezogen sind. Nach nicht einmal sechs Stunden hätte ich mir die Kugel geben können. Also hab ich die meiste Zeit Musik gehört oder geschlafen, sodass ich mich nicht mit ihr unterhalten musste.

Ich schlüpfe in meine graue Jogginghose und einem dünnen weißen Pulli, bevor ich mir meine Haare zu einem Dutt zusammen drehe. Auf mein Make Up verzichte ich heute, ich sitze ja eh nur in einem Flugzeug. Ich packe meine Zahnbürste, Zahnpaste und andere Dinge die ich aus dem Bad brauche in eine Tasche und lege sie dann zu meinen Klamotten in den Koffer. Als ich mir auch sicher bin dass ich alles gepackt habe schließe ich ihn und rolle ihn aus meinem Zimmer. Etwas unhandlich trage ich ihn die Treppe hinunter und renne wieder nach oben um meine Handtasche mit meinem Handy, Geldbeutel und Ausweis zu holen. Für ein Frühstück habe ich keine Zeit mehr, aber Luke und ich haben sowieso beschlossen zusammen am Flughafen zu frühstücken, wenn wir eingecheckt haben.

Gerade als ich in meine Chucks schlüpfe sehe ich durch das Fenster neben der Tür dass das Taxi dass ich gerufen habe vor meinem Haus hält. Ich öffne die Haustür und schiebe meinen Koffer auf die Veranda, um dann die Haustür abzuschließen. Der Fahrer des Taxis steigt aus und hilft mir meinen schweren Koffer in den Kofferraum des Autos zu verstauen. Als das geschafft ist nehme ich auf dem Rücksitz Platz und warte bis er los zu Luke fährt.

Kurze Zeit später kommen wir auch schon an und ich klebe förmlich an der Fensterscheibe, als ich Luke sehe, wie er mit seinem Koffer vor dem Haus wartet. Er trägt so wie ich eine Jogginghose, allerdings ist seine schwarz. Sie hängt ihm locker an den Hüften und im Gegensatz zu seinen sonst so engen skinny Jeans sieht sie unglaublich weit aus. Er trägt einen grauen Pulli dessen Ärmel so lang sind das man seine Hände kaum sieht. Zu guter Letzt hat er ein ebenfalls schwarzes Beanie aufgesetzt und seine Haare sind nicht wie sonst nach oben gestylt, sondern hängen ihm lose ins Gesicht. Zusammengefasst: Er sieht einfach nur verdammt knuddelig und gut aus, sodass ich mich am liebsten an ihn gekuschelt hätte als er sich mit einem Grinsen neben mich auf die Rückbank setzt.

"Guten Morgen." Sagt er und zieht mich in einen kurzen Kuss.

"Na bereit?" Frage ich und kann mein breites Lächeln nicht verstecken.

"Klar." Grinst er ebenfalls, als der Taxifahrer den Motor wieder startet und in Richtung Flughafen fährt.

Über pünktlich kommen wir am Flughafen an und ich bezahle den Fahrer während Luke unsere Koffer aus dem Auto holt. Gemeinsam gehen wir nach drinnen um unsere Koffer abzugeben und einzuchecken. Nachdem wir unser Gepäck los sind gehen wir auch schon durch die Sicherheitskontrolle, die mal wieder nervenaufreibend lange dauert. Als wir beide durch sind setzen wir uns in ein kleines Café, in dem wir unser Frühstück nachholen. Allerdings dauert das auch nur eine halbe Stunde, da unser Flug auch schon aufgerufen wird. Wir stellen uns an der Schlange von Menschen an, die darauf warten den selben Flug wie wir anzutreten. Ich strecke mich noch einmal, bevor wir das Flugzeug betreten und von vier übertrieben nett lächelnden Stewardessen begrüßt werden. Wir suchen unsere Plätze, die relativ in der Mitte des riesigen Flugzeuges sind und ich lasse Luke ans Fenster, sodass er später Chicago sehen kann wenn wir landen.

Nachdem alle Fluggäste eingestiegen sind beginnen die Stewardessen damit, vorzuführen was im Falle eines Notfalls zu tun ist. Als sie fertig sind rollt unser Flieger auch schon auf die Startbahn und nur wenige Minuten später verlässt unser Flugzeug den Boden und hebt ab.

Die ersten Stunden reden Luke und ich die meiste Zeit und ich erzähle ihn einige Dinge von meinem Leben als ich noch in Chicago gewohnt habe. Irgendwann gegen Mittag bekommen wir ein Essen serviert und als wir fertig sind rede ich wieder weiter. Irgendwann sehen wir uns einen Film an der in Flugzeug läuft, als es auch schon Abend wird. Da ich die letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen habe ist es kein Wunder, dass ich um neun hundemüde werde und schließlich auf Lukes Schulter einschlafe.

"Aufwachen Schlafmütze." Höre ich seine leise Stimme an meinem Ohr sagen. Sofort wird mir wieder bewusst wo wir uns befinden und ich schlage die Augen auf. Luke neben mir sieht noch immer verdammt gut aus, wohingegen ich nach meinem Schlaf wahrscheinlich schrecklich aussehe.

"Wie spät ist es?" Frage ich gähnend.

"Zwanzig vor fünf. Ich dachte mir ich wecke dich mal, man merkt schon wie wir immer tiefer werden." Er lächelt, wobei er verdammt süß aussieht. Ich sehe an ihm vorbei und sehe wie die Sonne über den Wolken aufgeht. Es sieht unglaublich schön aus und ich werde sofort ein wenig wacher. Noch zwanzig Minuten und ich bin wieder in Chicago! Erneut merkt man wie der Pilot das Flugzeug nach unten lenkt und nur kurze Zeit später fliegen wir durch die Wolken und tauchen unter ihnen wieder auf. Sofort breitet sich die Stadt unter uns aus und ich sehe grinsend aus dem Fenster während ich mich wieder gegen Lukes Schulter lehne und seine Hand in meine nehme.

"Willkommen in Chicago." Sage ich zu ihm und drücke einen Kuss auf seine Wange, was ihm zum Lächeln bringt. 

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