ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 105. Rückkehr

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Unser Flug ist gebucht, die Koffer gepackt und Luke und ich breit zum Aufbruch. Es fällt mir nicht leicht mich von Jane und Alex zu verabschieden aber ich weiß es muss sein. Luke muss nach Hause um etwas zu klären. Auch wenn er mir nicht sagt was los ist, weiß ich dass es wichtig ist. Also umarme ich Jane schon zum dritten Mal und versuche die Tränen zurück zu halten die sich in meinen Augen sammeln.

"Schreib mir wenn ihr wieder gut gelandet seid." Sagt sie und blinzelt schnell hintereinander um ebenfalls die Tränen zurück zu halten.

"Mach ich." Verspreche ich, bevor ich auch Alex umarme und Auf Wiedersehen sage. Jane drückt auch Luke fest an sich und sagt irgendetwas zu ihm, was ich allerdings nicht verstehen kann. Luke lächelt sie an und nimmt dann unsere beiden Koffer um sie abzugeben. Jane stellt sich neben mich und wartet mit mir bis Luke wieder zurück kommt und es für uns Zeit ist durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Er nimmt meine Hand und drückt sie etwas als wir uns in die Reihe von Menschen anstellen und dann ein letztes Mal winken als wir um die Ecke zu den Gates gehen.

Die meiste Zeit des Flugs habe ich geschlafen und versucht nicht allzu sehr über den Abschied nachzudenken oder an die ganzen Probleme die wieder auf mich warten werden wenn ich wieder bei meinen Eltern bin. Luke greift nach meiner Hand als wir das Flugzeug verlassen und für einen kurzen Moment bin ich vollkommen verwirrt weil ich keine Ahnung habe wie viel Uhr es hier ist. Erst als wir im Inneren des Flughafens sind und auf unser Gepäck warten entdecke ich eine Uhr die sechs Uhr abends anzeigt. Ich bin keines Wegs müde und weiß schon jetzt dass ich wahrscheinlich die ganze Nacht wach in meinem Zimmer sitzen werde.

Ich finde meinen Koffer und hebe ihn vom Band als auch Luke nach seinem greift und danach zu mir kommt.

"Hast du alles?" Fragt er, worauf ich nur nicke und ihm dann zum Ausgang folge. Seit wir wieder über australischen Boden flogen und das Flugzeug sich für die Landung bereit gemacht hat, habe ich eine Veränderung an ihm entdeckt. Er wirkt angespannt und hat kaum etwas mit mir geredet. Ich weiß es ist wahrscheinlich wegen den Problemen die hier auf ihn warten aber dennoch mache ich mir Sorgen um ihn.

Gerade als wir unsere Koffer fertig in den Kofferraum des Taxis verstaut haben, klingelt Lukes Handy in seiner Hosentasche. Er zieht es heraus und setzt sich neben mich auf die Rückbank des Autos.

"Ja?" Fragt er in den Hörer und schnallt sich mit einer Hand an. "Ja, gerade gelandet... verdammt, wieso das?... wartet auf mich!...okay ich bin so schnell dort wie ich kann.... bye."

"Ist was passiert?" Frage ich besorgt und sehe zu ihm rüber.

"Naja... ja irgendwie schon. Ich muss zu ihnen aber ich bringe dich erst zu dir nach Hause okay." Sagt er und verstaut das Handy wieder in seiner Hosentasche.

"Nein ich komme mit. Ich will nicht dass du Zeit verlierst indem du mich erst nach Hause bringst."

"Allison ich will dich da nicht mit rein ziehen." Er schüttelt den Kopf und will erneut etwas sagen, doch ich spreche zuerst.

"Nein Luke ich komme mit. Du musst mir auch nicht sagen worum es geht, ich bin es mittlerweile ja schon gewöhnt in Unwissenheit zu leben aber ich will nicht Zuhause bei meinen nervenden Eltern sitzen und wissen dass du da draußen bist und etwas nicht stimmt."

"O-Okay." Gibt er etwas überrascht von meinem kleinen Ausraster von sich und ich gebe ein zufriedenes "gut" zurück. Nach nicht allzu langer Zeit parkt der Taxifahrer vor Lukes Haus und ich reiche ihm ein paar Scheine, während Luke bereits unsere beiden Koffer aus dem Auto geholt hat und dann zur Tür eilt und sie aufsperrt. Gerade als ich die Autotür hinter mir zuschlage und das Taxi davon fährt, kommt Luke auch schon wieder aus dem Haus, seinen Autoschlüssel in der Hand und schneller als er sich für gewöhnlich bewegen würde. Ich spurte ebenfalls zu seinem Auto und nehme am Beifahrersitz Platz, als Luke auch schon das Auto startet und davon fährt. Ich frage erst gar nicht wo wir hin fahren, da ich weiß dass er sicherlich zu genervt davon sein wird. Er umklammert das Lenkrad und fährt mindestens zwanzig km/h zu schnell. Ich sehe nur aus dem Fenster und versuche herauszufinden wo wir hinfahren, was sich als nicht so einfach erweist, da es bereits zu dämmern beginnt. Irgendwann erkenne ich etwas wieder und merke dass wir ins Stadtinnere gefahren sind. Nicht lange darauf bremst Luke vor einem Gebäude das ich ebenfalls wieder erkenne als ich aussteige. Der Club in dem wir nicht allzu lange her waren. Ich folge ihm zu einen Seiteneingang, der anscheinend nicht abgeschlossen ist, und stehe dann in dem leeren Club.

"Verdammt." Knurrt Luke vor mir und dreht sich wieder um, sodass er mir entgegen geht. "Ich hab ihnen gesagt sie sollen auf mich warten." Er fährt sich durchs Haar und scheint zu überlegen was er als nächstes tun soll.

"Und was jetzt?" Frage ich und versuche nicht allzu störend zu sein. Ich weiß ihm gefällt es nicht dass ich dabei bin, aber wie ich schon gesagt habe: Ich werde nicht Zuhause sitzen und wissen das Luke sich wahrscheinlich in irgendeine Gefahr bringt.

"Ich muss ihnen hinterher. Komm mit und bleib einfach hinter mir okay." Er sieht mich kurz an, geht dann an mir vorbei und raus aus dem leeren Club. Ich folge ihm so wie er es mir gesagt hat, bis er auf einmal stehen bleibt und konzentriert die Augen schließt. Er atmet einmal tief ein und aus und um ehrlich zu sein habe ich keinen blassen Schimmer was er da gerade tut.

"Was machst d-" Will ich fragen, doch er hebt nur eine Hand und bringt mich so zum Verstummen. Er bleibt noch für einen kurzen Moment so stehen und macht was auch immer er da tut, bevor er die Augen wieder öffnet und in eine Richtung los spurtet. Erneut folge ich ihm dicht und habe Schwierigkeiten seinem schnellen Tempo Schritt zu halten. So geht es vielleicht zehn Minuten, bis Luke anfängt zu laufen und ich versuche so gut wie möglich hinter ihm her zu kommen. Er biegt an zwei Ecken ab, und steht irgendwann in einer Gasse in der wir nicht mehr alleine sind. Zuerst erfasst mich etwas Panik als ich die tätowierten, komplett in schwarz gekleideten Männer sehe, doch als ich ein bekanntes Gesicht entdecke verfliegt meine Angst wieder. Drew ist unter ihnen und schnell wird mir klar dass das Lukes Freunde sein müssen. Wie um alles in der Welt hat er sie gefunden.

"Ich hab gesagt ihr sollt auf mich warten!" Motzt Luke als wir die Gruppe erreichen.

"Das wollten wir auch. Wir haben Seth los geschickt um ein Treffen zu organisieren aber seit dem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Irgendwas stimmt nicht und wir konnten nicht mehr länger warten." Erklärt irgendwer den ich noch nie zuvor gesehen habe. Luke gibt irgendetwas zurück, doch ich versuche erst einmal wieder meinen Atem zu normalisieren, da ich das Gefühl habe das mir mein Herz gleich aus der Brust springt. Ich sehe der Gruppe Männer zu, wie sie irgendetwas besprechen, bis mich auf einmal ein paar Augen trifft. Drew kommt zu mir und legt eine Hand auf meine Schulter bevor er redet.

"Was tust du hier?" Fragt er, allerdings nicht böse.

"Luke und ich sind gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen und dann hier her gekommen." Erzähle ich.

"Du solltest hier nicht sein, er hätte dich nach Hause bringen sollen." Meint er und ich verdrehe die Augen.

"Das gleich hat Luke auch gesagt aber ich wollte nicht. Was ist schon so schlimm daran."

"Ich weiß ja nicht wie viel dir Luke erzählt hat aber diese Kerle mit denen wir uns gleich treffen, die sind nicht gerade von der guten Seite also solltest du besser auf dich aufpassen okay." Drew sieht mich an und wartet auf meine Antwort. Ich nicke und werfe einen Blick zu den anderen die noch immer miteinander reden, naja wohl eher diskutieren.

"Allison, Drew. Kommt schon." Kann ich Lukes Stimme irgendwann nach uns rufen hören und so machen wir uns auf den Weg zu den anderen, die bereits los gegangen sind. Nachdem auch Drew meinte dass es besser wäre wenn ich nicht hier wäre macht sich ein leichtes mulmiges Gefühl in mir breit, dass ich versuche zu ignorieren. Ich hoffe nur die Sorgen der beiden waren unberechtigt. 

POSSESSED - Completed -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt