Zum Glück werde ich nach einiger Zeit etwas entspannter, auch wenn zwischen mir und Luke noch immer eine kleine und etwas unangenehme Stille liegt. Ich beginne mich noch etwas mehr zu entspannen als ich ein bekanntes Gesicht durch die Menge auf uns zukommen sehe. Drew lächelt mich schon von weiten an und ich bin überrascht ihn hier zu sehen.
"Ihr zwei hier?" Fragt er als er uns erreicht hat.
"Äh ja. Ich hätte auch nicht damit gerechnet dich hier zu sehen." Gebe ich zurück.
"Ich weiß, ich hab nur etwas Ablenkung gebraucht." Er lächelt etwas gezwungen und schluckt einmal kräftig.
"Zuhause zu sitzen und zu viel darüber nachzudenken ist so gesehen das schlimmste das man machen kann."
"Warte, woher weißt du das Seth sein Bruder war?" Redet Luke dazwischen.
"Drew hat mich gestern besucht und wir haben ein bisschen geredet." Erkläre ich, wobei Drew nur zustimmend nickt.
"Wieso das?" Fragt Luke nicht gerade begeistert.
"Luke ganz ruhig ich war nur da um mich zu entschuldigen, wir haben auch gar nicht lange geredet." Meint Drew um ihn zu beruhigen, auch wenn ich nicht weiß warum Luke so reagiert hat.
"T-Tut mir leid ich wollte nicht gleich wieder..." Luke seufzt und schließt kurz die Augen. "Ich will dir den Abend nicht ruinieren, tut mir leid." Sagt er und sieht mich an. Ich bin überrascht darüber, dass er sich sofort entschuldigt und so lächle ich etwas.
"Ist nicht so schlimm." Gebe ich zurück und lege eine Hand an seinen Arm. Überrascht dreht er den Kopf zu mir und sieht zu meiner Hand hinunter die ihn berührt. Ich weiß selbst nicht so recht warum ich das getan habe, wahrscheinlich aus reiner Gewohnheit oder ich beginne einfach nur zu realisieren dass er es wirklich ernst mein mit heute Abend. Er will es wieder gut machen und dafür bin ich ihm sehr dankbar.
"Na gut, ich schau dann mal zu den anderen. Wir sehen uns." Sagt Drew, der das zwischen mir und Luke anscheinend bemerkt hat und mir einen kurzen Blick zuwirft, bevor er in irgendeine Richtung verschwindet.
"Was willst du tun?" Fragt mich Luke und greift jetzt nach meiner Hand, die zuvor noch seinen Arm berührt hat. Ich mag das Gefühl seiner Hand in meiner. Ich habe es schon einige Zeit nicht mehr gespürt und umso schöner ist es das Gefühl jetzt wieder zu spüren.
"Ich weiß nicht." Sage ich und zucke mit den Schultern. Mir ist egal was wir tun, ich genieße es nur wieder Zeit mit ihm zu verbringen.
"Wie wäre es wenn wir uns noch etwas zu trinken holen und uns dann irgendwo einen ruhigeren Platz suchen?" Schlägt er vor. Ich mag die Idee und nicke kurz, bevor ich ihm zur Bar folge wo er mir irgendeinen gut aussehenden Drink und ihm ein Wasser holt. Er überreicht mir mein Glas und nimmt anschließend wieder meine Hand. Er führt mich zum Rand des Clubs, etwas abseits der Bar und der Tanzfläche, wo nicht allzu viele Menschen sind. Als er einen leeren Tisch im Eck gefunden hat stellt er sein Glas ab und zieht mich zu ihm auf die schwarze Couch neben dem Tisch. Ich trinke einen Schluck von meinem Drink und stelle ihn dann zu seinem Wasser. Er hält noch immer meine Hand in seiner und streichelt hin und wieder mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
"Allison?" Fragt er, nachdem wir eine Zeit lang nur so da gesessen sind.
"Mhm?"
"Ich hab dich wirklich vermisst in den letzten Tagen." Meint er und sieht mich an. Auch ich löse meinen Blick von unseren Händen und sehe ihn an.
"Ich dich auch. Ich wollte auch noch danke sagen, dass du es wieder gut machen willst heute Abend, das ist wirklich süß von dir." Er lächelt bei meinen Worten und auch ich kann ein kleines Lächeln nicht verstecken.
"Klar doch. Ich hoffe wirklich du kannst mir verzeihen Allison." Das Lächeln verschwindet aus seinem Gesicht und er wirkt ernster als zuvor. "Ich weiß wirklich nicht was in mich gefahren ist an diesen Abend und es tut mir wirklich leid. Ich weiß ich hätte das nicht tun dürfen."
"Ich verzeih dir." Sage ich und sehe wie seine ernste Miene schwindet und das Lächeln zurückkehrt.
"Danke." Er legt seinen Arm um mich und zieht mich an ihn. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und lächle wahrscheinlich wie ein riesiger Idiot.
Um ehrlich zu sein habe ich die Zeit übersehen, wie lange Luke und ich hier schon sitzen. Eine Stunde ist bestimmt schon vergangen, vielleicht auch weniger oder mehr. Seine Arme waren die ganze Zeit um mich geschlungen und auch wenn wir nicht wirklich viel miteinander geredet haben war es wirklich schön hier mit ihm zu sein. Ich wünschte wir könnten noch weiterhin hier liegen, doch als ich einen tätowierten, komplett in schwarz gekleideten Mann direkt auf uns zu gehen sehe weiß ich schon jetzt, dass unsere Zweisamkeit bald vorbei sein wird.
"Luke hey, ich will wirklich nicht stören aber hättest du vielleicht eine Minute?" Der Mann nickt mit dem Kopf in die Richtung aus der er gekommen ist und sieht Luke erwartend an. Luke atmet einmal tief ein und aus und wirft einen unsicheren Blick zu mir.
"Ist schon gut. Es ist bestimmt wichtig." Sage ich, da ich weiß dass er mich nur ungern alleine lässt.
"Okay." Er löst seine Arme um mich. "Es wird nicht lange dauern, ich bin gleich wieder zurück." Er steht von der schwarzen Couch auf und will bereits gehen, doch da dreht er sich noch einmal zu mir um und beugt sich zu mir nach unten. Noch bevor ich realisiere was er tut, liegen seine Lippen schon auf meinen und ich bin überrascht wie fremd sie sich zunächst auf meinen anfühlen. Ich habe ihn nicht mehr geküsst seit wir aus unserem Urlaub über Weihnachten zurück gekommen sind. Seit er diesen Anruf bekommen hat und wir uns mit diesen Männern in dieser Gasse getroffen haben. Seit diesem Abend ist alles irgendwie den Bach runter gegangen und automatisch blitzt das Bild von Drews totem Bruder vor meinem inneren Auge auf. Ich versuche es bei Seite zu schieben und konzentriere mich stattdessen auf seine Lippen, die sich wieder von meinen lösen. Er lächelt mich etwas schräg an und geht dann mit dem Mann mit, der ihn geholt hat, woraufhin ich nur kurze Zeit später alleine hier sitze und darauf warte dass er wieder zurück kommt.
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POSSESSED - Completed -
Художественная проза- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...