POSSESSED - Completed -

ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 16. Ärger

"Na wie war die Party gestern?" Fragt mich Mom als ich ihr noch helfe das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen.

"Cool." Lüge ich. Wenn sie eins nicht war dann cool. Sie war eigentlich ganz okay, bis zu dem Zeitpunkt an dem Luke meinte er muss zum totalen Arschloch mutieren.

"Schön." Meint sie und drückt ein paar Knöpfe worauf man hört wie sich die Spülmaschine mit Wasser füllt. "Dein Vater und ich gehen ein bisschen Spazieren, willst du mitkommen?" Fragt sie allen Ernstes. Erstens hasse ich es spazieren zu gehen, zweitens bin ich fast achtzehn, da renne ich doch nicht mehr mit meinen Eltern umher, drittens würde es nur wieder in einem Streit enden.

"Lieber nicht." Sage ich deswegen nur und gehe ins Wohnzimmer um ein bisschen vor dem Fernseher zu entspannen.

"Na gut, wir sind dann mal weg. Melde dich falls was ist." Meinte sie noch als sie sich eine dünne Jacke schnappt und meinem Dad aus dem Haus folgt. Als ob ich sie überhaupt erreichen würde wenn es etwas gäbe, wahrscheinlich kommt zu dem Zeitpunkt ein wichtiger Anruf von der Arbeit herein und sie muss mich weg drücken da die Arbeit nun mal vor geht. Als ich höre wie die Tür zu geht und kurze Zeit später ein Auto weg fährt entspanne ich mich deutlich und mache es mir auf der Couch gemütlich wo gerade eine Folge "The 100" läuft. Ich drehe die Lautstärke etwas hoch da ich eh die einzige hier im Haus bin. Wahrscheinlich habe ich ein bisschen zu laut aufgedreht, denn ich höre fast die Klingel nicht die mich aus meiner entspannten und gemütlichen Position auf der Couch holt. Ich drehe die Lautstärke runter und mache mich dann auf den Weg zur Tür. Als ich sie geöffnet habe würde ich sie am liebsten gleich wieder zuschlagen, doch da hat er seinen Fuß schon dazwischen gestellt.

"Was willst du hier?" Frage ich und versuche erst gar nicht meinen genervten Unterton zu verstecken.

"Ich dachte wir können ein bisschen lernen da wir dieses Wochenende noch gar nichts gemacht haben." Meint er doch allen Ernstes.

"Du hast was? Sag mal bist du noch ganz dicht?" Entfährt es mir. "Nach der Scheiße die du gestern gemacht hast kommst du einfach bei mir vorbei und fragst ob wir lernen?"

"Kann ich wenigstens rein kommen, von mir aus kannst du mich dann weiter anschreien aber hier wird es langsam etwas ungemütlich." Ich denke nicht daran die Tür für ihn zu öffnen, doch da lehnt er sich auch schon dagegen und bringt mich somit dazu nach hinten zu gehen, was er ausnutzt um einfach in mein Haus zu laufen. Nachdem er sich die Schuhe ausgezogen hat geht er ins Wohnzimmer und lässt sich auf der Couch nieder.

"Hab ich gesagt dass du rein kommen kannst?" Frage ich eingeschnappt.

"Ich wäre sowieso rein gekommen." Meint er nur und wartet darauf dass ich mich hin setze. Ich seufze und sitze mich mit Abstand neben ihn auf das Sofa.

"Wieso bist du sauer auf mich?" Fragt er, als wäre das nicht klar. "Ich meine was hab ich falsch gemacht?"

"Was du falsch gemacht hast? Dein Ernst? Du hast mich einfach so aus dem Nichts geküsst. Denkst du ich bin so bescheuert wie all die anderen Mädchen die nachdem du sie einmal küsst gleich mit dir ins Bett springen. Vergiss es Hemmings." Fauche ich regelrecht. Wie kann er nur denken ich bin eine von diesen notgeilen Mädchen aus unserer Schule.

"Das denkst du?" Fragt er überrascht über das was ich gesagt habe.

"Ich mein sieh dich doch mal an, du tust doch nichts anderes als wie ein Mädchen nach dem anderen aufzureißen und sie wieder fallen zu lassen nachdem du mit ihnen geschlafen hast. Annie hat mir alles erzählt." Ich sehe ihn nicht an während ich rede, sondern schaue auf den Fernseher in dem noch immer dieselbe Folge läuft.

"Hab ich je gesagt dass ich mit dir schlafen will? Ich denke nicht also warum bist du gleich so eingeschnappt?" Bei seinen Worten werde ich etwas rot, was ich hoffe dass es ihm nicht auffällt. Rede ich mit ihm gerade wirklich darüber ob er mich ins Bett bekommen will oder nicht?

"Ich meine welche Absichten würde jemand wie du sonst haben."

"Echt nett wie du über mich denkst." Sagt er angepisst.

"Wie soll ich denn sonst über dich denken, du verhältst dich ja andauernd wie ein Arsch. Gestern redest du mir ein ich soll die Finger von Joe lassen und als ich zu ihm gehen will hältst du mich zurück und küsst mich einfach. Ich mein was sollte das?"

"Wow tut mir Leid dass ich einmal im Leben etwas für jemanden tun will." Meint er mit verschränkten Armen.

"Was tust du denn bitte für mich?" Frage ich empört.

"Ich halte dich von diesem Kerl fern Allison."

"Und das tust du indem du mich einfach küsst?"

"Ich wusste nicht was ich sonst machen soll okay. Aber war es denn wirklich notwendig mich zu ohrfeigen?" Fragt er und mir fällt auf dass ich die Sache mit der Ohrfeige schon fast wieder vergessen habe.

"Ja war es. Wie gesagt, was sollte die Scheiße."

"Wenn ich wüsste was in mich gefahren ist als ich das getan habe würde ich es dir sagen. Aber ich weiß es nicht okay also hör auf mir damit auf die Nerven zu gehen." Motzt er.

"Sag mal bist du jetzt sauer auf mich? Du bist doch hier das Arschloch."

"Könntest du vielleicht mal aufhören mich Arschloch zu nennen?"

"Wieso? Was anderes bist du doch nicht. Und jetzt geh einfach Luke, das hier ist sinnlos." Ich zeige mit dem Finger in Richtung Tür.

"Na gut, dann gehe ich eben. Aber halte dich einfach von Joe fern hast du mich verstanden?" Meint er ernst.

"Du hast mir nichts zu sagen. Hast du das endlich verstanden?" Wiederhole ich seine Worte.

"Du machst mich noch wahnsinnig Allison!" Knurrt er und steht von der Couch auf. "Kannst du nicht einmal das machen was man dir sagt?"

"Tja wärst du nicht derjenige der mir sagt was ich tun soll dann würde ich es vielleicht noch in Erwägung ziehen." Ich lächle ihn übertrieben an worauf er nur den Kopf schüttelt.

"Nochmal rette ich dir den Arsch nicht mehr." Sagt er ihm Gehen.

"Wann hast du mir schon den Arsch gerettet?" Frage ich als ich im Türrahmen stehe und er auf der Treppe an meiner Veranda.

"Öfter als du denkst, aber anscheinend musst du Dinge erst am eigenen Leib erfahren um sie endlich zu kapieren." Er wirft mir noch einen letzten bösen Blick zu bevor er mir den Rücken zu kehrt und dann die Straße entlang zu sich nach Hause geht.