ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 34. Auszeit

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Meine Bitte wurde zum Glück relativ schnell erhört. Nach nur einer Stunde meinte Annie dass sie nach Hause müsste um ihrer Mom zu helfen. Dabei weiß ich dass sie lügt und einfach nur weg will weil ich ihr auf die Nerven gehe. Mit einem leicht übertriebenen Lächeln sage ich 'bye' zu ihr und mache die Haustür hinter ihr zu, bevor ich zurück zu Allison auf die Couch gehe.

"Ist dir kalt?" Frage ich als sie sich in eine der Decken einpacken, die neben ihr auf dem Sofa liegen.

"Ein bisschen." Gibt sie zurück, woraufhin ich mich zu ihr setze und ihre Hände in meine nehmen. Sie sind eiskalt und so beginne ich sie mit meinen warmen Händen aufzuwärmen.

"Danke." Sagt sie leise und sieht auf unsere ineinander verschränkten Hände hinunter.

"Klar. Du bist verdammt kalt."

"So geht es mir immer wenn mir Blut abgenommen wurde oder ähnliches." Erklärt sie.

"Ist sonst alles okay?" Will ich wissen.

"Ich fühl mich nur noch immer schwach aber sonst ist alles bestens." Meint sie mit einem kleinen Lächeln, woraufhin sich auch meine Mundwinkel nach oben ziehen.

"Du wolltest reden." Sagt sie dann wieder und ihr kleines Lächeln ist verschwunden. Auch ich werde wieder ernst als mir klar wird wo wir eigentlich aufgehört haben bevor Annie kam.

"Wollte ich." Bestätige ich und sehe kurz auf unsere Hände hinunter bevor ich sie wieder ansehe. "Es tut mir Leid." Sage ich und hoffe dass sie sich mit dieser kleinen aber ehrlich gemeinten Entschuldigung zufrieden gibt. Naja da hab ich wohl falsch gedacht.

"Für was?" Hackt sie nach sodass ich es sagen muss.

"Das ich ein Arschloch war und so überreagiert habe." Sage ich und sehe wie sie zufrieden grinst.

"Ich nehme deine Entschuldigung an." Meint sie dann.

"Das hoffe ich auch für dich. Die letzten Tage ohne dich waren verdammt scheiße."

"Fand ich auch." Kichert sie leicht und starrt weiterhin direkt in meine Augen, bis ihr Blick kurz zu meinen Lippen springt, dann aber schnell wieder nach oben wandert. Ich löse eine meiner Hände von ihrer und lege sie stattdessen an ihr Gesicht, sodass ich sie näher an mich ziehen kann. Sie lehnt sich mir entgegen und nur kurz darauf kann ich ihre Lippen schon auf meinen spüren.

ALLISON

Ich lächle in den Kuss hinein als ich seine warmen Lippen endlich wieder auf meinen spüre. Viel zu schnell löst er sich wieder von mir und lächelt ebenfalls.

"Mir tut es auch leid. Dass ich gleich so ausgerastet bin." Sage ich, woraufhin er mit seinem Daumen über meine Wange fährt.

"Musst du nicht." Meint er nur und zieht mich dann an seine Brust. Ich greife noch schnell nach der Fernbedienung und schalte den Fernseher ein um dann durch die Kanäle zu schalten.

Bis in den späten Abend hinein haben wir gemeinsam Filme gesehen und ich musste feststellen dass ich ihn echt verdammt vermisst habe. Kaum zu glauben dass ich ihn anfangs am liebsten umgebracht hätte und jetzt ist er mein Freund. Das Leben geht manchmal echt komische Wege.

Irgendwann muss ich auf der Couch eingeschlafen sein, denn ich kann mich nicht daran erinnern in mein Bett gegangen zu sein. Meine Vermutung bestätigt sich auch als ich am nächsten Morgen im Wohnzimmer aufwache, allerdings alleine. Erst als ich auf die Uhr sehe fällt mir auf dass es ja mitten unter der Woche ist und ich eigentlich Schule hätte. Luke ist wahrscheinlich schon vor zwei Stunden aufgestanden um zur Schule zu gehen. Aber warum hat er mich denn nicht geweckt? Meint er wirklich mir geht es schlecht und ich muss zuhause bleiben? Mit einem kleinen Seufzen setze ich mich auf und schlage die Decke zurück die eh nur noch zur Hälfte über meinem Körper hängt. Gerade als ich aufstehen will um mich umzuziehen höre ich ein Geräusch und bleibe wie versteinert sitzen. Mein Blick wandert zur Wohnzimmer Tür durch die Luke mit zwei Tassen in der Hand hinein kommt.

"Morgen." Sagt er mit einem breiten Grinsen.

"Luke was zur Hölle? Wieso bist du nicht in der Schule? Oder besser gesagt warum sind wir beide nicht in der Schule?" Frage ich als er die Tassen auf den kleinen Tisch vor dem Sofa stellt.

"Ich dachte ein Tag Zuhause tut dir ganz gut." Gibt er zurück und setzt sich neben mich.

"Und warum bist du dann immer noch hier? Du solltest in der Schule sein."

"Ich wollte dich nicht alleine lassen, und außerdem kann ich es mir leisten einen Tag zu fehlen." Meint er nur.

"Hast du wenigstens in der Schule angerufen? Nicht dass die Polizei bald vor meiner Haustür steht und nachfragt warum ich nicht im Unterricht aufgetaucht bin."

"So dumm bin ich dann auch wieder nicht." Meint er nur und kommt mir immer näher. Als sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt ist lehne ich mich ihm entgegen, sodass sich unsere Lippen berühren.

"Ich hab Tee gemacht." Sagt er als er sich wieder löst.

"Das ist süß, danke. Ich geh mich nur schnell umziehen, bin in fünf Minuten wieder da." Mit diesen Worten stehe ich von der Couch auf und gehe die Treppen in mein Zimmer nach oben. Dort angekommen ziehe ich eine Jogginghose aus dem Schrank, sowie ein viel zu großes T-Shirt. Ich ziehe alles an und gehe dann in mein Bad um die Schminke von gestern von meinem Gesicht zu schrubben, da ich es hasse mit Make Up geschlafen zu haben.

Als ich auch das geschafft habe binde ich meine Haare zu einem Dutt zusammen und mache mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer, wo Luke durch die Kanäle schaltet. Als er bemerkt dass ich wieder hier bin macht er etwas Platz auf der Couch und lächelt.

"Du siehst ohne dem ganzen Zeug im Gesicht noch viel besser aus." Meint er woraufhin sich meine Wangen erhitzen.

"Äh danke." Gebe ich zurück und nehme eine der zwei Tassen in meine unverletzte Hand. Der Tee hat die genau richtige Temperatur und so trinke ich fast schon die halbe Tasse aus, bevor ich sie wieder auf den Tisch stelle.

"Wie geht es deiner Hand?" Will er wissen, als er auch seine Tasse nimmt und davon trinkt.

"Ganz gut eigentlich." Antworte ich ehrlich.

"Und wie geht es dir allgemein?" Ich muss etwas grinsen darüber dass er so fürsorglich ist und sich die ganze Zeit erkundigt wie es mir geht.

"Alles bestens Luke. Ich hätte heute leicht in die Schule gehen können." Gebe ich zurück.

"Also soll das heißen du wärst lieber in der Schule als hier mit mir auf der Couch zu kuscheln?" Fragt er und schiebt die Unterlippe vor, worauf ich etwas lachen muss.

"Natürlich nicht." Ich küsse seine Nase bevor ich mich in die Kissen der Couch sinken lasse und die Tasse wieder in die Hand nehme.

"Gut so." Meint er und lacht etwas worauf ich lächeln muss. Doch von der einen auf die andere Sekunde verschwindet das Lächeln aus seinem Gesicht und ich folge seinem Blick der zur Wohnzimmer Tür geht.

"Allison?" Kann ich die Stimme meiner Mom fragen hören als ich mich umdrehe und sie im Türrahmen stehen sehe.

"Äh, hi Mom." Gebe ich zurück bevor ihr etwas geschocktes Gesicht sich zu einem wütendem verwandelt.

POSSESSED - Completed -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt