POSSESSED - Completed -

ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 43. Abendteuer

Ich fahre dorthin wo Luke mir gesagt hat dass ich ihn finde. Als ich in die Straße einbiege sehe ich ihn am Straßenrand stehen und so fahre ich an die Seite und steige aus. Die Uhr im Auto sagt mir dass es bereits halb elf ist, aber ich fühle mich kein Stück müde. Als ich aussteige und auf Luke zu gehe sehe ich wie er den letzten Zug seiner Zigarette nimmt und sie dann auf den Boden wirft und austretet.

"Du rauchst?" Frage ich da ich ihn noch nie zuvor dabei gesehen habe.

"Meistens nur wenn ich aus gehe oder mich abreagieren muss." Gibt er zurück und kommt mir entgegen. "Stört dich das?" Will er wissen als er automatisch meine Hand in seine nimmt und unsere Finger sich verschränken. Ich kann das Gefühl, dass sich in mir ausbreitet nicht ignorieren als ich zum ersten Mal diese Woche seine Hand halte.

"Ist mir egal." Sage ich kopfschüttelnd.

"Was ist mit deinen Eltern gewesen? Worüber haben sie sich dieses Mal schon wieder aufgeregt?" Er sieht zu mir hinunter und wartet bis ich antworte.

"Über alles. Ich hab irgendwann aufgelegt und dann wollte ich einfach nicht mehr Zuhause sein. Danke dass du mir gesagt hast wo du bist." Ich sehe auf unsere Hände die noch immer ineinander liegen.

"Klar."

"Ich wollte noch sagen dass es mir leid tut." Sage ich dann um mich endlich wieder mit ihm zu vertragen.

"Wofür?" Will er wissen, worauf ich jetzt wieder zu ihm hoch sehe.

"Naja dass ich dich immer so viel Frage. Ich versteh dass du mir nicht immer alles sagen willst und das ist okay." Doch er schüttelt den Kopf, worauf ich meine Augenbrauen etwas zusammen ziehe.

"Du hattest aber auch recht. Ich sollte dir wirklich mehr sagen." Sein Daumen fährt über meinen Handrücken als er das sagt und da hat seine anderen Hand auch schon meine genommen, sodass nun beide meiner Hände in seinen liegen.

"Und ich werde dir auch mehr sagen, irgendwann. Nur jetzt noch nicht. Das kann ich nicht." Meint er während seine Augen die ganze Zeit Blick Kontakt mit meinen halten.

"Warum?" Frage ich automatisch, auch wenn ich es gar nicht wollte.

"Ich hab Angst." Sagt er, seine Stimme leise.

"Angst? Wovor?" Überrascht über seine Aussage sehe ich ihn an, doch er sieht nur auf den Boden.

"Um dich." Fängt er an und ich will gerade anfangen zu fragen als er auch schon anfängt zu reden. "Ich habe Angst davor wie du reagierst und was dann passiert." Noch immer ist seine Stimme leise und ich bin vollkommen verwirrt über das was er gerade gesagt hat.

"Luke du musst doch keine Angst um mich haben. Was könntest du denn bitte sagen dass mich dazu bringt-" Doch bevor ich ausreden kann unterbricht er mich.

"Lass uns bitte nicht weiter darüber reden. Bitte." Ich nicke, da ich merke wie wenig er das will und so schenkt er mir ein kleines Lächeln.

"Also, was willst du tun?"

Ich kann das Grinsen nicht vermeiden dass sich auf meine Lippen schleicht, als wir gemeinsam in mein Auto einsteigen. Nachdem Luke mich gefragt hat was ich machen will habe ich nur mit den Schultern gezuckt und so hat er eben entschieden, nur hat er mir seine Entscheidung noch nicht verraten. Er setzt sich auf den Fahrersitz während ich meinen Platz neben ihn einnehme und die Türe schließe.

"Willst du mir wirklich nicht sagen wo wir hin fahren?" Hacke ich nach als er die Straße entlangfährt und dann links abbiegt.

"Nope." Meint er nur und sieht kurz zu mir rüber, bevor er seinen Blick wieder auf die leere Straße richtet. Kein Wunder, mittlerweile ist es schon nach elf Uhr und die meisten Leute schlafen. Tja im Gegenteil zu Luke und mir, so wie ich sieht er ziemlich wach aus und ich denke nicht mal daran ins Bett zu gehen.

Nachdem wir ungefähr fünf Minuten in Stille gefahren sind schaltet er meinen Radio ein, wodurch sofort eins meiner Lieblings Alben los geht, dass ich noch zuvor eingelegt habe. Ich kann sehen wie sich ein Lächeln auf seine Lippen schleicht und so muss auch ich lächeln.

"Ich bin immer wieder überrascht dass du so einen guten Musikgeschmack hast." Meint er.

"Tja vielleicht weißt du doch nicht so viel über mich wie du immer denkst." Er wirft mir einen Blick zu der so viel heißen soll wie 'das denkst aber auch nur du' und nimmt dann meine Hand in seine. Gemeinsam legt er unsere Hände auf meinem Oberschenkel ab und konzentriert sich wieder auf die Straße. Auch ich sehe wieder aus dem Fenster und bemerke dass wir immer mehr in die Stadt fahren, da die Häuser immer näher aneinander stehen und ein paar Menschen am Straßenrand stehen und rauchen, da sie das in den Clubs deren Neon Schilder an den Hauswänden hängen, nicht dürfen.

"Gehe wir aus? Du weiß aber schon dass ich noch nicht volljährig bin oder?"

"Nein tuen wir nicht." Meint er mit einem kurzen Lächeln in meine Richtung. "Und selbst wenn, ich hätte dich schon in irgendeinen Club rein bekommen." Ich muss etwas lachen und sehe auf unsere verschränkten Finger hinunter. Ich bin echt froh dass wir uns wieder vertragen haben, länger hätte ich das nicht mehr ausgehalten. Diese Woche war nicht gerade die beste.

Ich hebe meinen Blick wieder als ich merke dass wir stehen geblieben sind und Luke den Motor abgestellt hat. Als ich aus dem Fenster sehe kann ich im Dunkeln erkennen dass wir auf irgendeinen Parkplatz stehen, als Luke auch schon aussteigt. Ich tue es ihm gleich und sehe ihm zu wie er auf meine Seite des Autos kommt und mich mit einen leichten schiefen Lächeln ansieht.

"Sagst du mir jetzt wo wir hin gehen?" Versuche ich es erneut.

"Die Lichtung im Park ist nicht der einzige Ort den ich gerne mag. Ich zeig dir noch einen anderen, der genau das Gegenteil von der Lichtung ist." Bei seinen Worten grinse ich sofort breit und folge ihn als er los geht. Im Gehen zieht er sich die Kapuze seiner schwarzen Jacke über den Kopf und ich kann nicht ignorieren wie verdammt gut er damit aussieht. Ich greife nach dem Haargummi in meinem Haar und ziehe ihn heraus, sodass mir meine Haare über die Schulter fallen. Luke sieht mich etwas belustigt an und fängt an zu lachen als ich ebenfalls meine Kapuze überziehe.

"Wir sehen aus wie ein Verbrecherpaar." Bemerkt er was uns beide nur noch mehr zum Lachen bringt, als er mich bei der Hand nimmt und weiter durch die hohen Häuser der Stadt zieht.