"Allison warum bist du nicht in der Schule und warum bist du mit ihm Zuhause?" Fragt sie mit bösem Ton, woraufhin auch mein Dad das Wohnzimmer betritt und nur wenige Sekunden später den gleichen Ausdruck im Gesicht hat wie Mom. Luke neben mir steht auf einmal auf und geht ein paar Schritte auf meine Eltern zu.
"Wenn Sie mich zwei Minuten reden lassen dann kann ich es Ihnen erklären." Sagt er.
"Ich denke nicht dass ich dich darum gebeten habe mit mir zu reden. Ich habe meine Tochter gefragt." Gibt Mom eingeschnappt zurück.
"Falls es ihnen noch nicht aufgefallen ist, Ihre Tochter ist verletzt. Ich habe sie gestern ins Krankenhaus gebracht und ich denke sie hat einen Tag Zuhause verdient." Luke klingt auch nicht mehr ganz so freundlich und ich kann sehen wie sich die Muskeln seines Kiefers anspannen als er redet.
"Und warum musst du dann ebenfalls hier sein. Ich denke sie ist alt genug um alleine zu sein."
"Ich bin nicht so wie Sie und lasse sie einfach alleine. Nicht nachdem ihre Hand genäht, ihr Blut abgenommen und sie geimpft wurde." Mom hat aufgrund Lukes Worten einen geschockten Ausdruck im Gesicht und ich verkneife mir innerlich ein kleines Lächeln.
"Ich denke es ist besser wenn du jetzt gehst." Mischt sich mein Dad ein.
"Ich gehe nur wenn Allison will dass ich gehe. Sie braucht schließlich irgendjemand der sich um sie kümmert."
"Ich bitte dich was gibt dir das Recht so mit uns zu reden!" Sagt jetzt wieder Mom.
"Niemand, aber ich hab das Recht die Wahrheit zu sagen." Gibt er zurück.
"Er hat recht Mom." Sage nun ich.
"Allison, was soll das?" Fragt sie geschockt.
"Ich will nicht dass er geht. Er ist wenigstens hier und kümmert sich um mich während ihr wahrscheinlich wieder weg müsstet wegen irgendwelchen Problemen in der Arbeit."
"Ich denke du gehst jetzt wirklich. Ich möchte mit meiner Tochter reden, ohne dich." Sagt Dad mit strengem Ton zu Luke. Der nickt nur und kommt kurz wieder zu mir um sein Handy von der Couch zu holen.
"Geh nicht." Sage ich leise.
"Ich denke nicht dass es besser wird wenn ich noch bleibe. Rede mit ihnen und schreib mir wenn irgendetwas ist, dann bin ich gleich wieder hier." Gibt er genauso leise zurück.
"Na gut." Sage ich nur und sehe ihm dann zu wie er das Wohnzimmer und schlussendlich das Haus verlässt und mich alleine mit meinen wütenden Eltern zurück lässt.
LUKE
Nur ungerne lasse ich sie mit ihren Eltern alleine Zuhause. Sie reißen ihr wahrscheinlich den Kopf ab nur weil sie nicht in der Schule war. Die Tatsache dass sie gestern an ihrer Hand genäht wurde ist ihnen so ziemlich egal. Eine Zeit lang sitze ich bei mir Zuhause und warte darauf dass sie mich anruft, was sie aber nicht tut. Einerseits finde ich es gut dass sie nicht anruft, da es heißt dass sie ihre wütenden Eltern vielleicht doch überlebt hat und sie mich nicht braucht. Andererseits würde ich jetzt Nichts lieber als zu ihr zu gehen. Doch es gibt noch etwas anderes das ich erledigen sollte. Ich habe es schon viel zu lange herausgezögert und ich weiß wenn ich nicht in nächster Zeit etwas dagegen unternehme wird mich Allison nur noch öfter fragen ob ich krank bin. Zurecht, ich sehe schrecklich aus und die Tatsache dass ich mich schlapp und ausgelaugt fühle macht es nicht gerade besser.
Es ist schon stock dunkel, als ich mein Auto auf dem üblichen Parkplatz in der Stadt parke. Ich steige aus und mache mich auf den Weg zu der Straße in der die meisten Clubs der Stadt sind. Schon nach wenigen Minuten die ich gegangen bin kann ich gedämpfte Musik hören die aus den vielen Discos und Bars kommen und immer mehr Menschen kommen mir entgegen. Ich suche mir eine Bar aus und reiche dem Türsteher kurzerhand meinen Ausweis um rein zu kommen. Er nickt kurz und tritt einen Schritt zurück sodass ich hinein gehen kann. Laute Musik dringt aus den Boxen und ich banne mir den Weg zur Bar. Ich setze mich auf einen der Barhocker und warte bis der Typ hinter der Theke meine Bestellung aufnimmt. Nur kurze Zeit später steht auch schon ein volles Glas Bier vor mir an dem ich immer wieder mal dran nippe. Meine Augen scannen derweil die komplette Bar und bleiben nicht lange später an jemanden hängen. Genau das was ich gesucht habe. Ein Mädchen, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich tanzt so wie ich es erkennen kann alleine auf der Tanzfläche und wirft immer wieder einen Blick zur mir. Als ich sie das nächste Mal erwische nicke ich in meine Richtung um ihr zu signalisieren dass sie zu mir kommen soll, während sich ein starkes Schuldgefühl in mir ausbreitet.
Ich versuche es einfach hinunter zu schlucken und für diesen Abend zu vergessen. Nur dieses eine Mal und dann reicht es wieder für einen Monat. Vielleicht habe ich bis dahin schon eine andere Lösung gefunden.
Ich hole mich selbst wieder aus meinen Gedanken als das Mädchen vor mir steht und lächeln eine Haarsträhne hinter ihr Ohr schiebt.
"Hi." Sagt sie über die laute Musik hinweg woraufhin ich sie ebenfalls begrüße und den Kerl hinter der Theke zu mir rufe.
"Wie heißt du?" Frage ich sie.
"Kim." Antwortet sie.
"Einen Drink für Kim." Sage ich zu den Barkeeper worauf ich ein kichern von dem Mädchen neben mir hören kann.
"Wie ist dein Name." Will sie wissen und nimmt neben mir auf einen der Barhocker Platz.
"Luke." Gebe ich zurück und schiebe ihr den Drink zu den der Kerl gerade auf die Bar gestellt hat.
"Na dann sag ich mal danke Luke." Sie nimmt einen Schluck und lächelt mich dann wieder an.
Ich hoffe nur dass hier dauert nicht allzu lange und ich kann es endlich hinter mich bringen.
Meine Bitte wurde glücklicherweise erhört, und so verlasse ich nur gute 45 Minuten später mit ihr die Bar und folge ihr in ihre Wohnung.
Auch dort bin ich nicht länger als eine Stunde, da ich mich sobald es ging aus der Wohnung geschlichen habe. Endlich fühle ich mich wieder gut, wäre da nicht das schreckliche Schuldgefühl dass mich innerlich aufzufressen droht.
DU LIEST GERADE
POSSESSED - Completed -
General Fiction- Completed - Teil 1 der "POSSESSED" Reihe ~ Ich werde dir nicht die Gründe sagen, weshalb du mich lieben sollst, du hast keine Grüne. Der Grund zum Lieben ist die Liebe selbst ~ Allison Collins findet an ihrer neuen Schule schnell Freunde, doch au...